Liste von Todesopfern des nationalsozialistischen Systems zwischen dem 2. Juli 1934 und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs

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Die Liste von Todesopfern des nationalsozialistischen Systems zwischen dem 2. Juli 1934 und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs bietet einen Überblick über Personen, die zwischen dem 2. Juli 1934 und dem Beginn des Zweiten Weltkriegs vom nationalsozialistischen Staat beziehungsweise von Organen und Exekutivpersonen des nationalsozialistischen Staates oder Gliederungen der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), wie der Sturmabteilung (SA) oder Schutzstaffel (SS), bzw. Angehörigen dieser Gliederungen, zu Tode gebracht wurden.

Für eine Übersicht zu Personen, die in dem Zeitraum zwischen dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 und der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen politischen Säuberungsaktion des NS-Regimes vom 30. Juni bis 2. Juli 1934 - die in der Forschung weithin als „Das Ende der Machtergreifung“ (Mathilde Jamin)[1] oder als „Hitlers Durchbruch zur Alleinherrschaft“,[2] also als Abschluss der Phase der Durchsetzung und Konsolidierung der nationalsozialistischen Diktatur, gilt - zu Tode kamen, siehe die analoge Liste von Todesopfern des nationalsozialistischen Terrors während der Machteroberungsphase 1933/1934. Für die Todesopfer der Röhm-Affäre siehe die Liste der im Zuge des sogenannten Röhm-Putsches getöteten Personen.

Für die nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1. September 1939 durch das nationalsozialistische System verursachten Todesopfer wird auf die Datenbanken Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945 des Bundesarchivs (für die Opfer der Shoa) bzw. auf die Datenbank des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge (für die bei militärischen Handlungen ums Leben gekommenen Personen)[3] verwiesen.

Liste der Todesopfer im Überblick Bearbeiten

Der dritte Abschnitt („In Konzentrationslagern und Gefängnissen gewaltsam zu Tode gekommene Personen“) listet Personen auf, die zwischen dem 2. Juli 1934 und dem 1. September 1939 in den in diesen Jahren innerhalb des deutschen Staatsgebietes bestehenden Konzentrationslagern zu Tode kamen.

Der vierte Abschnitt („Opfer von regulären Hinrichtungen“) verzeichnet Personen, die von regulären Gerichten offiziell und im Einklang mit dem damals herrschenden Rechtssystem zum Tode verurteilt und zwischen dem 2. Juli 1934 und dem 1. September 1939 hingerichtet wurden.

Opfer von wilden Terrormaßnahmen Bearbeiten

  • 7. bis 13. November 1938: Im Rahmen der Novemberpogrome 1938 ("Reichskristallnacht") wurden etwa 400 nach nationalsozialistischer Definition als „Juden“ geltende Personen innerhalb des Gebietes des Deutschen Reiches ermordet oder in den Suizid getrieben

Opfer von Fememorden Bearbeiten

  • 23. Januar 1935 (in Slapy nad Vltavou): Rudolf Formis (* 25. Dezember 1894 in Stuttgart), Ingenieur, Anhänger der antinazistischen Schwarzen Front. Formis betrieb im Auftrag von Otto Strasser einen geheimen Untergrundsender in der Tschechoslowakei, der von dort aus gegen das NS-Regime gerichtete Rundfunkbotschaften in das deutsche Staatsgebiet ausstrahlte. Trotz Tarnung wurde dieser Sender Ende 1934 von der deutschen militärischen Abwehr lokalisiert. Im Januar 1935 versuchten zwei als Touristen getarnte Agenten des Sicherheitsdienstes der SS, im Auftrag des SD-Chefs Reinhard Heydrich, das Hotel Zahori bei Slapy nad Vltavou, von dem Formis seinen Sender betrieb, auf: Ihr Auftrag lautete den Sender zu zerstören und Formis zu betäuben und nach Deutschland zu entführen. Das Manöver misslang. Formis widersetzte sich bei dem versuchten Zugriff den Agenten, wobei es zu einem Schusswechsel kam, bei dem sie ihn erschossen. Die Täter, die SD-Männer Alfred Naujocks und Werner Göttsch, entkamen über die Grenze nach Deutschland.
  • März 1938: Wilhelm von Ketteler (* 1906 auf Burg Eringerfeld), Diplomat. Ketteler, der in verdeckter Form von der deutschen Gesandtschaft in Wien aus gegen das NS-System arbeitete, wurde am Tag des Einmarsches der deutschen Truppen in Wien im März 1938 auf Befehl von Reinhard Heydrich von Agenten des Sicherheitsdienstes der SS entführt und, als er sich weigerte im Verhör Geheiminformationen preiszugeben, die diese ihm abpressen sollten, bzw. er sich weigerte ein Abkommen mit dem Sicherheitsdienst zu schließen, von diesen durch Eintauchen seines Kopfes in einen Wasserbottich ertränkt. Der Leichnam wurde anschließend in die Donau geworfen und im April bei Hainburg an der österreichisch-tschechischen Grenze angespült.

