Lorenz Hetzer

deutscher Prämonstratenserabt

Lorenz Hetzer (bürgerlicher Name Georg Hetzer[1], auch Lorenz Hezer; * um 1628[2] in Volkach; † 11. September 1692) war von 1688 bis 1692 Abt des Prämonstratenserklosters Oberzell in Zell am Main.

Oberzell vor Hetzer Bearbeiten

In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts geriet die Abtei in die Auseinandersetzungen im Dreißigjährigen Krieg. Zwischen 1631 und 1634 musste der Abt Leonhard Frank das Kloster sogar verlassen, weil die protestantischen Schweden die nahegelegene Stadt Würzburg besetzt hatten. Unter Hetzers Vorgänger Gottfried Bischof versuchte man die Zerstörungen aus der Kriegszeit zu beheben. So wurde die Klosterwirtschaft gefördert und ein Studienhaus in Würzburg gegründet.[3]

Leben Bearbeiten

Lorenz Hetzer wurde als Georg Hetzer in der unterfränkischen Amtsstadt Volkach geboren. Wahrscheinlich kam er um das Jahr 1628 dort zur Welt. Über die Familie des späteren Abtes schweigen die Quellen. Ebenso liegt die schulische Ausbildung im Dunklen. Hetzer verließ seine Heimatstadt, um in Würzburg an der dortigen Universität ein Theologiestudium aufzunehmen. Er erwarb dort mit höchstem Lobe den Doktortitel der Theologie.

Als der Abt Gottfried Bischof im September 1688 starb, wurde eine Neuwahl nötig, die am 4. November 1688 stattfand[4] und aus der der bereits sechzigjährige Lorenz Hetzer als Abt hervorging. In seiner Amtszeit versuchte man die Abgaben der Klosterdörfer zu vereinheitlichen und die Finanzen der Abtei zu konsolidieren. So wurde ein prächtiges Lehenbuch am 22. Februar 1689 fertiggestellt, in dem die Besitzungen von Oberzell gesammelt waren.[5] Abt Lorenz starb am 11. September 1692.[6]

Literatur Bearbeiten

  • Helmut Flachenecker, Stefan Petersen: Personallisten zu Ober- und Unterzell. In: Helmut Flachenecker, Wolfgang Weiß (Hg.): Oberzell – Vom Prämonstratenserstift (bis 1803) zum Mutterhaus der Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu (= Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg Band LXII). Würzburg 2006, S. 521–570.
  • Leo Günther: Kloster Oberzell. Von der Gründung bis zur Säkularisation 1128–1802. In: Festschrift zum 800jährigen Jubiläum des Norbertus-Klosters Oberzell. Würzburg 1928. S. 5–55.
  • Johann Ludwig Klarmann: Der Steigerwald in der Vergangenheit. Ein Beitrag zur fränkischen Landeskunde. Gerolzhofen2 1909.
  • Markus Naser: Das Oberzeller Lehenbuch von 1689. In: Helmut Flachenecker, Wolfgang Weiß (Hg.): Oberzell – Vom Prämonstratenserstift (bis 1803) zum Mutterhaus der Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu (= Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Würzburg Band LXII). Würzburg 2006. S. 221–225.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Klarmann, Johann Ludwig: Der Steigerwald in der Vergangenheit. S. 213.
  2. Günther, Leo: Kloster Oberzell. S. 35. Günther erwähnt hier, dass der Abt bei seinem Amtsantritt bereits 60 Jahre alt war.
  3. Günther, Leo: Kloster Oberzell. S. 32.
  4. Flachenecker, Helmut (u. a.): Personallisten zu Ober- und Unterzell. S. 530 (Fußnoten).
  5. Naser, Markus: Das Oberzeller Lehenbuch von 1689. S. 221.
  6. Günther, Leo: Kloster Oberzell. S. 35.
VorgängerAmtNachfolger
Gottfried BischofAbt von Oberzell
1688–1692
Gottfried Hammerich