Karl Bräuning

deutscher Gewerkschafter und Spanienkämpfer (SPD, USPD, Spartakusbund, KPD, KPO)

Karl Bräuning (* 5. Januar 1886 in Ilversgehofen; † 14. September 1962 in Darmstadt) war ein deutscher Dreher, Gewerkschafter, Parteiaktivist (Spartakusbund/USPD/KPD/KPO), Spanienkämpfer und Emigrant (Frankreich, USA).

Leben Bearbeiten

Bräuning entstammte einer Bergarbeiterfamilie. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er den Beruf des Metalldrehers und ging danach auf Wanderschaft. Seit 1903 im Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) organisiert, trat er 1906 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei. Er fand Arbeit bei der Carl Zeiss AG in Jena und wurde Mitglied im dortigen Betriebsrat. Während des Ersten Weltkrieges schloss er sich dem Spartakusbund an, 1917 der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und 1920 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Im Herbst 1923 wurde er verhaftet, aber im Januar 1924 wieder entlassen. 1925 wurde er wegen Beihilfe zum Hochverrat zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Von 1924 bis 1928 war Bräuning Organisationsleiter der KPD in Thüringen. 1929 wurde er aus der KPD ausgeschlossen, weil er zu den „Partei-Rechten“ gehörte. Er trat der Kommunistischen Partei Deutschlands (Opposition) (KPO) bei und wurde deren Sekretär in Thüringen.

Nach Beginn der NS-Herrschaft 1933 führte er die illegale antifaschistische Arbeit der KPO fort. Er übernahm ab Juni 1934 die die "Politische Leitung" innerhalb der illegalen KPO-Reichsleitung. Dann emigrierte er zunächst in die CSR und später nach Frankreich. Im Jahr 1936 schloss sich Bräuning den Internationalen Brigaden in Spanien an. Er arbeitete in einer Flugzeugfabrik der Republikaner. Seine Familie in Deutschland wurde deswegen durch die NS-Behörden verfolgt. Wegen seiner Verbindung zur moskaufeindlichen POUM wurde er vom sowjetischen Geheimdienst inhaftiert. Im spanischen Schwarzbuch des Kommunismus Band II wird darüber berichtet.[1] Nach dem Scheitern der Spanischen Republik gelang ihm die Flucht nach Frankreich. Hier trennte er sich von der KPO und trat wieder der Exil-SPD bei. 1941 emigrierte er in die USA, aus der er 1955 in die Bundesrepublik Deutschland zurückkehrte, wo er sich jeder politischen Betätigung enthielt.

Literatur Bearbeiten

  • Theodor Bergmann: Gegen den Strom. Die Geschichte der KPD(Opposition). Hamburg 2001. ISBN 3-87975-836-0
  • Stefan Heinz: Karl Bräuning (1886–1962), In: Siegfried Mielke, Stefan Heinz (Hrsg.) unter Mitarbeit von Julia Pietsch: Emigrierte Metallgewerkschafter im Kampf gegen das NS-Regime (= Gewerkschafter im Nationalsozialismus. Verfolgung – Widerstand – Emigration. Band 3). Metropol, Berlin 2014, ISBN 978-3-86331-210-7, S. 466–470.
  • Steffen Kachel: Ein rot-roter Sonderweg? Sozialdemokraten und Kommunisten in Thüringen 1919 bis 1949. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Kleine Reihe Band 29, S. 542
  • Bräuning, Karl. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 1. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/2catt69.obolog.com Abgerufen am 17. Mai 2011.