Als Linon bezeichnet man ein feines bis kräftiges leinwandbindiges Baumwollgewebe mit leichter Leinenoptik.[1][2]

Linon ist ein gebleichter und kalandrierter Baumwollstoff auf der Basis von Kretonne oder Renforcé durch eine nicht waschfeste Füllappretur mit einem leinenähnlichen Glanz.[3]

Ursprünglich war Linon ein feines Leinengewebe in Leinwandbindung,[4][5] wie es Schedels Warenlexikon von 1814 verzeichnet:[6]

Linons, englisch Lawns, eine Art weisser, feiner, klarer und dünner Flachsleinwand, die hie und da in Frankreich, besonders in den Provinzen Hainault, Cambresi, Artois und Picardie verfertigt, und in ausserordentlicher Menge weit und breit verfahren wird. Die Oerter, wo man diesen Artikel am häufigsten und von vorzüglicher Güte webt, sind Arras, Valenciennes, Combray Vervins, Bapaume, St. Quentin, Royon, Peronne und einige andere. […]“

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Thomas Meyer zur Capellen: Lexikon der Gewebe. 5., grundlegende überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-86641-258-3, S. 251.
  2. Ursula Völker, Katrin Brückner: Von der Faser zum Stoff – Textile Werkstoff- und Warenkunde. 35., aktualisiert Auflage. Verlag Dr. Felix Büchner. Hamburg 2014, ISBN 978-3-582-05112-7, S. 240.
  3. Alfons Hofer: Textil- und Modelexikon. 7. Auflage, Band 2, Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1997, Stichwort „Linon“. ISBN 3-87150-518-8.
  4. Paul-August Koch, Günther Satlow: Großes Textil-Lexikon: Fachlexikon für das gesamte Textilwesen. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1965, Bd. L–Z, S. 25.
  5. Fabia Denninger, Elke Giese: Textil- und Modelexikon Bd. L–Z. 8., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Deutscher Fachverlag GmbH, Frankfurt am Main 2006, , ISBN 3-87150-848-9;418.
  6. Johann Heinrich Moritz Poppe: Johann Christian Schedels neues und vollständiges, allgemeines Waaren-Lexikon […]. Erster Teil A bis L. Vierte durchaus verbesserte Auflage, Verlag Carl Ludwig Brede, Offenbach am Mayn 1814. S. 613–614.