In Konzentrationslagern und Gefängnissen gewaltsam zu Tode gekommene Personen Bearbeiten

  • 10. Juli 1934 (im KZ Oranienburg): Erich Mühsam (* 6. April 1878 in Berlin) Schriftsteller und Publizist. Als politischer Aktivist war Mühsam 1918 an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt gewesen. Er wurde am 28. Februar 1933 von den Nationalsozialisten in Haft genommen und am 10. Juli 1934 von Angehörigen der SS-Wachmannschaft im KZ Oranienburg umgebracht, wobei ein Suizid durch Erhängen vorgetäuscht wurde.
  • März 1935 (KZ Columbiahaus): Heinz Hoppe (* 1914), Arbeiter. Hoppe wurde am 14. März 1935 wegen des Verdachtes, sich als Strichjunge betätigt und "widernatürliche Unzucht" mit Männern betrieben zu haben, am Bahnhof Zoo in Berlin verhaftet. Hoppe wurde ins KZ Columbia-Haus eingewiesen und dort – angeblich, weil er die Wachen beschimpft und seine Zelle beschädigt hatte – in Fesseln gehalten und schließlich in eine Dunkelzelle gesperrt. Er wurde schließlich – angeblich bei Handgreiflichkeiten zwischen ihm und den SS-Wachen – erschossen.[4]
  • 6. April 1935 (KZ Columbia-Haus): Kurt Wirtz. Wirtz, der angeblich homosexuell war, wurde im KZ Columbia-Haus erschossen.[4]
  • 15. Oktober 1935 (KZ Dachau): Werner Abel (* 6. April 1902 in Kiel) Journalist, Kaufmann. Abel war der NS-Führung verhasst, da er Hitler wiederholt öffentlich bezichtigt hatte, in den 1920er Jahren Gelder von ausländischen Mächten zur Finanzierung der NSDAP angenommen zu haben und im Gegenzug in seiner politischen Linie und Propaganda Rücksicht auf die Interessen der Geldgeber genommen zu haben. Im Juni 1932 wurde Abel vom Landgericht München I wegen Meineides zu einer dreijährigen Zuchthausstrafe verurteilt. Er wurde später ins KZ Dachau überstellt und dort von den SS-Männern Johann Kantschuster und Plank umgebracht. Offiziell wurde sein Tod als Suizid deklariert.
  • 2. Juni 1936 (im KZ Dachau): Karl Reineking (* 5. November 1903 in Oberg, Landkreis Peine), ehemaliger SA-Sturmführer und Kriminalangestellter beim Geheimen Staatspolizeiamt in Berlin. Reineking wurde Anfang 1936 verhaftet und am 27. Januar 1936 durch die Strafkammer beim Landgericht Berlin zu sechs Monaten Gefängnis wegen Beleidigung verurteilt. Bald darauf wurde er ins KZ Dachau überführt. Dort wurde er kurz vor dem Ende seiner Haftzeit als unliebsamer Geheimnisträger umgebracht. Hintergrund waren wahrscheinlich Kenntnisse um delikate Vorgänge im Zusammenhang mit dem Reichstagsbrand vom 28. Februar 1933. Offiziell wurde Suizid durch Erhängen als Todesursache angegeben.
  • 29. August 1937 (im KZ Dachau): Hans Kobelinski (* 2. Juni 1900 in Eisenach) Jurist, ehemaliger Angehöriger des Sicherheitsdienstes der SS (SD) und SS-Standartenführer, von 1933 bis 1934 Leiter des SD-Oberabschnitt Ost in Berlin. 1934 war Kobelinski von Heinrich Himmler der Untreue bezichtigt, von seinem Posten entfernt und zum einfachen SS-Mann degradiert worden. 1936 wurde er wegen homosexueller Vergehen aus der SS ausgestoßen und verhaftet. Er wurde als unliebsamer Geheimnisträger im KZ Dachau umgebracht. Offiziell starb er durch Suizid.
  • 17. März 1938 (im KZ Dachau): Otto Thielemann (* 12. Januar 1891 in Braunschweig) Politiker (SPD) und Zeitungsredakteur. Thielmann war in den 1920er Jahren Abgeordneter im Braunschweigischen Landtag. Er wurde 1933 verhaftet, 1934 zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt, 1936 in das KZ Dachau verschleppt und dort am 17. März 1938 umgebracht.
  • 30. Mai 1938 (im KZ Dachau): Robert Hecht (* 9. März 1881 in Wien) Jurist und Staatsbeamter. Hecht war während der 1930er Jahre ein führender Beamter der österreichischen Regierung. Nach der deutschen Annexion Österreichs im März 1938 wurde er verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt, wo er im Mai 1938 starb.
  • 1. August 1938 (im KZ Dachau): Hans Karl Zeßner-Spitzenberg (* 4. Februar 1885) Jurist. Als NS-Gegner wurde Zeßner-Spitzenberg nach der deutschen Annexion Österreichs verhaftet und im Juli ins KZ-Dachau überführt. Dort musste er unter harten Bedingungen schwere Zwangsarbeit leisten. Am 31. Juli 1938 wurde er, nachdem wegen physischer Überlastung zusammenbrach, in das Krankenrevier gebracht, wo er am 1. August 1938 verstarb.
  • 5. September 1938 (im KZ Dachau): Hans Prodinger (* 14. November 1887 in Villach, Kärnten) Politiker. Prodinger war von 1919 bis 1934 Abgeordneter des Salzburger Landtags. Nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich im März 1938 wurde Prodinger verhaftet und in das KZ Dachau verschleppt, wo er im September 1938 zu Tode kam.
  • 16. Oktober 1938 (KZ Dachau): Hugo Sperber (* 26. November 1885 in Wien) Jurist, Jude. Sperber war ein linksgerichteter Rechtsanwalt in Wien. Er wurde nach der deutschen Annexion Österreichs verhaftet und am 24. Juni 1938 in das KZ Dachau verschleppt und dort im Oktober 1938 umgebracht.
  • 19. Januar 1939: Hans Sylvester (* 10. November 1897 in Nickelsdorf) Agrarexperte und Politiker. Von 1934 bis 1938 war Sylvester Landeshauptmann des Burgenlandes. Nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich im März 1938 wurde Sylvester verhaftet und in das KZ Dachau deportiert, wo er am 19. Januar 1939 umkam.

