Lederergasse (Linz)

Straße in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz

Die Lederergasse ist eine Straße in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Sie befindet sich in der Innenstadt und wurde nach den früher hier ansässigen Gerbereibetrieben, den Lederern, benannt.

Lederergasse
Wappen
Wappen
Straße in Linz
Lederergasse
Lederergasse
Basisdaten
Ort Linz
Ortsteil Innenstadt, Lustenau
Querstraßen Prunerstraße, Stefan-Fechter-Weg, Quergasse, Kaisergasse, Lüfteneggerstraße, Honauerstraße, Gruberstraße, Nietzschestraße, Leibnizstraße, Holzstraße, Köglstraße, Petzoldstraße
Plätze Pfarrplatz, Herbert-Bayer-Platz
Bauwerke Volksküche, Europaschule, Oberlandesgericht, Pfarrkirche St. Severin
Nutzung
Nutzergruppen Buslinien 26, 27, Autoverkehr, Fußverkehr
Technische Daten
Straßenlänge ca. 1600 Meter

Geschichte Bearbeiten

Bis 1869 hieß die Straße Lederergasse und Lazarettgasse nach dem ehemaligen im 17. Jahrhundert errichteten Pestlazarett, Hausnummer 33. Von 1869 bis 1943 hieß sie Keplerstraße nach dem Astronomen Johannes Kepler und seit 1943 wieder Lederergasse.[1]

Früher bestanden in der Lederergasse folgende bedeutende Gebäude: bei Nr. 21 die Tonofenfabrik Schadler, Nr. 33 ein Pestlazarett bzw. Spital, Nr. 47 die Landes-Frauenklinik.

Lage und Charakteristik Bearbeiten

Die rund 1,6 Kilometer lange Straße verläuft zunächst in östlicher und dann in ostnordöstlicher Richtung vom Pfarrplatz zur Mühlkreis Autobahn. Dort endet die Straße als Sackgasse, es schließt sich ein Geh- und Radweg zur Posthofstraße an. Nach dem Bereich zwischen Pfarrplatz und Herbert-Bayer-Platz wird die mittelalterlich-schmale Gasse wesentlich breiter. Herrschen zuerst Wohngebäude und öffentliche Gebäude vor, so dominieren ab der Holzstraße Gewerbebetriebe. Die Straße wird zwischen der Quergasse und der Holzstraße von den Buslinien 26 und 27 befahren mit drei Bushaltestellen (Lüfteneggerstraße, Lederergasse bzw. Holzstraße).

Gebäude Bearbeiten

 
Lederergasse 7

Nr. 7 Ehemaliges Mannschaftsgebäude der Feuerwehr Bearbeiten

Das Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Haus war früher das Mannschaftsgebäude der Linzer Berufsfeuerwehr, von 1950 bis 1975 war darin die Linzer Musikschule untergebracht. Heute dient es als Jugendzentrum.

Nr. 10 Handwerkerhaus Bearbeiten

In diesem Haus wohnte laut Gedenktafel der Astronom Johannes Kepler in der Zeit um 1611/1612.

Nr. 15 Gasthaus Bearbeiten

Das Haus, in dem sich heute das Gasthaus Schindler’s Heuriger – vormals Baumgartner, davor laut Gebäude-Aufschrift Strasser-Lahninger – befindet, wurde bereits 1495 erstmals erwähnt.

Volksküche Bearbeiten

Die Volksküche Ecke Herbert-Bayer-Platz wurde 1926 von Curt Kühne erbaut und beherbergt heute das Architekturforum Oberösterreich und den Künstlerverein Maerz.

Eichamt Bearbeiten

Ecke Herbert-Bayer-Platz befindet sich das in den 1950er Jahren erbaute Gebäude des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen.

Nr. 26 Bürgerhaus Bearbeiten

Ein dreigeschoßiges Haus mit rechteckigem Erker und auffälliger ornamentaler Fassadenbemalung. 1616 wurde das Haus erstmals urkundlich erwähnt. 1926 kamen im Zuge einer Renovierung Sgraffito-Ornamente hervor.

 
Europaschule und Oberlandesgericht (ganz rechts)

Nr. 32d Bundesbildungsanstalt Bearbeiten

Nr. 35 Europaschule Bearbeiten

Die Europaschule, Übungsvolks- und Hauptschule des Bundes, wurde 1957 bis 1959 von Fritz Fanta und Adolf Kammermayer erbaut.

Oberlandesgericht Bearbeiten

Ecke Gruberstraße befindet sich das in den 1950er Jahren errichtete Gebäude des Oberlandesgerichts und der Oberstaatsanwaltschaft Linz.

 
Pfarrkirche St. Severin

Pfarrkirche St. Severin Bearbeiten

Die Pfarrkirche St. Severin wurde zwischen 1963 und 1968 nach Plänen von Franz Wiesmayr als moderner Kirchenbau errichtet.

Nr. 47 bis 2006 Landes-Frauenklinik Linz (nun Wohnbau) Bearbeiten

Landes-Frauenklinik Linz: ehemaliger Edelsitz Eckharthof, der 1843 zunächst angemietet und 1852 gekauft worden ist. Das Land Oberösterreich hat die Gebäranstalt im Jahre 1861 übernommen; um die Jahrhundertwende wurde ausgebaut und eine gynäkologische Abteilung neu eingerichtet. Mit Erhalt des Öffentlichkeitsrechts wurde sie in Landes-Frauenklinik umbenannt. Nach dem Abriss der Gebäude befinden sich an der Adresse nun Mehrparteienhäuser.

Nr. 52–58 Wohnbauten Bearbeiten

Die Wohnbauten Ecke Leibnizstraße wurden als Teil des Kaplanhofviertels in der NS-Zeit um 1939/1940 (Hitlerbauten) errichtet.

Nr. 94 Gewerbe- und Wohnhaus Bearbeiten

Das letzte Haus in der Lederergasse vor der Autobahn A 7 wurde 1960 errichtet und war das Wohnhaus und der Malereibetrieb des Linzer-Buam-Kapellmeisters Robert Thaller.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lederergasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lederergasse. In: stadtgeschichte.linz.at, Linzer Straßennamen.