Kernling

Rebsorte für Weißweine, Mutation von Kerner

Kernling ist eine Weißweinsorte, die durch Mutation aus der Rebsorte Kerner entstand. 1974 fand Ludwig Hochdörffer diese Mutation in einer Kerner-Rebfläche in der Gemeinde Nußdorf bei Landau in der Pfalz. Die Sorte erhielt 1991 den Sortenschutz und wurde 1995 in die Sortenliste des Bundessortenamts eingetragen.

Kernling
Zuchtnummer Zuchtstammnummer 13A80
Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe grün
Verwendung
Herkunft Deutschland
bekannt seit 1974
Züchter Ludwig Hochdörffer
Züchtungsjahr 1991
Markteinführung 1995
VIVC-Nr. 14071
Abstammung

Mutation von
Kerner

Liste von Rebsorten

Der Name setzt sich zusammen aus der Silbe Kern (Hinweis auf die Mutterpflanze Kerner) und ling (als Hinweis auf den Riesling, da der Weintyp ähnlich ist). Kernling verfügt über eine ähnliche Weinqualität wie der Kerner, ist aber deutlich weniger krankheitsanfällig und hat eine geringere Tendenz zur Bildung von Geiztrieben. Im Jahr 2007 wies die Rebstatistik eine bestockte Fläche von 18 Hektar in Deutschland aus, nach 19 Hektar im Jahr 2001.

Siehe auch: Weinbau in Deutschland, Liste von Rebsorten.

Synonyme

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Zuchtstammnummer 13A80 nach dem Geburtstag seines Sohnes Philip Hochdörffer

Ampelografische Sortenmerkmale

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  • Die Triebspitze ist offen und stark weißlich behaart.
  • Die mittelgroßen Blätter sind dreilappig und stark gebuchtet. Die Stielbucht ist V-förmig oder gar überlappt. Das Blatt ist gezähnt bis gesägt. Die Blattoberfläche (auch Spreite genannt) ist leicht blasig.
  • Die geschulterte Traube ist mittel bis groß. Die rundlichen Beeren sind mittel bis groß und von rosa Farbe. Die Schale der Beere ist dick. Das Aroma der Beere ist fein und verfügt über ein schwaches Sortenbukett.
 

Der Kernling treibt relativ spät aus (kurz nach dem Müller-Thurgau). Dadurch entgeht er eventuellen späten Frühjahrsfrösten. Der Blütezeitpunkt liegt ein bis zwei Tage nach dem Müller-Thurgau. Den Kernling zeichnet eine gute Winterfrosthärte aus. Als Nachteil des Kernlings gilt seine Krankheitsanfälligkeit, besonders gegen Oidium aber auch gegen den Falschen Mehltau. Die Rebsorte neigt genetisch bedingt zu erhöhter Geiztriebbildung wenngleich weniger ausgeprägt als beim Kerner. Aus diesem Grund erfordert der Kernling eine besonders sorgfältige Pflege in den Weinbergen.

Die Weine ähneln dem Riesling, haben hohen Zuckergehalt und eine gute Säure.

Verbreitung

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Innerhalb Deutschlands verteilt sich die bestockte Rebfläche wie folgt:[1]


Weinbaugebiet Rebfläche (Hektar)
Ahr -
Baden -
Franken -
Hessische Bergstraße -
Mittelrhein -
Mosel 3
Nahe 1
Pfalz 4
Rheingau -
Rheinhessen 3
Saale-Unstrut 5
Sachsen 2
Stargarder Land -
Württemberg -
TOTAL Deutschland 2007 18

Kleine Bestände sind auch in der Schweiz bekannt. (1,2 Hektar, Stand 2018)[2]

Literatur

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  • Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. Hachette, Paris 2000, ISBN 2-01-236331-8.
  • Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff: Taschenbuch der Rebsorten. 13., neubearbeitete Auflage. Fachverlag Fraund, Mainz 2003, ISBN 3-921156-53-X.

Einzelnachweise

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  1. Rebflächenstatistik vom 13. März 2008 in Beschreibende Sortenliste des Bundessortenamtes 2008 (PDF; 519 kB), Seite 198ff., Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
  2. Das Weinjahr 2018. Bundesamt für Landwirtschaft, abgerufen am 16. Juli 2024. (PDF; 6,3 MB)