Opfer von regulären Hinrichtungen Bearbeiten

1934 Bearbeiten

  • Juli/August/September 1934: Stefan Kaptur, Kommunist. Kaptur wurde beschuldigt an der Erschießung des SS-Manns Adolf Höh am 6. Dezember 1930 in Dortmund beteiligt gewesen zu sein. Ein erstes Strafverfahren gegen ihn wurde um 1931 eingestellt. Nach 1933 wurde der Fall neu aufgerollt: Am 7. Dezember 1933 wurde Kaptur vom Oberlandesgericht in Hamm des Mordes an Höh für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Kaptur, dessen genaues Todesdatum der Literatur nicht zu entnehmen ist, war neben Friedrich Rapior und Hans Voit die erste im Dortmunder Gefängnis "Lübecker Hof" mit dem Fallbeil hingerichtete Person.[5]
  • 30. August 1934: Friedrich Rapior, Maler, Kommunist, wegen der Beteiligung an einem Angriff auf den Nationalsozialisten Walter Ufer in Dortmund am 24. Juni 1932, der zwei Wochen später an seinen Verletzungen starb, wegen gemeinschaftlichen schweren Landfriedensbruchs und gemeinsamen Mordes angeklagt. Ein erstes Strafverfahren wurde eingestellt. Nach Wiederaufnahme des Verfahrens wurde er am 7. März 1934 zusammen mit Hans Voit zum Tode verurteilt und am 30. August 1934 im Dortmunder Gerichtsgefängnis mit dem Handbeil hingerichtet.[6]
  • 30. August 1934: Hans Voit, Bergmann, Kommunist, wegen der Beteiligung an einem Angriff auf den Nationalsozialisten Walter Ufer in Dortmund am 24. Juni 1932, der zwei Wochen später an seinen Verletzungen starb, wegen gemeinschaftlichen schweren Landfriedensbruchs und gemeinsamen Mordes angeklagt. Ein erstes Strafverfahren wurde eingestellt. Nach Wiederaufnahme des Verfahrens wurde er am 7. März 1934 zusammen mit Friedrich Rapior zum Tode verurteilt und am 30. August 1934 im Dortmunder Gerichtsgefängnis mit dem Handbeil hingerichtet.[6]
  • 14. September 1934: Franz Schidzig (* 1905/1906), Kraftfahrer, Kommunist, im Januar oder Februar 1933 wegen des Verdachtes, sich an einem Angriff von Kommunisten auf das SA-Heim AM Westbahnhof in Iserlohn am 16. Januar 1933 – bei dem der SA-Truppführer Hans Bernsau mehrere Schusswunden erlitt, an denen er schließlich gestorben war – beteiligt zu haben, verhaftet, aufgrund eines – wahrscheinlich unter Folter abgegebenen und später (vergeblich) widerrufenen – Geständnisses, dass er die tödlichen Schüsse auf Bernsau abgegeben habe, vom Landgericht Hagen im September 1933 zum Tode verurteilt und am 14. September 1934 in Hagen hingerichtet. Das Urteil wurde 1958 als nicht haltbar aufgehoben.[7]
  • 29. September 1934: Willi Johann Jasper (* 28. Januar 1898 in Meldorf), Seemann, Kommunist, bei einer Straßenschlacht mit der SA am 28. Februar 1933 verhaftet, vom Sondergericht am Hanseatischen Oberlandesgericht am 25. September 1934 wegen Mordversuches und Widerstands zum Tode verurteilt und in der Untersuchungshaftanstalt Hamburg am Holstenglacis mit dem Handbeil hingerichtet.
  • 16. Oktober 1934: Kurt Vogelmann (* 26. Oktober 1913 in Neukölln), Arbeiter, wegen Raubmordes, begangen am 10. Dezember 1933 an der Ernestine Andryczewski, geb. Klosowski (* 5. März 1864 in Parchalin), seiner Großmutter, zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet.
  • 10. November 1934: Josef Reitinger (* 1913), Koch, Kommunist, am 25. Juli 1933 verhaftet und ins wilde KZ in der Frankfurter Perlenfabrik verschleppt. Man warf ihm vor, am 4. Juni 1932 an der Erschießung des SA-Mannes Hans Handwerk beteiligt gewesen zu sein. Reitinger gestand die Tat nach schweren Misshandlungen; später widerrief er das Geständnis. Am 25. September 1933 wurde er wegen Mordes zum Tode verurteilt und am 10. November 1934 hingerichtet.[8]

