Leena Peltonen-Palotie

finnische Genetikerin

Leena Peltonen-Palotie (16. Juni 195211. März 2010[1]) war eine finnische Genetikerin, die zur Identifizierung von 15 Genen für Erbkrankheiten beigetragen hat, die in Finnland häufig vorkommen, einschließlich arteriellen Bluthochdrucks, Schizophrenie, Laktoseintoleranz, Arthrose und Multipler Sklerose. Sie galt als eine der weltweit führenden Molekulargenetikerinnen.[1][2]

Peltonen-Palotie wurde in Helsinki geboren, aber ihre Familie zog nach Oulu, als sie fünf Jahre alt war. Ihre Hochschulreife erlangte sie 1971 am Finnischen gemischten Gymnasium von Oulu. Peltonen-Palotie studierte Medizin und erhielt 1976 ihr Lizentiat und 1978 den Doktortitel von der Universität Oulu.[3]

Von 1987 bis 1998 arbeitete Peltonen-Palotie am Nationalen Institut für das öffentliche Gesundheitswesen in Finnland. Von 1998 bis 2002 war sie an der Gründung der Abteilung für Humangenetik an der UCLA beteiligt.[4] Seit 2003 hatte sie eine Professur an der Akademie von Finnland inne. Im April 2005 wurde Peltonen-Palotie an die Universität Helsinki und das Nationale Institut für das öffentliche Gesundheitswesen Finnlands berufen. Im EU-Projekt GenomEUtwin, welches zur Erfassung und Charakterisierung der genetischen Komponenten von Krankheiten ins Leben gerufen wurde, war Peltonen-Palotie Projektleiterin. Im Jahr 2004 wurde sie Mitglied des Verwaltungsrats der Orion Corporation, dem größten finnischen Pharmaunternehmen. Im September 2007 trat Peltonen-Palotie dem Wellcome Trust Sanger Institute als Leiterin der Humangenetik bei. Außerdem leitete sie Forschungsgruppen am Broad Institute des MIT und an der Harvard University.[2] Peltonen-Palotie publizierte über 500 wissenschaftliche Veröffentlichungen und hat über 70 Doktoranden während ihrer Karriere betreut.[2] Sie starb am 11. März 2010 an einem Knochentumor.

1999 wurde sie zum Mitglied der Academia Europaea gewählt.[5]

Preise und Ehrungen

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  • Zusätzlich zu vielen akademischen Auszeichnungen erhielt sie im Jahr 2000 einen Ehrendoktor der Medizinischen Fakultät an der Universität Uppsala[6] und 2004 der Universität Joensuu.[7]
  • 2004 listete die finnische Fernsehsendung Suuret Suomalaiset Peltonen-Palotie auf Platz 77 der 100 bedeutendsten Finnen aller Zeiten.
  • 2006 wurde Peltonen-Palotie mit dem belgischen Prix van Gysel und dem Schwedischen Stora Fernströmpriset ausgezeichnet. Im Jahr 2009 wurde ihr der finnische Ehrentitel Akademiker verliehen.[1]
  • Am Internationalen Frauentag 2010 wurden ihre Leistungen in Form einer von der Finnischen Post herausgegebenen Gedenkbriefmarke geehrt.[2]
  • Der Leena-Peltonen-Preis für herausragende Leistungen in der Humangenetik ist ihr zu Ehren benannt.[8]
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Einzelnachweise

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  1. a b c Obituary: Professor Leena Peltonen-Palotie, Academician of Science. Academy of Finland, 11. März 2010, archiviert vom Original am 16. März 2010; abgerufen am 11. März 2010.
  2. a b c d Muistot: Leena Peltonen-Palotie. In: Helsingin Sanomat. 11. März 2010, abgerufen am 26. Oktober 2020.
  3. Sanna Alanikula, Senni Linie: Tieteen akateemikolle riittää vielä haasteita. In: Kaleva. 30. Oktober 2009, abgerufen am 20. Mai 2015 (finnisch).
  4. In Memoriam: Leena Peltonen. Archiviert vom Original am 8. Juli 2010; abgerufen am 17. November 2010.
  5. Eintrag auf der Internetseite der Academia Europaea
  6. Honorary doctorates. In: uu.se. Uppsala University, Sweden, abgerufen am 26. Oktober 2020 (englisch).
  7. Peltonen-Palotie, Leena: Curriculum Vitae: Leena Peltonen-Palotie, M.D., Ph.D. (pdf) In: yle.fi. Yleisradio, archiviert vom Original am 8. November 2018; abgerufen am 31. Dezember 2022 (englisch).
  8. Mari Kaunisto: Leena Peltonen (Palotie) prize 2018 – Call for submission of candidates. In: FIMM. 5. September 2017, abgerufen am 7. März 2019 (englisch).