Langendamm (Spreenhagen)

Wohnplatz im Ortsteil Markgrafpieske der Gemeinde Spreenhagen im im Landkreis Oder-Spree im Land Brandenburg

Langendamm ist ein Wohnplatz im Ortsteil Markgrafpieske der Gemeinde Spreenhagen im Landkreis Oder-Spree im Land Brandenburg.[1]

Langendamm
Gemeinde Spreenhagen
Koordinaten: 52° 20′ N, 13° 57′ OKoordinaten: 52° 20′ 9″ N, 13° 57′ 0″ O
Höhe: 40 m ü. NHN
Postleitzahl: 15528
Vorwahl: 033633
Ortsansicht
Ortsansicht

Geografische Lage Bearbeiten

Der Wohnplatz liegt rund fünf Kilometer östlich des Gemeindezentrums und dort rund einen Kilometer nördlich von Markgrafpieske. Nördlich von Langendamm befindet sich, direkt am Oder-Spree-Kanal, der weitere Ortsteil Braunsdorf mit seinem Gemeindeteil Göllmitz und dem Wohnplatz Luisenhof, östlich liegt der weitere Wohnplatz Pankentheerhütte. Südwestlich befinden sich die beiden weiteren Wohnplätze Fichtenwall und Winkel. Die Wohnbebauung erstreckt sich um den historischen Dorfanger im Westen der Gemarkung sowie ein Neubaugebiet, das sich westlich entlang der Landstraße 36 nach Markgrafpieske anschließt. Die weiteren Flächen werden vorwiegend landschaftlich genutzt und durch den Markgrafpiesker Hauptgraben entwässert. Nördlich der Wohnbebauung ist ein unbenannter See.

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 1766 ließ Friedrich II. auf „Grund und Boden“ des Vorwerk von Markgrafpieske eine Kolonie mit fünf Tagelöhnerhäusern anlegen, die mit 20 ausländischen Familien besetzt wurde. Einer von ihnen war beispielsweise Johann Georg Kret(d)er aus Württemberg.[2] Bereits ein Jahr später erschien das Dorf urkundlich in seiner heute noch vorhandenen Schreibweise Langendamm. In den folgenden Jahrzehnten zogen zahlreiche weitere Familien nach, so dass in Langendamm im Jahr 1774 bereits 181 Einwohner lebten. Es bestand aus 48 Büdnern „und anderen“, die 29 Feuerstellen (=Haushalte) betrieben, davon zehn in Mehrfamilienhäusern (1775). Aus dem Jahr 1798 wurde von 24 Familien berichtet, die je ein Morgen (Mg) Gartenland und 1 Mg Wiese besaßen und in fünf Häusern mit je vier „Stuben“ und weiteren zwei Häusern mit je zwei Stuben lebten.

Nach diesem ersten Aufschwung kam es in der Folgezeit zu keinen wesentlichen Veränderungen. Im Jahr 1801 bestand die Kolonie aus 24 Einliegern sowie einigen Handwerkern. In Summe wurden 21 Feuerstellen betrieben und 250 Mg Holz geschlagen. Im Jahr 1837 waren es 24 Wohnhäuser. Bis 1858 war Langendamm auf 36 Wohn- und 46 Wirtschaftsgebäude angewachsen. Das Dorf war 350 Mg groß und bestand zu 34 Mg aus Gehöften. Weitere vier Morgen dienten als Gartenland, 209 Mg als Acker und 103 Mg als Wiese. Die Kolonisten erhielten die Erlaubnis, Forstflächen in Erbpacht zu erwerben.[3] In dieser Zeit war der Wohnplatz Göllmitz entstanden. Mit den Kolonisten aus Langendamm war die Ansiedlung auf 39 Kolonistenfamilien angewachsen (1856). Langendamm war im Jahr 1883 insgesamt 72 Hektar groß, davon 35 Hektar Ackerland und 28 Hektar Wiese (einschließlich Göllmitz). In Langendamm und Göllmitz standen im Jahr 1885 insgesamt 46 Wohngebäude. Im Jahr 1897 erfolgte der Zusammenschluss mit den Gemeinden Wulschen und Alt Markgrafpieske zur Gemeinde Alt Markgrafpieske, die ein Jahr später nur noch als Markgrafpieske bezeichnet wurde.

Im Jahr 1927 wurde das Dorf als „Ansiedlung und Försterei“ bezeichnet. Zwei Jahre später kam es zu einer Flurbereinigung, bei der die Försterei des aufgelösten Gutsbezirks Kolpin mit Ausnahme der an die Gemeinde Braunsdorf fallenden Exklave Göllmitz mit der Gemeinde Markgrafpieske vereinigt wurden. Im Jahr 1950 wurde Langendamm ein Wohnplatz, 1973 ein Ortsteil von Markgrafpieske. Im Ort bestand im Jahr 1977 eine Revierförsterei.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Einwohnerentwicklung in Langendamm von 1774 bis 1925
Jahr 1774 1801 1817 1837 1858 1885 1895 1925
Einwohner 171 160 179 196 244 320 mit Göllmitz 249 mit Göllmitz 3 (nur Försterei?)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Langendamm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur Bearbeiten

  • Joachim Schölzel: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil IX: Beeskow-Storkow. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1989, ISBN 3-7400-0104-6, S. 152

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gemeinde Spreenhagen (Memento des Originals vom 1. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de Dienstleistungsportal des Landes Brandenburg, abgerufen am 22. Juli 2021.
  2. 7 Stahnsdorf 25; Ausstattung des Schlächters und Kolonisten Johann Georg Kreter (Kreder) aus Württemberg mit einem Haus zu Langendamm nebst je 1 Morgen Garten und Wiese; 1770–1772 (Akte), Online-Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, abgerufen am 22. Juli 2021.
  3. 7 Storkow 288; Erbverpachtung von Forstländereien namentlich genannter Kolonisten zu Langendamm; 1843–1853 (Akte), Online-Recherche im Bestand des Brandenburgischen Landeshauptarchivs, abgerufen am 22. Juli 2021.