1935 Bearbeiten

  • 14. Januar 1935: Kamal Syed (* 18. September 1900), Afghane wegen der am 6. Juni 1933 erfolgten Ermordung des afghanischen Gesandten in Berlin, Sardar Mohammed Aziz Khan, zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • 22. Januar 1935: Paul Hahn, Kommunist, zum Tode verurteilt weil er am 30. Januar 1930 ein Mitglied des Stahlhelms getötet haben soll, im Gefängnishof von Breslau hingerichtet.[9]
  • 18. Februar 1935: Renate von Natzmer, wegen Spionage zugunsten des polnischen Geheimdienstes vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee mit dem Handbeil hingerichtet.
  • 18. Februar 1935: Benita von Falkenhayn, wegen Spionage zugunsten des polnischen Geheimdienstes vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee mit dem Handbeil hingerichtet.
  • 23. Februar 1935: Frieda Juchniewicz, geb. Arendt (* 26. Mai 1889 in Eichstädt), Witwe, wegen der Ermordung der Ida Krüger, geb. Wedekind (* 4. Februar 1859 in Stuhm) am 15. Dezember 1933 in Berlin, verhaftet, zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • 5. März 1935: Gustav Büker (* 4. Januar 1905 in Stieghorst), genannt der "Brockenschreck", wegen Raubmordes begangen am 21. Juni 1934 an Bankdirektor Hugo Schurig (* 5. Dezember 1871 in Osnabrück), sowie am 1. Juli 1934 an dem Ingenieur Dr. August Krauß aus Danzig (* um 1905 in München), beiden Opfern war in der Umgebung von Bad Harzburg hinterrücks in den Kopf geschossen worden, im Gefängnis Halberstadt von dem Magdeburger Scharfrichter Carl Gröpler mit dem Handbeil hingerichtet.[10]
  • 10. April 1935: Sally Epstein (* 3. Februar 1907 in Jastrow/Westpreußen) Maler, Kommunist, aufgrund der Beteiligung an der Ermordung von Horst Wessel 1930 in einem zweiten Prozess 1934 zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis Plötzensee mit dem Handbeil hingerichtet.
  • 10. April 1935: Hans Ziegler (* 15. Juni 1901), Friseur, Kommunist, aufgrund der Beteiligung an der Ermordung von Horst Wessel 1930 vom Schwurgericht Berlin 1934 zum Tode verurteilt und im Strafgefängnis Plötzensee mit dem Handbeil hingerichtet.[11]
  • 16. Mai 1935: Artur Orlowski (* 13. Dezember 1912 in Brandenburg), Melker, wegen Raubmordes begangen in Päwesin am 3. Juli 1934 an der Witwe Johanna Fehrmann, geb. Hödler (* 22. September 1853 in Düben), zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet.
  • 22. Mai 1935: Max Matern (* 19. Januar 1902 in Berndshof), Maschinenformer, wegen der Beteiligung an der Erschießung von zwei Schutzpolizisten im Jahr 1931 am 25. März 1933 verhaftet, am 19. Juni 1934 zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee mit dem Handbeil hingerichtet.
  • 6. Juni 1935: Fiete Schulze (* 21. Oktober 1894 in Schiffbek) Arbeiter, Kommunist, wegen antinazistischer Betätigung am 16. April 1933 verhaftet, im März 1935 dreimal zum Tode verurteilt und im Hamburger Untersuchungsgefänis mit dem Handbeil enthauptet.
  • 3. Juli 1935: Egon Bresz (* 1906/1907), wegen Erforschung militärischer Geheimnisse verhaftet, am 1. Februar 1935 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet.[12]
  • 3. Juli 1935: Bruno Lindenau (* 1871/1872), wegen Spionage verhaftet, am 29. November 1934 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 5. Juli 1935: Karl Jänecke (* 8. April 1888 in Schönebeck), Sozialdemokrat, Reichsbannerangehöriger, wegen der Erschießung eines SA-Mannes bei einer Straßenschlacht im März 1933 am 4. April 1933 verhaftet, zum Tode verurteilt und im Zuchthaus „Roter Ochse“ in Halle hingerichtet.
  • 12. Juli 1935: Johannes Becker (* 1902 in Kassel), wegen der Erschießung eines Polizisten am 12. Juni 1931 zum Tode verurteilt und im Gerichtsgefängnis in Kassel hingerichtet.
  • 17. August 1935: Conrad Emil Meller (* 13. Oktober 1909 in Hamfelde, Kreis Stormarn), wegen Mord, begangen am 30. Januar 1935 in Vorder-Bollhagen an der neunjährigen Elli Kern, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 27. August 1935: Charlotte Jünemann, geb. Meißner (* 23. November 1910 in Calbe), wegen Mord durch Vernachlässigung, begangen an ihren Kindern Ingeborg (5 Monate), Wolfgang (2 Jahre) und Bernhard (4 Jahre), in den Tagen vom 28. Januar bis 3. Februar 1935, zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee durch den Scharfrichter Carl Gröpler mit dem Handbeil hingerichtet.
  • 27. August 1935: Willi Gehrke (* 4. September 1911), wegen Raubmord in Berlin am 30. Dezember 1934 an der Gastwirtin Anna Kabus (* 4. Dezember 1885) in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee durch den Scharfrichter Carl Gröpler mit dem Handbeil hingerichtet.[13]
  • 26. Oktober 1935: Peter Kolmen (* 7. Februar 1902 in Bietzen), wegen Mord, begangen am 18. April 1935 in Bietzen ermordeten Maria Steil (* 1898), zum Tode verurteilt und in Köln hingerichtet.
  • 17. Dezember 1935: Rudolf Claus (* 29. September 1893 in Gliesmarode bei Braunschweig), Dreher, wegen antinazistischer Betätigung im kommunistischen Untergrund im Juni 1934 verhaftet, am 25. Juli zum Tode verurteilt und im Zuchthaus Berlin-Plötzensee hingerichtet.

