Kirchenkreis Iserlohn

Kirchenkreis der Evangelischen Kirche von Westfalen

Der Kirchenkreis Iserlohn ist einer von 26 Kirchenkreisen innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen mit Sitz in Iserlohn. Er ist derzeit in 23 Kirchengemeinden untergliedert, in denen (Stand: Januar 2023) rund 83.000 Gemeindeglieder leben.[2]

Kirchenkreis Iserlohn

Organisation
Landeskirche Evangelische Kirche von Westfalen
Statistik
Fläche 520,74 km²
Kirchengemeinden 23
Gemeindeglieder 84.998 (Stand 31. Dezember 2021)[1]
Leitung
Superintendentin Martina Espelöer
Hauptpredigtkirche Marienkirche (Iserlohn) (auch Oberste Stadtkirche)
Büroanschrift Piepenstockstraße 21
58636 Iserlohn
Webpräsenz https://www.kirche-iserlohn.de

Zu den besonderen Einrichtungen zählt das Burgarchiv Iserlohn (mit der Varnhagenschen Bibliothek).

Lage Bearbeiten

Sein Gebiet erstreckt sich über den Nordteil des Märkischen Kreises, die Stadt Schwerte im Kreis Unna und den Bezirk Hohenlimburg der Stadt Hagen. Er grenzt, von Westen aus im Uhrzeigersinn, an die Kirchenkreise Hagen, Dortmund, Unna, Soest-Arnsberg und Lüdenscheid-Plettenberg.

Geschichte Bearbeiten

In dem zur Grafschaft Mark gehörenden Gebiet des heutigen Kirchenkreises hatte sich die Reformation zwischen 1550 (Westhofen) und 1565 (Iserlohn) fast vollständig durchgesetzt. Die meisten Gemeinden blieben lutherisch, es entstanden im 17. Jahrhundert aber auch reformierte Gemeinden. In der Grafschaft Limburg wurde im 17. Jahrhundert das reformierte Bekenntnis eingeführt. Nach der Eingliederung in Brandenburg-Preußen konnten beide Kirchen ihre presbyterial-synodale Verfassung erhalten und festigen. Die lutherischen Gemeinden bildeten die Classe Iserlohn (mit Einschluss von Schwerte und der Grafschaft Limburg, wobei Altena mit Lüdenscheid und weiteren südlicher gelegenen Gemeinden bis 1797 eine eigene Classis bildete),[3] während die reformierten Gemeinden von Westhofen und Schwerte zur Classe Ruhr, die von Altena und Iserlohn zur Classe Süderland gehörten.[4]

Im Zuge der Neuordnung der preußischen Provinz Westfalen nach dem Wiener Kongress wurde 1818 als einer von 16 Kirchenkreisen auch der Kirchenkreis Iserlohn (nach damaligem Sprachgebrauch Diözese Iserlohn oder Synode Iserlohn) gegründet, in dem die lutherischen und reformierten Gemeinden vereinigt waren. Sein Gebiet entsprach dem 1817 gegründeten Kreis Iserlohn. Zu ihm gehörten auch die früher im Herzogtum Westfalen liegenden Orte Menden und Balve, in denen aber zunächst nur wenige Evangelische wohnten und keine evangelischen Gemeinden bestanden. Dafür gehörte die in preußischer Zeit neu gegründete Kirchengemeinde Arnsberg zuerst zum Kirchenkreis Iserlohn, bis sie sich dem Kirchenkreis Soest (heute Kirchenkreis Soest-Arnsberg) anschloss.

Gemeinden und Kirchen Bearbeiten

Die Gemeinden im Kirchenkreis sind:[5]

Superintendenten Bearbeiten

 
Superintendentin Pfarrerin Martina Espelöer
von bis Name[6]
1818 1821 Johann Georg Florschütz
1821 1824 Friedrich Wilhelm Wulfert
1824 1827 August Ernst Rauschenbusch
1827 1830 Diederich Haver
1830 1833 Wilhelm Hülsemann
1833 1841 Wilhelm Grevel
1841 1846 Wilhelm Hammerschmidt
1846 1848 Friedrich Wulfert
1848 1873 Ludwig Hülsmann
1874 1977 Leopold Schütte
1877 1907 Karl Pickert
1907 1913 Wilhelm Pake
1913 1933 Justus Winkelmann
1933 1946 Gustav Niemeier
1948 1966 Walter Ritz
1966 1992 Ottbrecht Weichenhan
1992 2000 Heinz-Dieter Quadbeck
2000 2010 Albert Henz
2010 Martina Espelöer

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistischer Jahresbericht der Evangelischen Kirche von Westfalen 2022, S. 26, abgerufen am 3. April 2023.
  2. https://www.kirche-iserlohn.de/kirchenkreis/referate/oeffentlichkeitsreferat/
  3. Heinrich Heppe: Geschichte der Evangelischen Kirche von Cleve-Mark und der Provinz Westphalen. Varnhagen, Iserlohn 1867, S. 258 f. 262.
  4. Silke Busch: Die Protokolle der reformierten Synoden und Klassen. In: Archivmitteilungen der Westfälischen Kirche. Nr. 9, 1999, S. 9–18, hier S. 17.
  5. https://www.kirche-iserlohn.de/normal/gemeinden/alle-gemeinden-im-ev-kirchenkreis/
  6. Wolfgang Werbeck: Die Superintendenten der evangelischen Kirche in Westfalen 1818–2000. In: Jahrbuch für westfälische Kirchengeschichte 96, 2001, S. 195 f.

Koordinaten: 51° 22′ 43,3″ N, 7° 42′ 14,4″ O