Kugelgruppe

Berggruppe im österreichischen Bundesland Vorarlberg

Die Kugelgruppe ist eine Berggruppe im österreichischen Bundesland Vorarlberg. In der internationalen vereinheitlichten orographischen Einteilung der Alpen (SOIUSA) ist sie eine von 13 Untergruppen des Bregenzerwaldgebirges.[1]

Kugelgruppe
Kugelgruppe vom Vorarlberger Rheintal aus
Kugelgruppe vom Vorarlberger Rheintal aus

Kugelgruppe vom Vorarlberger Rheintal aus

Höchster Gipfel Falben (1663 m ü. A.)
Lage Dornbirn, Hohenems, Götzis, Koblach, Klaus, Fraxern, Weiler, Röthis, Viktorsberg; ‏Bezirk Dornbirn, Bezirk Feldkirch
Teil des Bregenzerwaldgebirge
Einteilung nach SOIUSA II/B 22.I.3.a
Kugelgruppe (Vorarlberg)
Kugelgruppe (Vorarlberg)
Koordinaten 47° 20′ N, 9° 44′ OKoordinaten: 47° 20′ N, 9° 44′ O
Gestein Schrattenkalk, Drusbergschichten, Seewerkalk, Kieselkalk
Kugelgruppe mit der Hohen Kugel vom Kummenberg aus

Einordnung Bearbeiten

Die SOIUSA ordnet die Berggruppe wie folgt ein:

Einordnung nach SOIUSA
Teil II Ostalpen
Sektor II/B Nördliche Ostalpen
Abschnitt 22 Bayerische Alpen
Sektor 22/A Allgäuer und Bregenzer Alpen
Unterabschnitt 22.I Bregenzerwaldgebirge
Obergruppe 22.I.A Westliches Bregenzerwaldgebirge
Gruppe 22.I.3 Ebniter und Schuttanner Berge

(Kugel-Schuttannen-Kette)

Untergruppe 22.I.3.a Kugelgruppe

Lage und Umgrenzung Bearbeiten

Die Kugelgruppe zieht sich vom Hohen Freschen nach Westen und Nordwesten Richtung Schuttannenberge. Zum Vorarlberger Rheintal hin bilden sie mehrere Ausläufer.

Die Umgrenzung erfolgt von Norden her im Uhrzeigersinn entlang der Linie Fluhereck – Bruderbach – Ebniter Ache – Valorsbach – Valuragrat – Valuratobelbach – Frödisch – Rheintalebene – Finsternaubach – Luchsfallabach – Fluhereck.

 
Aussicht von der Hohen Kugel
Angrenzende Gebirgsgruppen
Schuttannenberge
Vorarlberger Rheintal   Dornbirner First
Freschengruppe Freschengruppe
 
Orsanka Moos, Blick Richtung Hohe Kugel

Gipfel und Sättel Bearbeiten

Die Berggruppe besteht von Norden nach Südosten aus folgenden Sätteln und Gipfeln:

Untergruppe Gipfel/Sattel Höhe m ü. A. Anmerkung
22.I.3.a Kugelgruppe Fluhereck ca. 1275 Übergang zu den Schuttannenbergen
Hohe Kugel 1645 Von hier führt ein Ausläufer südwestlich nach Fraxern.
Kugelkreuz 1642
Treietpass 1489
First 1644 Kreuz auf 1617 m südöstlich des höchsten Punktes. Von hier führt ein Ausläufer über die Letze (1174 m) nach Viktorsberg.
Falben ca. 1663 höchster Punkt der Kugelgruppe
Vorderhörnle 1656
Hörnle 1581
Dümelekopf 1523
Dümelesattel 1452 Übergang zur Freschengruppe
 
Blick von Fraxern auf Viktorsberg
 
Blick von der Hohen Kugel nach Süden: Von links nach rechts das Vorderhörnle (dahinter der Hohe Freschen), gleich daneben der Falben, der First (im Bild unterhalb der Treietpass), das Kugelkreuz (mit Wald Richtung Rheintal) im Vordergrund.