1936 Bearbeiten

  • 25. Februar 1936: Martin Keil (* 26. März 1911 in Annaberg, Sachsen), wegen Mord, begangen am 6. Dezember 1934 zwischen Eichhardt und Kloster Buch an Irma Keil, geb. Zwinzscher (* 24. Februar 1913 in Krumbach), zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 4. Juni 1936: Wladislaus Zelasny (* 13. Februar 1893 in Warschau), wegen Mordes, begangen am 13. Juli 1935 in Cantdorf an der Arbeiterin Erna Lisbeth Metzig (* 4. Februar 1911 in Alt-Odernitz), zum Tode verurteilt und in Cottbus hingerichtet.
  • 4. Juli 1936: Gotthilf Hasis (* 27. Mai 1916 in Mönsheim), Hilfsarbeiter, wegen Mordes und schweren Raubes, begangen in Schwieberdingen bei Ludwigsburg am 11. Oktober 1935 an Wilhelmine Rothacker (* 13. September 1867 in Schwieberdingen), zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 13. August 1936: Hans Giese (* 25. Juli 1904 in Bottrop), wegen der Entführung des zwölfjährigen Sohnes des Bonner Kaufmanns Hermann Hellings wegen erpresserischer Kindesentführung zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 16. September 1936: Georg Bay (* 31. Juli 1894 in Alt-Löbau), wegen der Ermordung seiner beiden Ehefrauen in Kodersdorf, Kreis Rothenburg, begangen am 10. Januar 1927 an Meta Bay (geb. Randig) und am 28. August 1935 an Frieda Bay (geb. Seidel), zum Tode verurteilt und in Görlitz hingerichtet.[14]
  • 28. September 1936: Helmut Kionka (* 10. November 1906 in Breslau), Schauspieler, wegen Betätigung als Kurier für antinazistische Gruppen verhaftet, wegen Landesverrats im Mai 1936 zum Tode verurteilt und in Berlin hingerichtet.
  • 4. November 1936: Etkar André (* 17. Januar 1894 in Aachen), kommunistischer Funktionär, im März 1933 verhaftet, am 10. Juli 1936 zum Tode verurteilt und in Hamburg durch Enthaupten hingerichtet.
  • 25. November 1936: Wilhelm Hartenstein, Händler (* 10. August 1890) aus Minden, vom Schwurgericht Bielefeld am 16. Juni 1936 wegen Mordes zum Tode verurteilt, im Hof des Gerichtsgefängnisses Bielefeld mit dem Handbeil hingerichtet (Scharfrichter Carl Gröpler, Magdeburg).[15]
  • 27. November 1936: Albert Rüdiger (* 1. Dezember 1911 in Altwasser), Kutscher und Arbeiter, wegen Mordes und Sittlichkeitsverbrechens, begangen am 25. August 1935 in Berlin-Marienfelde an Erna Vogel (* 6. Mai 1923 in Schlottnig), zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet.
  • 15. Dezember 1936: Werner Schußmann (* 9. Februar 1914), wegen Mordes, begangen an dem Nachtwächter Richard Helmbold (* 1874) auf dem Hof der Maschinenfabrik Sangerhausen am 31. Dezember 1935, in Nordhausen hingerichtet.

