Korkstein ist ein aus Kork, Tonerden und Luftkalk hergestellter Baustoff, aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts beispielsweise leichte Trennungswände, gewichtsmäßig unbelastete Gewölbe oder abgehängte Decken produziert wurden. Das Material diente auch zur Kälte- oder Wärmedämmung etwa von Fußböden, Kellerwänden, Fensterbrüstungen oder Eiskellern. Auch in der Bauwerksabdichtung zum Schutz gegen Feuchtigkeit kam es zum Einsatz.[1] Der Baustoff wurde in den 1880er Jahren von der Firma Grünzweig & Hartmann in Ludwigshafen erfunden und patentiert.[2]

Herstellung und Eigenschaften Bearbeiten

Korkstein wurde aus einem Gemenge von bohnen- oder erbsengroß zerkleinerten Korkabfällen, Ton und Luftkalk zusammengerührt, dann in Formen gepresst und schließlich bei einer Temperatur von rund 120–150° getrocknet. Das so hergestellte Material ist sehr porös, hat ein spezifisches Gewicht von 0,8, ist nahezu unbrennbar und hat eine nur geringe Wärmeleitfähigkeit.[1]

Korkisolit Bearbeiten

Ähnlich wie Korkstein wurde auch Korkisolit aus Kork und Ton produziert. Zur Temperaturdämmung wurde Korkisolit jedoch auch beim Bau von Tropenhäusern angewendet, zur Verkleidung von Eisenkonstruktionen, Dampfkesseln, Dampfleitungen und anderen hitzeabstrahlenden oder wärmeleitenden Gegenständen.[1]

Literatur (Auswahl) Bearbeiten

  • Robert Scherer: Verkleidungen zum Schutze gegen Wärme, Kälte, Nässe und sonstige Einflüsse, in ders.: Die künstlichen Fußböden-, Wandbeläge und Deckenverkleidungen, Reprint der Originalausgabe nach dem Exemplar der Universitätsbibliothek Leipzig, Leipzig: Reprint-Verlag-Leipzig, Holzminden: [o. D., 1922], ISBN 3-8262-1921-X, S. 153 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Korkstein in: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11, Leipzig 1907, S. 500; online über Zeno.org.
  2. Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage (1885–1892) 18. Band: Jahres-Supplement 1890–1891, Seite 497; online auf der Seite elexikon.ch von Peter Hug.