Karl Timler

deutscher Maurermeister, Architekt, Buchautor, Maler

Karl Timler, auch Carl Timler; (* 10. Juli 1836 in Jena; † 10. Februar 1905 in Jena) war ein deutscher Maurermeister, Architekt, Buchautor und Zeichner sowie am 20. Dezember 1903 Mitbegründer des Jenaer Kunstvereins,[1] nachdem er zuvor 25 Jahre Vorsitzender des „Jenaischen Kunstgewerbeverein“ war.[2]

Leben Bearbeiten

Karl Timler entstammte einer im Baufach tätigen Familie und war nach seiner Schul- und Ausbildungszeit von 1853 bis 1855 an der Baugewerkschule München eingeschrieben. Nach einem Aufenthalt in Berlin bereiste er Deutschland um anschließend, 1856, als Bauleiter am Wiederaufbau der Wartburg tätig zu werden. Der Meisterprüfung als Maurer und Steinmetz folgte der Besuch der Berliner Bauakademie und ein 18-monatiger Aufenthalt in Italien und Griechenland, in dessen Verlauf ein Wanderbuch und Skizzenbücher entstanden. In den späteren Jahren (ab 1883) fertigte er zahlreiche Ansichten historischer Bauten in und um Jena sowie landschaftliche Skizzen.

Sein Werk umfasst seit 1861 Entwürfe von Kirchen und Schulbauten, Industriebauten sowie Wohn- und Geschäftshäusern.

Karl Timler erteilte 34 Jahre lang sonntags Zeichenunterricht an der gewerblichen Fortbildungsschule und förderte auch in eigenen Unterrichtungen, oft ohne Entgelt, junge Talente und hielt zahlreiche Fachvorträge.

Für den am 7. Oktober 1858 gegründeten Verschönerungsverein zu Jena war er gemeinsam mit Carl Friedrich Christian Heinrich Botz, Chausseebaumeister, Großherzoglicher Baurat und späterer Ehrenbürger der Stadt Jena, an der Anlegung eines neuen Weges zum Landgrafen[3] beteiligt.[4] Er setzte sich 1862 vehement für den Erhalt des Johannistors ein.

 
Grabmal für Carl Timler und seine Frau Friederike Timler, geb. Habermas auf dem Jenaer Johannisfriedhof

Seiner Familie widmete er besondere Aufmerksamkeit, so kümmerte er sich intensiv um die Ausbildung seiner Kinder und Enkelkinder. Nach seiner letzten Exkursion an die Südspitze Italiens im Jahr 1900 erblindete er auf einem Auge und verstarb nach längerer Krankheit am 10. Februar 1905 in Jena.

Politisch betätigte er sich 24 Jahre lang im Gemeinderat von Jena.

Werk Bearbeiten

Bauten und Entwürfe

 
Fabrikgebäude (Landratsamt) in Apolda
 
Feierhalle auf dem Jenaer Nordfriedhof

Zeichnungen

  • 1855: Die Tautenburg bei Jena[8]

Schriften

  • Die Renaissance in Italien. Architektonisches Skizzenbuch von Carl Timler. T. O. Weigel, Leipzig 1865 (slub-dresden.de).

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Der Jenaer Kunstverein, abgerufen am 26. März 2013.
  2. Carl Timler † – Nachruf, abgerufen am 28. März 2013.
  3. Ausflugsziele in und um Jena, abgerufen am 27. März 2013.
  4. Berggemeinschaft Landgrafen e. V. Jena (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 27. März 2013.
  5. Der Zimermannbau (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive), abgerufen am 27. März 2013.
  6. Heinz Voigt: Café „Westend“ in Jena: Auch Schreiter und Schlag wirkten mit. In: Ostthüringer Zeitung. 8. September 2012, archiviert vom Original am 3. Januar 2017; abgerufen am 18. Februar 2024.
  7. Städtische Friedhöfe Jena, abgerufen am 26. März 2013.
  8. Die Tautenburg bei Jena, abgerufen am 28. März 2013.