Liste der Stolpersteine in Bad Lauterberg im Harz

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Die Liste der Stolpersteine in Bad Lauterberg im Harz enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Bad Lauterberg im Harz verlegt wurden. Am 11. Mai 2013 wurden sechs Steine an drei Adressen verlegt.[1]

Liste der Stolpersteine Bearbeiten

f1  Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Bild Inschrift Adresse Datum der Verlegung Person
  Die Familie
Pelz
wohnte
Ahnstrasse 3
Hauptstraße 166
 
11. Mai 2013 Familie Pelz
Anfang der 1920er Jahre zog Familie Pelz nach Bad Lauterberg, wo ihre Tochter Hannelore 1923 geboren wurde. Sie betrieben in der Hauptstraße 166a (Abgerissen 1996) ein Schuhgeschäft und wohnten ab 1927 in der Ahnstraße 3. Das Gewerbe erlosch am 3. August 1937; die Familie zog 10 Tage später nach Nordhausen, obwohl sie erst vier Wochen zuvor in die Lutterstraße 24 umgezogen war.[2][3][4]
  Hier arbeitete
MAX PELZ
Jg. 1875
Flucht 1938
Belgien/Frankreich
Rückführung Berlin
deportiert 1942
Riga
ermordet 22.10.1942
Max Pelz (1875–1942)
Max Pelz wurde am 13. Dezember 1875 als Sohn des Ehepaares Heinrich und Johannette Elend in Schulitz in Posen geboren. Er starb am 22. Oktober 1942 in Riga.[5] 1922 wurde seiner Geburtsurkunde der Vermerk hinzugefügt, dass er den Nachnamen Pelz zu tragen hat. 1938 floh Max Pelz nach Belgien, wo er inhaftiert und nach Frankreich verlegt wurde. Über Berlin wurde er nach Riga deportiert und starb dort.[2][6]
  HANNELORE PELZ
Jg. 1923
Flucht 1940
Palästina
überlebt
Hannelore Pelz (1923–2016)
Hannelore Pelz wurde am 12. September 1923 in Bad Lauterberg als Tochter von Max und Clara Pelz geboren. Nach dem Umzug der Familie Pelz 1937 nach Nordhausen gelang ihr 1940 mit einem geduldeten Kinder- und Jugendtransport die Ausreise mit dem Schiff „Patria“ über Donau, Schwarzes Meer und Mittelmeer nach Palästina. Sie änderte dort ihren Vornamen in Hannah und heiratete später im Kibbuz Ha Maccabi, arbeitete als Kindergärtnerin und in einer Krankenstation. Hannah Raban starb am 31. Dezember 2016 in einem Pflegeheim in der Nähe von Haifa.[2]
  Hier arbeitete
CLARA PELZ
geb. Baruch
Jg. 1895
verhaftet
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz-Birkenau
Clara Pelz (1895–?)
Clara Pelz wurde am 19. Oktober 1895 in Gollub in Westpreußen geboren.[7] Sie wurde von Nordhausen aus mit einem Osttransport am 26. Februar 1943 über Berlin ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gebracht und dort ermordet.[2]
  Hier wohnte
KARL PAPE
Jg. 1893
Im Widerstand
verhaftet
deportiert
Stutthof
tot 20.5.1943
Hauptstraße 21
 
11. Mai 2013 Karl Pape (1893–1943)
Karl Pape wurde am 14. Juni 1893 geboren und war Tischler in Bad Lauterberg. Am 20. Mai 1943 kam er im Häftlingsbau des KZ Stutthof um.[8]
  Ringstrasse 31
wohnte
ADOLF JAHN
Jg. 1894
im Widerstand
verhaftet
Lager Bögermoor
tot 1.12.1937
Bartolfelder Straße 28
 
11. Mai 2013 Adolf Jahn (1894–1937)
war Schmied in Bartolfelde und starb 1937 im KZ Börgermoor.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stolpersteine in Bad Lauterberg im Harz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bad Lauterberg erinnert sich: „Stolpersteine gegen das Vergessen“ von Bildhauer Gunter Demnig. (PDF; 5,3 MB; S. 15) In: braunlager-zeitung.de. Braunlager Zeitung, Juni 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. November 2016; abgerufen am 1. August 2017.
  2. a b c d Nora Garben: Holocaust: Hannah überlebte, weil sie nach Palästina floh. In: harzkurier.de. 24. Januar 2017, abgerufen am 1. August 2017.
  3. ski: Stolpersteine gegen das Vergessen. In: lauterneues.de. 8. Mai 2013, abgerufen am 1. August 2017.
  4. Gordy: Ich will nicht vergessen – nicht vergeben! In: lauterneues.de. 12. Mai 2013, abgerufen am 1. August 2017.
  5. Pelz, Max (1). Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 1. August 2017.
  6. Pelz, Max (2). Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 1. August 2017.
  7. Pelz, Klara. Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 1. August 2017.
  8. Bernd Langer: Zur antifaschistischen Geschichte im Südharz. In: spurensuche-harzregion.de. Spurensuche Harzregion e.V., abgerufen am 1. August 2017.