Lobsang Tendzin Dragpa Thaye

Getag Trülku
Tibetische Bezeichnung
Wylie-Transliteration:
blo bzang bstan 'dzin grags pa mtha' yas
Chinesische Bezeichnung
Vereinfacht:
洛桑登真・扎巴他耶
Pinyin:
Luosang Dengzhen Zhaba Taye

Lobsang Tendzin Dragpa Thaye (tib. blo bzang bstan 'dzin grags pa mtha' yas; geb. 1903 in Beri; gest. 1950 in Chamdo) war ein Trülku innerhalb der Hierarchie der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus. Er war der 5. Getag Trülku[1]. Der Lange Marsch der Roten Armee gab ihm die Möglichkeit, mit der Revolution in Kontakt zu treten und sich in ihre Reihen einzureihen.

Leben Bearbeiten

Er wurde in einer armen Familie in einem Dorf des Kreises Garzê, Sichuan, geboren. In jungen Jahren wurde er 1910[2] als Reinkarnation des Trülkus des Gelugpa-Kloster Beri Gonpa erkannt, und als Jugendlicher ging er zum Studium ins Ganden-Kloster in Lhasa, wo er nach acht Jahren den Grad eines Geshe erwarb.[3]

Im Beri Gonpa wurde 1936 von der Roten Armee bei ihrem Langen Marsch die Böpa-Regierung[4] (i. e. die Tibetische Regierung) gegründet, der die Rotarmisten unterstützende Trülku war zunächst ihr Vize. Nachdem die Rote Armee Garzê verlassen hatte, behandelte er Verwundete und Kranke, verkleidete sie als Lamas, bis sie sich selbst in Sicherheit bringen konnten. Im Jahr 1950 starb Getag.

Die chinesischen Behörden, die davon überzeugt waren, dass er ermordet worden war,[5] verhafteten Robert W. Ford, einen britischen Radiosprecher im Dienste der tibetischen Regierung, während ihrer Eroberung von Chamdo am 19. Oktober 1950. Er verbrachte fünf Jahre im Gefängnis und bestritt stets jegliche Beteiligung an dem Fall. In seiner Autobiografie Red Tibet, Captured by the Chinese Army in Kham schrieb er: „Ich habe gute Gründe zu glauben, dass Geda ermordet wurde, und ich glaube, ich weiß auch, von wem. Ich hoffe, dass das nie herausgefunden wird“.[6]

Anna Louise Strong berichtet, dass Lhalu Tsewang Dorje[7] um 1959 bei einer Massenversammlung in Lhasa beschuldigt wurde, für den Tod Rabchens und des „lebenden Buddhas“ Getag (Geda) verantwortlich zu sein.[8] Laut Minister Kashöpa wurde Getag (Geda) von Lhalu, dem ehemaligen Gouverneur von Kham, vergiftet.[9]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

  1. chinesisch 格达活佛, Pinyin Geda huofo; tib. dge stag sprul sku (u. a.)
  2. Tang Jingfu, S. 278
  3. xztzb.cn: Geda huofu:Hongjun pengyou,cangren lingxiu 格达活佛:红军朋友,藏人领袖 (chinesisch)
  4. chinesisch 中華蘇維埃中央博巴自治政府 / 中华苏维埃中央博巴自治政府, Pinyin Zhōnghuá sūwéi'āi zhōngyāng bó bā zìzhì zhèngfǔ; tib. བོད་པའི་སྡེ་པ, Wylie: bod pa'i sde pa
  5. “甘孜县白利喇嘛寺活佛格达被英国人杀害。” (fjdh.cn: 佛教年史 (1501-1991年))
  6. Robert W. Ford: Tibet Rouge, Capturé par l’armée chinoise au Kham, 1999, S. 91
  7. englisch Lhalu Tsewang Dorje
  8. Anna Louise Strong: When Serfs Stood Up in Tibet, New World Press, Beijing, 1960, chap. VIII Lhalu's Serfs Accuse: « Recent accusations made before a mass meeting of ten thousand people in Lhasa had implicated him in the murder of Rabchen, the Dalai Lama's first regent, and of the progressive Living Buddha Geda, both of whom opposed secession and had been killed for this not long before the liberation. Evidence of Lhalu's participation had been filed with the courts and would be considered later ».
  9. Samten Karmay, Under what circumstances did the PLA decide to march into Tibet?, in: Authenticating Tibet: Answers to China's 100 Questions, Anne-Marie Blondeau und Katia Buffetrille (Hrsg.), 2002, S. 55-64, hier S. 64: « According to the minister Kashöba (1903- ?), he was poisoned by Lhalu, the former governor of Kham. »