Die Berge des nordwestlichsten Ausläufers sind der Rüttkopf (1212 m), der Kapf (1153 m) und der Zwurms (738 m). Es folgt ein Ausläufer mit Satzkopf (904 m) über die Hohe Lug (973 m) bis zum Sattelberg (575 m), der soweit, dass die Bahnstrecke Lindau–Bludenz ihn in einem kurzen Tunnel durchqueren muss, in die Rheintalebene ragt. Südöstlich davon führt ein Ausläufer von der Hohen Kugel über den Böchlakopf (1196 m) zum Bergdorf Fraxern und weiter mit dem Rüti Schrofa ins Rheintal bei Weiler. Der südöstlichste und mächtigste Ausläufer geht vom First über die Letze (1174 m) zum Bergdorf Viktorsberg und weiter nach Röthis in der Rheintalebene. Die höchste Erhebung ist der Falben nahe dem Vorderhörnle auf demselben Grat.

Naturschutz Bearbeiten

 
Ausdehnung des Naturschutzgebietes Hohe Kugel – Hoher Freschen – Mellental

Außer der Letze liegen alle Gipfel im Naturschutzgebiet Hohe Kugel - Hoher Freschen - Mellental. Besonders reizvoll sind die Örflaschlucht und das Orsanka Moos, beides Biotope mit seltenen Pflanzen.[2]

Das Einzugsgebiet der Frödisch ist kaum erschlossen, hier gibt es riesige naturnahe Wälder und unberührte Schluchten.[3] Das Hintere Ebnitertal zusammen mit dem Frödischtal und dem Hinteren Mellental sind fast menschenleer und bieten einen ungestörten Landschaftsraum für Tiere mit großem Flächenbedarf. Hier leben gefährdete Tierarten wie Auerhuhn, Birkhuhn und Haselhuhn.[4]

Siedlungen Bearbeiten

An den sonnigen Hängen des Rheintals gibt es mehrere Siedlungen und Dörfer: Götzner Berg, Meschach, Fraxern und Viktorsberg. Fraxern ist für seine Kirschen berühmt.[5] Der Rest der Kugelgruppe ist unbesiedelt, im Sommer werden zahlreiche Alpen bewirtschaftet.

Wandergebiet Bearbeiten

 
Blick von Meschach auf die Hohe Kugel

Die Kugelgruppe ist ein beliebtes Wandergebiet. Ausgangspunkte sind Ebnit, Schuttannen, Hohenems, Götzis, Fraxern und Viktorsberg. Die Aussicht auf der Hohen Kugel reicht von Liechtenstein über die Schweizer Berge bis zum Bodensee und Deutschland. In der anderen Richtung sieht man die Berge des Bregenzerwaldes.

Literatur Bearbeiten

Dieter Seibert: Gebietsführer „Bregenzerwaldgebirge und Lechquellengebirge“, 1. Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 1989, ISBN 3-7633-3328-2

Weblinks Bearbeiten

Commons: Kugelgruppe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sergio Marazzi: Atlante orografico delle Alpi. SOIUSA – Suddivisione orografica internazionale unificata del Sistema Alpino. 1. Auflage. Priuli & Verlucca, Scarmagno 2005, ISBN 88-8068-273-3.
  2. Naturvielfalt in Götzis. Marktgemeinde Götzis, abgerufen am 22. Januar 2024.
  3. Georg Grabherr: Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg - Gemeinde Viktorsberg. Land Vorarlberg, abgerufen am 22. Januar 2024.
  4. Georg Grabherr: Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg - Gemeinde Fraxern. Land Vorarlberg, abgerufen am 23. Januar 2024.
  5. Fraxner Kriase - Produzenten. Gemeinde Fraxern, abgerufen am 22. Januar 2024.