Kavasilas (griechisch Καβάσιλας (m. sg.) früher Kavasila Καβάσιλα (n. pl.)) ist ein Dorf auf der Peloponnes im westgriechischen Regionalbezirk Elis.

Ortsgemeinschaft Kavasilas
Τοπική Κοινότητα Καβάσιλα
(Καβάσιλας)
Kavasilas (Griechenland)
Kavasilas (Griechenland)
Basisdaten
Staat Griechenland Griechenland
Region Westgriechenland
Regionalbezirk Elis
Gemeinde Pinios
Gemeindebezirk Gastouni
Geographische Koordinaten 37° 53′ N, 21° 16′ OKoordinaten: 37° 53′ N, 21° 16′ O
Höhe ü. d. M. 17 m
(Durchschnitt)
Fläche 5,472 km²
Einwohner 1252 (2011[1])
LAU-1-Code-Nr. 39070102
Ortsgliederung 1

Geografie Bearbeiten

Kavasilas liegt am Fluss Pinios in der Küstenebene der westlichen Peloponnes, zum Ionischen Meer hin. Die Ortsgemeinschaft erstreckt sich zwischen dem Pinios und der nördlichen Nachbargemeinde Andravida-Kyllini über 5,472 km². Südlich des Pinios liegen Gastouni und Lefkochori, im Westen liegt Kardiakafti.

Kavasilas ist eine Ortsgemeinschaft (Τοπική Κοινότητα Καβάσιλα) im Gemeindebezirk Gastouni (Δημοτική Ενότητα) der Gemeinde Pinios und liegt im Regionalbezirk Elis. Kavasilas hat 1.252 Einwohner.

Geschichte Bearbeiten

Der Name des Dorfes stammt von Agios Nikolaos Kavasilas, der als Mönch in der Gegend lebte und das gleichnamige Kloster gründete. Die älteste erhaltene Erwähnung des Ortes stammt aus der Steuererhebung des Osmanischen Reichs von 1461. Der Ort hatte damals 15 Einwohner. In der venezianischen Volkszählung von 1700 sind Ano Kavasila mit 45 Einwohnern und Kato Kavasila mit 150 Einwohnern genannt. 1853 werden für den Ort Kavasila 352 Einwohner angegeben.[2]

Verwaltungsgliederung und Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Durch den Zusammenschluss der seit 1835 zur damaligen Gemeinde Myrtoundia (Δήμος Μυρτουντίων) gehörenden beiden Ortsteile Epano Kavasila (Επάνω Καβάσιλα) und Kato Kavasila (Κάτω Καβάσιλα) entstand 1897 das Dorf Kavasila. Von 1912 bis zur Gebietsreform 1997 bildete es die selbstständige Landgemeinde Kavasilas (Κοινότητα Καβάσιλα)[3] als der Anschluss mit fünf weiteren Landgemeinden in die damalige Gemeinde Gastouni erfolgte.[4] Diese wiederum ging mit der Umsetzung der Verwaltungsreform 2010 als Gemeindebezirk in der neuen Gemeinde Pinios auf, wo Kavasilas seither eine Ortsgemeinschaft bildet.[5]

Einwohnerentwicklung von Kavasilas[6]
Jahr 1920 1928 1940 1951 1961 1971 1981 1991 2001 2011
947 1123 1232 1238 1124 1013 1032 1147 1474 1252

Wirtschaft Bearbeiten

Die Haupterwerbszweig der Einwohner ist die Landwirtschaft.

Kultur Bearbeiten

Es gibt in Kavasilas eine Gemeindebibliothek, einen Kindergarten und eine Grundschule.

Am Rand des Dorfes befindet sich das Kloster Agios Nikolaos, das heute als Kloster aber nicht mehr aktiv ist. Die Gebäude des Klosters sind um einen quadratischen Innenhof mit einem Brunnen in der Mitte gegliedert. Eine Seite des Innenhofs schließt mit der kleinen Kirche zwei andere mit den Zellen der Mönche ab. Sie wurden in den 1980er Jahren erbaut.

Am 10. Mai wird in Erinnerung an Agios Nikolaos ein Volksfest gefeiert und Mitte August findet das Weinfest mit einer Ausstellung landwirtschaftlicher Produkte, Gesang, Tanz und viel Wein statt.

Verkehr Bearbeiten

 
Bahnhof von Kavasilas (1992)

Die alte Nationalstraße führt durch das Dorf.

Im Bahnhof von Kavasilas an der Bahnstrecke Patras–Zevgolatio schloss die etwa 17 km lange Stichstrecke zum Hafen Kyllini an. Diese Zweigstrecke wurde im August 1891 eröffnet und 1996 stillgelegt, nachdem der Güterverkehr sich weitgehend auf die Straße verlagert hatte. Von dieser Stichstrecke zweigte eine weitere in Vartholomio ab, die nach Loutra führte. Loutra ist ein weiterer kleiner Hafen am Ionischen Meer, in dem warme Quellen entspringen und in dem früh Tourismus und Kurbetrieb einsetzten. Die Strecke wurde im Juni 1892 eröffnet und schon 1969 stillgelegt. Auch die Hauptstrecke Patras–Zevgolatio wurde 2011 aufgegeben.[7]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. Ιακώβος Ρ. Ραγκαβής: Τα Ελληνικά. Online, Band 2 (τόμος δεύτερος), Athen 1853, S. 195.
  3. Κεντρική Ένωση Δήµων και Κοινοτήτων Ελλάδας (ΚΕΔΚΕ), Ελληνική Εταιρία Τοπικής Ανάπτυξης και Αυτοδιοίκησης (ΕΕΤΑΑ) (Hrsg.): Λεξικό Διοικητικών Μεταβολών των Δήµων και Κοινοτήτων (1912–2001). (Τόμος A, a–K), Athen 2002, ISBN 960-7509-47-1, Band 1, S. 394. (griechisch)
  4. Gesetz 2539/1997, «Συγκρότηση της Πρωτοβάθμιας Τοπικής Αυτοδιοίκησης.» ΦΕΚ 244Α/4.12.1997, Άρθρο 1. Σύσταση δήμων και κοινοτήτων. S. 8802. PDF Online (griechisch)
  5. Kallikratis-Programm, Gesetz 3852/2010, «Νέα Αρχιτεκτονική της Αυτοδιοίκησης και της Αποκεντρωμένης Διοίκησης − Πρόγραμμα Καλλικράτης.» ΦΕΚ 87 Α/7.6.2010, Άρθρο 1. Σύσταση δήμων. S. 1788. PDF Online (griechisch)
  6. Einwohnerzahlen von Kavasilas 1920–2011 Griechisches Statistisches Amt ELSTAT, Digitale Bibliothek; Census 2011 (griechisch); seit den Volkszählungsergebnissen 1940 wird der Ort Kavasilas bezeichnet
  7. Henning Wall: Eisenbahnatlas Griechenland. Schweers + Wall, Köln 2018. ISBN 978-3-89494-148-2, S. 2.