Linha de Sines

portugiesische Eisenbahnstrecke

Die Linha de Sines, zu deutsch Hauptbahn von Sines, ist eine 50,7 Kilometer lange portugiesische Eisenbahnstrecke, welche die Stadt und den Hafen von Sines und Santiago do Cacém mit dem Ort Ermidas-Sado, der an der Linha do Sul liegt, verbindet.

Ermidas-Sado–Sines
Brücke über die Linha de Sines
Brücke über die Linha de Sines
Streckenlänge:50,5 km
Spurweite:1668 mm (Iberische Spur)
Linha do Sul nach Lissabon
129,631 Ermidas-Sado
Linha do Sul nach Tunes
143,607 Abela
151,121 São Bartolomeu da Serra
160,770 Santiago do Cacém
165,856 Ortiga
168,53 Ramal de Sines
nach Sines Stadt / Raffinerie Repsol
170,047 Raquete
170,669 Anschlussgleis Petrogal-Asfaltos
Raffinerie Galp
174,713 Anschlussgleis EDP - Cinzas
Kohlekraftwerk EDP
177,905 Anschlussgleis Terminal XXI
Container Terminal XXI / Betreiber PSA
180,170 Kohlenumschlagshafen von Portsines
Porto de Sines
Der Bahnhof von Santiago de Cacém wird heute als Restaurant benutzt

Die Linha de Sines wurde im Jahre 1927 bis Santiago do Cacém mit einem Tunnel erstellt und im Jahre 1936 bis in die Hafenstadt Sines ausgebaut. Bis in die 1990er Jahre wurde die Strecke auch im Personenverkehr genutzt. Heute ist sie allerdings ausschließlich für den Transport von Gütern aus und in den Hafen und das Industriegebiet von Sines eingesetzt.

Sie stellt heute eine wichtige transportlogistische Verbindung nach Lissabon dar, da der Hafen von Sines seit 1999 um einen Tiefwassercontainerterminal weiter ausgebaut wurde. Die Transitzeit für Container zwischen Sines und zwei Bahnterminals im Raum Lissabon beträgt sechs Stunden. Die in Sines umgeschlagene Ladung wurde schon im Jahr 2008 zu 25 % über diese Bahnverbindung transportiert.

Bei der Erneuerung der Gleise der Eisenbahnstrecke schuf die REFER die Möglichkeit, die Strecke ohne großen Aufwand auf europäische Normalspur (1435 mm) umzuspuren. Derzeit ist langfristig eine gemeinsame Umspurung des portugiesischen und spanischen Schienennetzes angedacht.[1] Die Eisenbahnverbindung zwischen Sines und Spanien soll aus strategischen Gründen weiter ausgebaut werden. Mit dem Verkauf 2016 von CP Carga an den privaten Operator MSC Rail/Medway - Transportes e Logística, der zum Konzern des Großreeders Mediterranean Shipping Company (MSC) gehört, änderte sich die gesamte Bahntransportszene in Portugal. Blockzüge mit Containern und anderen Gütern verkehren nun mehrmals täglich von Sines nach Lissabon und sollen in Zukunft täglich zwischen Sines und Madrid verkehren, wenn die neue Schnellbahnverbindung zwischen Lissabon und Madrid über Evora fertiggestellt ist.[2] Der Hafen von Sines will durch diese Verbindung spanische Ladung für den Umschlag über Umladung auf die Bahn gewinnen.[3]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pedro Soares: Ligação a Sines com sistema de migração para bitola europeia (Memento des Originals vom 9. Juli 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.setubalnarede.pt, [Strecke nach Sines mit Umspurmöglichkeit zur europäischen Normalspur], Setúbal na Rede, 10. Februar 2010
  2. Thomas Fischer: Portugals Bahn kommt nur langsam in Fahrt. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. Mai 2018, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 27. Dezember 2023]).
  3. Verbindung Sines - Elvas - Spanien ist von strategischer Bedeutung