L3/33
Der L3/33 war eine italienische Tankette zur Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Vor dem Zweiten Weltkrieg waren die Tanketten die Hauptausrüstung der motorisierten Einheiten Italiens. Hauptsächlich in den 1930er-Jahren wurden etwa 1400 Stück produziert. Die Vorteile der Tanketten waren ihre geringe Größe, ihre Wendigkeit und die hohe Geschwindigkeit, was für die Aufklärung und Verstärkung von Infanterieeinheiten genutzt werden konnte.
Die Nachteile waren aber schwerwiegender, denn die schwache Standardbewaffnung, die nur aus einem MG bestand, und die schwache Panzerung, deren Dicke an keiner Stelle mehr als 12 mm betrug, machte sie ähnlich dem deutschen Panzerkampfwagen I, dem britischen Light Tank Mk VI und dem polnischen TKS zu keinem ernsthaften Gegner für feindliche Panzer.
Entwicklungsgeschichte und VariantenBearbeiten
Die Entwicklung dieser Tankette begann Ende der 1920er-Jahre und basierte wie der T-27 auf dem Vickers-Armstrong Mk.IV Carden-Loyd. Bekannte Varianten sind:
- CV 29 (Prototyp)
- L3/33, Carro Veloce 33
- L3/35, Carro Veloce 35
- CV Fiat-Ansoldo L38
- L3 cc controcarro (ausgerüstet mit einer Solothurn S18/100-Panzerbüchse)
- L3 Lf Lanciafiamme (ausgerüstet mit einem Flammenwerfer)
- Carro Veloce L35/Lf
- Carro Radio
- Carro Veloce Recupero (nur Entwurf)
- Passerella (Brückenpanzer)
- Semovente L3 da 47/32
Die Abkürzung „L3“ steht für leichte Tankette/3 Tonnen, „CV“ für „Carro Veloce“, die zweistelligen Zahlen für den Produktionsbeginn der Varianten.[1]
EinsatzBearbeiten
Eingesetzt wurde der L3/33 im Spanischen Bürgerkrieg in den Reihen des italienischen Corpo Truppe Volontarie. Dem sowjetischen T-26 auf Seite der Republikaner war er aufgrund seiner ungenügenden Bewaffnung und der schwachen Panzerung nicht gewachsen.
Im Zweiten Weltkrieg erlitten Tanketten-Einheiten in Nordafrika schwere Verluste, da sie häufig wie Panzereinheiten eingesetzt wurden und den britischen Panzern vom Typ Matilda oder Crusader weit unterlegen waren. Bereits im Jahr 1940 war der L3/33 für den Fronteinsatz völlig ungeeignet.
Technische DatenBearbeiten
- Produktionszeitraum: 1933–1935
- Besatzung: 2 Personen
- Länge: 3,03 Meter
- Breite: 1,4 Meter
- Höhe: 1,2 Meter
- Masse: 2,7 t
- Überschreitfähigkeit: 1,45 Meter
- Kletterfähigkeit: 65 cm
- Watfähigkeit: 70 cm
- Antrieb: flüssigkeitsgekühlter Fiat CV 3-005
- Geschwindigkeit: 42 km/h
- Fahrbereich: 110 km
- Bewaffnung:
- ein 6,5-mm-Breda-MG mit 2170 Schuss
- Panzerung:
- Front: 12 mm
- Seiten: 6 mm
- Motorabdeckung: 6 mm
ImporteureBearbeiten
- Afghanistan – eine unbekannte Anzahl L3/35 wurde zwischen 1937 und 1939 geliefert
- Bolivien – eine unbekannte Anzahl wurde 1937/1938 geliefert
- Brasilien – 23 L3/35, 5 wurden mit dem Breda 13,2 mm sowie 18 mit dem Madsen 7,92 mm ausgerüstet
- Bulgarien – 14 L3/33 ab 1935 geliefert
- Republik China
- Irak – eine unbekannte Anzahl L3/35 wurden 1938 geliefert
- Österreich – 72 Fahrzeuge, 36 L3/33 (ab 1935) und 36 L3/35 (ab 1937). Alle Fahrzeuge wurden vom Bundesheer auf das Schwarzlose-Maschinengewehr 07/12 umgerüstet
- Spanien – eine unbekannte Anzahl wurde der Nationalspanischen Armee vom Corpo Truppe Volontarie während des Spanischen Bürgerkriegs überlassen
- Ungarn – eine nicht unbeträchtliche Anzahl wurde ab 1935 geliefert und von der Königlich Ungarischen Armee unter der Bezeichnung 35M Ansaldo in Dienst gestellt
Vergleichbare TypenBearbeiten
Siehe auchBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Nicola Pignato: Italian Medium Tanks in Action. 2001, ISBN 978-0-89747-426-9.
WeblinksBearbeiten
- Technische Daten und Varianten L3/33 (engl.)