1937 Bearbeiten

  • 1937: Kurt Zimmer (* 7. Dezember 1909 in Berlin), Bauschlosser, wegen Mord und Notzucht, begangen in Berlin am 25. Mai 1936 an Berta Schepull, geb. Kothe (* 10. April 1891 in Herwigsdorf), zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 8. Januar 1937: Willi Schönwetter (* 1. Februar 1913 in Dauborn), Bräutigam, wegen Mordes, begangen am 25. Dezember 1935 in Dauborn bei Limburg/Lahn an der Hausangestellten Erna Lang (* 5. August 1913 in Sindlingen), zum Tode verurteilt und in Freiendiez hingerichtet.[16]
  • 13. Januar 1937: Friedrich Astforth (* 13. Juli 1911 in Woltersdorf bei Luckenwalde), wegen der am 23. Juli 1936 erfolgten Ermordung seiner Ehefrau Anna Astforth in Jüterbog, in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • 25. Januar 1937: Erhard Kulicke (* 10. Juli 1911 in Gelsenkirchen), wegen Mord, begangen am 26. Juli 1936 in Wanne-Eickel an der schwangeren Elvira Kulicke, geb. Hadrian (* 29. September 1910 in Wanne-Eickel), zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 13. Februar 1937: Bruno Busse (* 30. Juli 1901 in Berlin), Steinträger, wegen Mord begangen am 17. März 1936 in Rüdnitz bei Bernau an der Berta Krafft, geb. Tokarczewski (* 31. Oktober 1887 in Lenks), zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • 26. Februar 1937: Hans Stollenwerk (* 21. Juni 1914 in Gelsenkirchen), Verkäufer, wegen Raubmord begangen am 25./26. Dezember 1936 im Wald von Hohenschöpping bei Velten am Taxifahrer Erich Hägenholtz (* 8. April 1905 in Berlin), zum Tode verurteilt und hingerichtet.[16]
  • 2. März 1937: Willi Heinrich (* 9. September 1905 in Sagan), Hausierer, wegen Lustmord und versuchter Notzucht, begangen am 30. Oktober 1936 in Breslau an der sechsjährigen Irene Fuchs (tot) und der elfjährigen Irmgard Froß, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 23. März 1937: Andreas Szymanski (* 10. November 1913 in Poley, Kreis Luckau), Knecht, wegen Mord, begangen am 18. Oktober 1936 in Trebbus an dem Dienstmädchen Anna Gräfe (* 21. März 1918 in Buckowien, Kreis Luckau), am 14. Oktober 1936 vom Cottbuser Schwurgericht zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • 27. Mai 1937: Erwin Schmidt (* 8. Februar 1908 in Gestewitz), Knecht, wegen Mord, begangen in Flößberg am 28. November 1935 an der Landarbeiterin Margarete Ludwig, geb. Zeug (* 3. September 1897 in Frohburg), zum Tode verurteilt und in Leipzig hingerichtet (5 Uhr morgens).
  • 4. Juni 1937: Helle Hirsch (* 27. Januar 1916 in Stuttgart), Student, bereitete als Sympathisant der Schwarzen Front einen Anschlag auf das Nürnberger Reichsparteitagsgelände vor, am 21. Dezember 1936 verhaftet, am 8. März 1937 vom Volksgerichtshof wegen „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens unter erschwerenden Umständen“ zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Plötzensee durch das Fallbeil hingerichtet.
  • 15. Juni 1937: Robert Schöler (* 28. Februar 1900), Arbeiter, vom Schwurgericht Bielefeld am 5. März 1937 wegen Mordes zum Tode verurteilt, im Hof des Gefängnisses Hannover mit dem Handbeil hingerichtet (Scharfrichter Carl Gröpler, Magdeburg).[17]
  • 8. Juli 1937: Bruno Schröter, Arbeiter, Kommunist, wegen angeblicher Beteiligung an der Tötung des SA-Sturmwirts Heinrich Böwe im Oktober 1931 wegen gemeinschaftlich versuchten und vollendeten Mordes am 29. Februar 1936 zum Tode verurteilt und nach Verwerfung eines Revisionsantrages in der Strafanstalt Plötzensee hingerichtet.[18]
  • 8. Juli 1937: Walter Schulz, Arbeiter, Kommunist, wegen angeblicher Beteiligung an der Tötung des SA-Sturmwirts Heinrich Böwe im Oktober 1931 wegen gemeinschaftlich versuchten und vollendeten Mordes am 29. Februar 1936 zum Tode verurteilt und nach Verwerfung eines Revisionsantrages in der Strafanstalt Plötzensee hingerichtet.[18]
  • 8. Juli 1937: Paul Zimmermann (* 6. September 1895) Arbeiter, Kommunist, wegen angeblicher Beteiligung an der Tötung des SA-Sturmwirts Heinrich Böwe im Oktober 1931 wegen gemeinschaftlich versuchten und vollendeten Mordes am 29. Februar 1936 zum Tode verurteilt und nach Verwerfung eines Revisionsantrages in der Strafanstalt Plötzensee hingerichtet.[18]
  • 31. Juli 1937: Reinhold Julius (* 8. März 1913 in Magdeburg), Arbeiter, wegen antinazistischer Betätigung 1935 verhaftet, im Sommer 1937 wegen Hochverrats vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee durch Enthaupten hingerichtet.
  • 23. September 1937: Willi Roloff (* 29. September 1909 in Schivelbein), Landwirtschaftsgehilfe, wegen Raubmorden, begangen am 4. Juni 1936 an dem Landwirt Albert Lüdke (* 12. Oktober 1903 in Kötzlin), am 24. Oktober 1936 in Altranft bei Bad Freienwalde an dem Händler Christian Worreschk (* 16. Oktober 1884 in Burg Kauper), am 4. Dezember 1936 auf Gut Lindenhufen bei Briesen an dem Landarbeiter Wilhelm Kochan (* 3. März 1905 in Heinersbrück) sowie einer unbekannten Frau in Remlin in Mecklenburg, des Weiteren wegen versuchter Notzucht, Einbruchdiebstählen, Diebstählen, Betrug, Amtsanmaßung und fahrlässiger Brandstiftung zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 4. November 1937: Adolf Rembte (* 1902), in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee durch Enthaupten hingerichtet.
  • 4. November 1937: Robert Stamm (* 16. Juli 1900 in Remscheid), Politiker, am 27. März 1935 verhaftet, am 4. Juni 1937 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee durch Enthaupten hingerichtet.

