Lalawa ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Tilomar (Gemeinde Cova Lima). Im Norden des Sucos liegt der Ort Tilomar.

Lalawa
Daten
Fläche 66,69 km²[1]
Einwohnerzahl 1.771 (2022)[2]
Chefe de Suco João A. Ximenes
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Ai Oan 482
Bitis 284
Halemea 130
Kota Foun 263
Salele Bot 280
Der Suco Lalawa
Tilomar (Osttimor)
Tilomar (Osttimor)
Tilomar
Koordinaten: 9° 20′ S, 125° 7′ O

Geographie Bearbeiten

Lalawa
Orte Position[3] Höhe
Ai Oan 9° 20′ 38″ S, 125° 7′ 22″ O ?
Halemea 9° 20′ 32″ S, 125° 6′ 51″ O 328 m
Halemea Bawah 9° 24′ 21″ S, 125° 8′ 30″ O 35 m
Kota Foun 9° 20′ 35″ S, 125° 7′ 6″ O 328 m
Maudemo 9° 20′ 46″ S, 125° 6′ 45″ O 324 m
Salele Bot 9° 24′ 41″ S, 125° 7′ 29″ O ?
Tilomar 9° 20′ 26″ S, 125° 6′ 48″ O 328 m
Tulaeduc 9° 20′ 5″ S, 125° 6′ 3″ O 345 m

Der Suco liegt im Westen des Verwaltungsamts Tilomar am Ufer der Timorsee. Westlich liegt der ebenfalls zu Tilomar gehörende Suco Beiseuc, östlich der Suco Maudemo. Jenseits des Flusses Maubui liegt im Norden das Verwaltungsamt Fohorem mit seinem Suco Fohoren. Der Maubui mündet an der Nordostgrenze von Lalawa in den Tafara. Am anderen Ufer liegt das Verwaltungsamt Suai mit seinem Suco Debos.[4]

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Lalawa eine Fläche von 86,49 km².[5] Der Suco verlor Gebiete im Westen an Beiseuc, darunter seine Grenze zu Indonesien, den See Onu Laran und die Orte We Taba, Walabaru und Tulaeduc Bawah. Im Nordosten gewann Lalawa Gebiete von Maudemo. Auch die restliche Grenzziehung wurde leicht verändert. Nach der Gebietsreform beträgt die Fläche 66,69 km².[1]

Durch den Norden des Sucos führt eine Überlandstraße, die östlich nach Suai führt und sich westlich nach Fohoren und nach Fatumea aufteilt. An ihr und ihre Nebenstraße liegen der Ort Tilomar und seine Nachbarorte Kota Foun (Kotafoun), Halemea (Halimea), Maudemo (Maudemu), Tulaeduc (Tulaiduk) und Ai Oan. Nahe der Südküste liegen die Dörfer Halemea Bawah (Halimea Bawah) und Salele Bot.

Der Ort Tilomar verfügt über eine Grundschule (Escola Primaria Lalawa),[6] einen Hubschrauberlandeplatz und eine medizinische Station. Halemea Bawah und Tulaeduc haben ebenfalls über eine Grundschule, Tilaeduc zudem über einen Hubschrauberlandeplatz für Notfälle.[7]

Im Suco befinden sich die fünf Aldeias Ai Oan, Bitis, Halemea, Kota Foun und Salele Bot. Die sechste Aldeia Tulaeduc verschwand mit der Gebietsreform von 2015.[8]

Einwohner Bearbeiten

In Lalawa leben 1.771 Einwohner (2022), davon sind 955 Männer und 816 Frauen. Im Suco gibt es 448 Haushalte.[2] Fast 60 % der Einwohner geben Tetum Terik als ihre Muttersprache an. Über 35 % sprechen Bunak und eine Minderheit Tetum Prasa.[9]

Geschichte Bearbeiten

Lalawa war eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Es erscheint auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[10][11] Gouverneur José Celestino da Silva führte im März 1895 eine Offensive gegen Lalawa, Casabauc und weitere benachbarte Reiche, um sie endgültig für Portugal zu unterwerfen.[12]

Die Bunak im höher gelegenen Teil von Lalawa und in Beiseuc kamen in einem großen Flüchtlingsstrom aus dem Kreis Bobonaro, als sie im Zweiten Weltkrieg vor der japanischen Armee flohen. Guerillaeinheiten der Alliierten hatten gegen die Japaner von Lolotoe und dem Ort Bobonaro aus operiert, woraufhin im August 1942 die japanischen Truppen Vergeltungsmaßnahmen gegen die Zivilbevölkerung in Bobonaro durchführten, was vermutlich mehreren Zehntausend Menschen das Leben kostete und andere in die Flucht trieb.[13] Die Bunak im Flachland wurden aus nördlichen Sucos Cova Limas, wie Fatululic und Taroman, durch die indonesische Besatzungsmacht zwangsumgesiedelt. Offizielles Ziel war ein Entwicklungsprogramm für den Reisanbau.[13]

Politik Bearbeiten

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Joselino da Silva zum Chefe de Suco gewählt.[14] Bei den Wahlen 2009 gewann Edinho Moniz do Rego[15] und 2016 João A. Ximenes.[16]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lalawa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  4. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  5. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  6. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  7. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 449 kB)
  8. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  9. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Lalawa (tetum; PDF; 8,3 MB)
  10. TIMOR LORO SAE, Um pouco de história (Memento vom 13. November 2001 im Internet Archive)
  11. East Timor – PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR (Memento vom 21. Februar 2004 im Internet Archive)
  12. Geoffrey C. Gunn: History of Timor (Memento des Originals vom 26. Dezember 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cesa.rc.iseg.ulisboa.pt, verfügbar vom Centro de Estudos sobre África, Ásia e América Latina, CEsA der TU-Lissabon (PDF-Datei; 805 kB).
  13. a b Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive), S. 175, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, 2011
  14. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  15. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  16. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

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