kkStB 29

österreichische Tenderlokreihe

Die Dampflokomotivreihe 29 waren Personenzug-Tenderlokomotivreihen der k.k. österreichischen Staatsbahnen (kkStB).

kkStB 29
BBÖ 29 / JDŽ 116 / PKP OKl11 / ÖBB 175 / ČSD 354.0505
75.808 in Villach (1952)
75.808 in Villach (1952)
75.808 in Villach (1952)
Nummerierung: kkStB 29.01–36
BBÖ 29.05–36 (mit Lücken)
JDŽ 116-017
PKP OKl11-1–9
ÖBB 175.801–826 (mit Lücken)
PKP OKl11-1–5
JDŽ 116-019–022, 027, 028, 035
Anzahl: kkStB: 36
BBÖ: 26 (von kkStB)
JDŽ: 1 (von kkStB)
PKP: 9 (von kkStB)
ÖBB: 16
PKP: 5
JDŽ: 7
Hersteller: BMMF, Floridsdorf
Baujahr(e): 1912
Ausmusterung: ČSD: 1951
PKP: 1953
ÖBB: 1962
Bauart: 1’C1’ h2vt
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 12 016 mm
Höhe: 4645 mm
Fester Radstand: 4000 mm
Gesamtradstand: 8000 mm
Leermasse: 53,0 t
Dienstmasse: 68,3 t
Reibungsmasse: 39,6 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Treibraddurchmesser: 1614 mm
Laufraddurchmesser: 870 mm
Zylinderanzahl: 2
HD-Zylinderdurchmesser: 450 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 650 mm
Kolbenhub: 720 mm
Kesselüberdruck: 14 atm
Anzahl der Heizrohre: 109
Anzahl der Rauchrohre: 18
Rostfläche: 2,00 m²
Strahlungsheizfläche: 9,70 m²
Rohrheizfläche: 77,60 m²
Wasservorrat: 8,3 m³
Brennstoffvorrat: 3,1 t Kohle
175.817 ist in sehr schlechtem Zustand in Straßhof erhalten geblieben (1999)

Parallel zur Lieferung der Nassdampf-Reihe 229 wurden 1912 auch 36 Heißdampflokomotiven von der Böhmisch-Mährischen Maschinenfabrik und der Lokomotivfabrik Floridsdorf als Reihe 29 geliefert. Wegen der zusätzlichen Masse des Überhitzers mussten im Vergleich zur Reihe 229 die Wasserkästen gekürzt und der Dampfdom nach hinten versetzt werden. Da die Heißdampf-Variante aber einen geringeren Dampfverbrauch aufwies, machte sich der geringere Wasservorrat nicht bemerkbar. Alle Maschinen bekamen eine leichte Blech-Version des Rihosek-Kobelrauchfanges, der mit den „Rihosek-Nasenlöchern“ zur besseren Rauchableitung versehen war. Die geänderten Dimensionen bei der Verdampfungsheizfläche wirkten sich in Summe negativ aus, sodass nur mehr Nassdampfmaschinen der Reihe 229 nachbestellt wurden.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam eine Maschine als spätere 116-017 zu den Eisenbahnen des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (SHS) und neun Stück als Reihe OKl11 zu den Polnischen Staatsbahnen (PKP). Die restlichen 26 Stück blieben den Österreichischen Bundesbahnen (damals BBÖ).

Nach 1938 wurde die Reihe von der Deutschen Reichsbahn (DR) als 75.8 bezeichnet. Auch die polnischen Lokomotiven und die jugoslawische Maschine kamen im Zuge der Kampfhandlungen des Zweiten Weltkriegs zur DR und wurden in die Reihe 75.8 eingeordnet.

Nach 1945 wurden noch 16 Lokomotiven bei den ÖBB als Reihe 175 eingeordnet, fünf kamen zu den PKP, sieben zu den JDŽ und eine als 354.0505 zu den Tschechischen Staatsbahnen (ČSD).

Bei der ÖBB wurde die letzte Maschine dieser Reihe 1962 ausgeschieden. Die 175.817 ist als letzte ihrer Art im Eisenbahnmuseum Strasshof erhalten geblieben.

Abschließend sei noch angemerkt, dass die Reihe 29 vor 1912 durch 15 Lokomotiven besetzt war, die von der Kronprinz Rudolfsbahn (KRB) stammten. Die Maschinen dieser Reihe wurden ab 1912 als Reihe 929 bezeichnet, um Platz für die neue Reihe 29 zu schaffen.

Literatur

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