1938 Bearbeiten

  • 22. Januar 1938: Felix Bobek (* 21. August 1898 in Prag), Physikochemiker, wegen Betätigung im kommunistischen Untergrund im Mai 1935 verhaftet, zum Tode verurteilt und im Zuchthaus Berlin-Plötzensee durch Enthaupten hingerichtet.
  • 22. Januar 1938: Rudi Heubaum (* 4. November 1911 in Görlitz), Schlächter, wegen Mordes begangen am 24. Juli 1937 am Ziegelhof in Berlin-Spandau an der Aufwärterin Hedwig Klatt (* 22. April 1913 in Runowo), zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 4. März 1938: Ewald Funke (* 30. Juli 1905 in Remscheid), Kaufmann, wegen Betätigung im kommunistischen Nachrichtendienst und der Organisation von Widerstandszellen in Rüstungsfabriken im Mai 1936 verhaftet, am 16. August 1937 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und am 4. März 1938 in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • 8. Juni 1938: Anna Hebler, wegen gemeinschaftlichen Mord, begangen am 25. Januar 1931 an ihrem Ehemann, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 8. Juni 1938: Kurt Hebler (* 27. März 1910 in Straupitz), Gärtner, wegen Raubmord, begangen am 27. Juli 1937 an Elisabeth Lehmann, geb. Lehmann, sowie gemeinschaftlichem Mord, begangen am 25. Januar 1931 an seinem Vater, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 8. Juni 1938: Erich Schmidchen (* 30. August 1910 in Cottbus), wegen Raubmord, begangen am 27. Juli 1937 an Elisabeth Lehmann, geb. Lehmann, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 20. Juni 1938: Artur Göritz, wegen antinazistischer Betätigung im kommunistischen Untergrund verhaftet, am 12. Juni 1937 vom Volksgerichtshof in Stuttgart wegen Landesverrats in Tateinheit mit Hochverrat zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet.
  • 20. Juni 1938: Liselotte Herrmann (* 23. Juni 1909 in Berlin), Chemikerin, wegen antinazistischer Betätigung im kommunistischen Untergrund (u. a. Sammlung von Informationen über Rüstungsprojekte) am 7. Dezember 1935 verhaftet, am 12. Juni 1937 vom Volksgerichtshof in Stuttgart wegen Landesverrats in Tateinheit mit Hochverrat zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet.
  • 20. Juni 1938: Stefan Lovasz (* 6. November 1901 in Zeltweg), Modelltischler, wegen antinazistischer Betätigung im kommunistischen Untergrund verhaftet, am 12. Juni 1937 vom Volksgerichtshof in Stuttgart wegen Landesverrats in Tateinheit mit Hochverrat zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet.
  • 20. Juni 1938: Josef Steidle (* 24. Februar 1908 in St. Georgen), wegen antinazistischer Betätigung im kommunistischen Untergrund verhaftet, am 12. Juni 1937 vom Volksgerichtshof in Stuttgart wegen Landesverrats in Tateinheit mit Hochverrat zum Tode verurteilt und in Berlin-Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet.
  • 22. Juni 1938: Robert Körnig (* 1. Januar 1901 in Meißen-Zscheila), Gelegenheitsarbeiter, wegen vierfachen Mordes und dreifacher Notzucht – begangen in Hamburg und Cuxhaven an Frau Schönfuß (versuchte Vergewaltigung 1925), Grete Seidel (am Seedeich von Cuxhaven erschossen und vergewaltigt), Frau Hävecker (Vergewaltigung im Wernerwald 1930), Toni Biermann (versuchte Vergewaltigung 1935), Wilma Wulf (Vergewaltigung und Erwürgung 1935), Frau von Bargen (Vergewaltigung und Erdrosselung 1936) und Grete Bange (Vergewaltigung und Erdrosselung 1937) – durch das Schwurgericht in Stade zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 24. Juni 1938: Heinrich Menz (* 18. November 1910 in Biberach), Schiffer, vom Volksgerichtshof wegen Landesverrats zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.[19]
  • 30. Juni 1938: Max Götze (* 3. Januar 1891 in Köpenick) und Walter Götze (* 14. November 1902 in Oberschöneweide), auf Autofallenraub spezialisiertes Berliner Kriminellen-Duo, in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • 23. Juli 1938: Fritz Imlau (* 28. Juli 1912 in Goldap), wegen Raubmord, begangen am 8. Januar 1938 in Berlin an der Kolonialwarenhändlerin Marie Zenke, geb. Angerich (* 21. Dezember 1882 in Klein-Schwenkitten), zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 4. Oktober 1938: Marie Catherine Kneup, Hausfrau, wegen Spionage zugunsten des französischen Geheimdienstes 1937 wegen „Landesverrats“ zum Tode verurteilt und in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet.
  • 4. Oktober 1938: Ludwig Maringer, Kaufmann, wegen Spionage zugunsten des französischen Geheimdienstes wegen „Landesverrats“ zum Tode verurteilt und in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet.
  • 4. Oktober 1938: Paul Polte (* 21. April 1909 in Rathenow), Bücherrevisor, wegen Heiratsschwindels, Versicherungsbetruges und Mordes, begangen am 4. Februar 1935 an der Hausangestellten Alma Garbe (* 19. Mai 1902 in Gewiesen) in Berlin-Hakenfelde, zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 24. November 1938: Hans Hahn (* 20. Mai 1919 in Erfurt), Vertreter, wegen Mordes begangen am 12. Oktober 1938 bei Schwanenwerder, Berlin, an dem Taxifahrer Herbert Taubel (* 14. Oktober 1900 in Lichtenberg) zum Tode verurteilt und hingerichtet.[20]
  • 26. November 1938: Peter Zunker (* 21. November 1885 in Welschbillig bei Trier), Hausdiener, wegen Raubes und versuchter Notzucht, begangen am 3. November 1938 in Glienicke/Nordbahn an Johanna Meyer, geb. Bergmann (* 6. Dezember 1909), vom Sondergericht Berlin zum Tode verurteilt und hingerichtet.
  • 21. Dezember 1938: Erich Boos (* 26. April 1918 in Eisenberg/Pfalz) war als SS-Wachmann fahnenflüchtig, wurde in seinem Heimatort Eisenberg (Pfalz) gestellt. Er erschoss auf der Gendarmeriestation am 27. November 1938 den Gendarmeriehauptwachtmeister Alfred Linnebacher. Kurz nach Mitternacht am 8. Dezember 1938 wurde Erich Boos nach eintägiger Verhandlung vom Sondergericht Kaiserslautern zum Tode verurteilt. Vorsitzender Richter war Walther Stepp (1898–1972), der eine beachtliche NSDAP- und SS-Karriere als Jurist machte. Die Hinrichtung von Boos fand im Untersuchungsgefängnis Stuttgart um 6:02 Uhr durch Luftstrangulation wahrscheinlich durch den Scharfrichter Johann Reichhart statt.

