Léa Steinacker

Sozialwissenschaftlerin, Unternehmerin und Publizistin

Léa Steinacker (geboren am 11. Januar 1989) ist eine deutsche Sozialwissenschaftlerin, Unternehmerin und Publizistin, deren wissenschaftlicher und publizistischer Fokus auf Künstliche Intelligenz, KI-Ethik und soziale Gerechtigkeit gerichtet ist.

Léa Steinacker

Beruflicher Werdegang Bearbeiten

Léa Steinacker wuchs im niedersächsischen Walsrode auf.[1] Mit 14 Jahren gewann sie 2003 den an Schulen ausgeschriebenen Landespreis in der Sprache Englisch. Ab 2005 besuchte sie in St. Donats (Wales, Großbritannien) das United World College (UWC) Atlantics. 2007 machte sie ihren Abschluss mit einem International Baccalaureate Diplom.

Im Anschluss studierte sie an der Princeton University Internationale Beziehungen. Dazu gehörten diverse Aufenthalte, u. a. ein Jahr an der American University in Kairo[2] sowie Recherchen in Kenia. Unterstützt wurde sie dabei durch verschiedene Stipendien. Während ihrer Studienzeit in Princeton nutzte sie die Sommer für Praktika bei einem Radiosender in Hannover. 2011 schloss Léa Steinacker ihren Bachelor of Arts in International Affairs und im Nebenfach African Studies mit Auszeichnung ab. Im Anschluss sammelte sie in Afrika Berufserfahrungen bei Nichtregierungsorganisationen, u. a. in Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo.

2015 erwarb Steinacker einen Masterabschluss an der Harvard Kennedy School in Cambridge, Massachusetts. Sie kehrte nach Deutschland zurück und erhielt eine Anstellung bei der Zeitschrift Wirtschaftswoche als Digital Scout. Hier stieg sie 2017 zum Chief Innovation Officer auf. Im Jahr 2018 etablierte die Wirtschaftswoche die Weiterbildungs-Community ada, die sich auf technologiegetriebene Themen fokussiert. Steinacker übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer. Im Oktober 2020 wurde daraus die ada Learning GmbH gegründet. Gemeinsam mit Miriam Meckel fungierte sie als Gründerin und sowie Chief Innovation Officer.[3][4]

Im Jahr 2022 wurde Steinacker an der Universität St. Gallen (Schweiz) promoviert. In ihrer Promotionsschrift untersuchte sie soziotechnische Rahmenbedingungen zum Verständnis der Auswirkungen künstlich-intelligenter Systeme vom Entwurf bis zum Einsatz. Betreut wurde sie von Veronica Barassi, Professorin für Digitale Anthropologie sowie Damian Borth, Professor für Künstliche Intelligenz. Seit 2021 ist Steinacker auch Lehrbeauftragte an der Universität St. Gallen mit Lehrangeboten an der Schnittstelle von Technologie und Gesellschaft.

Über Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz hat sie mit der Medien- und Kommunikationsexpertin Miriam Meckel ein Buch verfasst und gemeinsam betreiben beide einen intensiven öffentlichen Diskurs und Aufklärung.[5]

Gemeinsam mit anderen Frauen, darunter die Managerin Verena Pausder, die ehemalige Frauenfußball-Nationalmannschaftsspielerin Ariane Hingst, Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick, TV-Moderatorin Dunya Hayali ist Léa Steinacker Investorin und Unterstützerin des Frauenfußballvereins FC Viktoria Berlin.

Auszeichnungen und Preise Bearbeiten

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Léa Steinacker: Code Capital: A sociotechnical framework to understand the implications of artificially intelligent systems from design to deployment. (Promotionsschrift, engl.). Nomos, Baden-Baden 2022, ISBN 978-3-8487-8890-3.
  • Miriam Meckel, Léa Steinacker: Alles überall auf einmal. Wie Künstliche Intelligenz unsere Welt verändert und was wir dabei gewinnen können. Rowohlt, Hamburg 2024, ISBN 978-3-498-00710-2.[5]

Wissenschaftliche Artikel

  • Borth, Kostka, Meckel, Steinacker: Facial Recognition: A cross-national Survey on Public Acceptance, Privacy, and Discrimination. Bericht zur International Conference on Machine Learning, Wien (2020)
  • Kostka, Meckel, Steinacker: Between Security and Convenience: Facial recognition technology in the eyes of citizens in China, Germany, the United Kingdom, and the United States. Public Understanding of Science. (2021)
  • Meckel, Shahrezaye, Steinacker, Suter: AI Suffrage: A four-country survey on the acceptance of an automated voting system. Bericht zur 55th Hawaii International Conference on System Sciences (2022).
  • Bosch, Dremel, Leimeister, Meckel, Rietsche, Steinacker: Quantum computing. Electronic Markets, S. 1–12 (2022)
  • Kostka, Meckel, Steinacker: Under big brother’s watchful eye: Cross-country attitudes toward facial recognition technology. Freie Universität Berlin (2023).
  • Ma, Meckel, Poehlmann, Steinacker: Narratives from Commercial, Business-Focused, Industrial Reports and Articles on Quantum Technology. Tagungsbericht zum 84th Annual Meeting of the Academy of Management, Chicago (2024).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Léa Steinacker. In: medium magazin. 2018, abgerufen am 7. April 2024.
  2. Léa Steinacker. turi2.de, abgerufen am 7. April 2024.
  3. Miriam Meckel und Léa Steinacker: "Es wird 2024 viel Enttäuschung rund um KI geben". In: OMR Daily. omr.com, abgerufen am 7. April 2024.
  4. Dr. Léa Steinacker | Rise of AI | Connecting leading Minds in AI. In: riseof.ai. Abgerufen am 7. April 2024 (englisch).
  5. a b "Das größte Live-Experiment in der Geschichte der Menschheit" – Miriam Meckel und Léa Steinacker über Chancen und Risiken von KI. 27. März 2023, abgerufen am 7. April 2024 (deutsch).
  6. Alumni-Personen McCloy Fellows. In: mccloys.org. Abgerufen am 7. April 2024.