1939 Bearbeiten

  • 10. Februar 1939: Walter Cornehl (* 20. Januar 1905 in Magdeburg), Metallarbeiter, wegen Mord, begangen am 23. Januar 1938 in Günstedt bei Erfurt an dem Schuhmacher Otto Ehrhardt, zum Tode verurteilt und in Weimar hingerichtet.
  • 14. März 1939: Peter Kasper (* 17. März 1907 in Krettnich bei Wadern), Bergarbeiter, am 19. Mai 1937 wegen antinazistischer Betätigung in einer kommunistischen Gruppe verhaftet, zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Plötzensee mit dem Fallbeil hingerichtet.
  • 10. Mai 1939: Kurt Scherzinger (* 30. Dezember 1918 in Groß-Rosseln), wegen Mordes, begangen am 20. November 1938 in Berlin an Lucie Plachta (* 10. November 1909 in Bismarckhütte), zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • 11. Juni 1939: Karl Georg Genée, Schlosser (* 23. April 1909), Walter Krause, Schlosser (* 12. Mai 1910), beide aus Gelsenkirchen-Buer, vom Schwurgericht Bielefeld am 1. Oktober 1937 wegen Mordes zum Tode verurteilt, auf der Hinrichtungsstätte des Strafgefängnisses Wolfenbüttel mit dem Fallbeil hingerichtet (Scharfrichter Friedrich Hehr, Hannover).[21]
  • 14. Juni 1939: Herbert Michaelis (* 3. September 1898 in Hamburg), Rechtsanwalt, Kommunist, wegen oppositioneller Aktivitäten gegen das NS-Regime am 2. März 1939 vom 2. Senat des Volksgerichtshofes in Hamburg zum Tode verurteilt und in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee hingerichtet.
  • 15. Juli 1939: Friedrich Osthoff (* 1. Januar 1913 in Sölde), wegen schweren Diebstählen, Ausbruch aus der Strafanstalt Wiesmoor und gefährlicher Körperverletzung, begangen am 17. Dezember 1938 an dem Gendarmerie-Hauptwachtmeisters Wegner, zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wolfgang Michalka (Hrsg.): Die nationalsozialistische Machtergreifung. Paderborn 1984, S. 207.
  2. Heinz Höhne: Mordsache Röhm: Hitlers Durchbruch zur Alleinherrschaft, 1933–1934. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1984.
  3. Datenbank des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge.
  4. a b Irene Mayer von Götz: Terror im Zentrum. S. 173.
  5. Ulrike Puvogel: Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfallen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein. 1995, S. 521;
    Kurt Klotzbach: Gegen den Nationalsozialismus: Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1930-1945: Eine historisch-politische Studie. 1969, S. 40;
    Sarah Thieme: Nationalsozialistischer Märtyrerkult. 2017, S. 498.
  6. a b Eintrag zu Walter Ufer. In: Marcus Weidner: Die Straßenbenennungspraxis in Westfalen und Lippe während des Nationalsozialismus. Datenbank der Straßenbenennungen 1933–1945.
    Hans-Eckhard Niermann: Strafjustiz im Dritten Reich. 1995, S. 666 f.
  7. Michael Schuh: Geschichte so spannend wie ein Krimi. In: Westfalenpost. 27. Oktober 2013 (wp.de);
    Sarah Thieme: Nationalsozialistischer Märtyrerkult. 2017, S. 495. (books.google.de Digitalisat).
  8. Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Band 2: Frühe Lager, Dachau, Emslandlager. C.H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-52962-3, S. 99 (books.google.de).
  9. Hinrichtung eines Kommunisten. In: Pariser Tageblatt. 23. Januar 1935 (portal.dnb.de Digitalisat).
  10. Die tödlichen Schüsse des depressiven Gustav Büker, 2012.
  11. Imre Lázár: Der Fall Horst Wessel. 1980, S. 189.
  12. Dagmar Schlünder: Die Presse der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands im Exil: 1933–1939. 1981, S. 133.
  13. Das Kleine Blatt. Wien, vom 28. August 1935.
  14. Landesarchiv Berlin: A Pr.Br.Rep. 030-03 Zentralkartei für Mordsachen und Lehrmittelsammlung, Findbuch 2007, Seite 115.
  15. Landesarchiv NRW, Abteilung OWL, D 21 A Nr. 8469–8474.
  16. a b Landesarchiv Berlin: Zentralkartei für Mordsachen (Memento vom 27. Oktober 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,7 MB).
  17. Landesarchiv NRW, Abteilung OWL, D 21 A Nr. 8553–8556.
  18. a b c Sauer: Rabauken. S. 349.
  19. Ehrenbuch der Opfer von Berlin-Plötzensee. 1974, S. 118.
  20. Landesarchiv Berlin: A Pr.Br.Rep. 030-03 Zentralkartei für Mordsachen und Lehrmittelsammlung, Findbuch 2007, Seite 146.
  21. Landesarchiv NRW, Abteilung OWL, D 21 A Nr. 8557–8570.