Kalvarienberg (Berchtesgaden)

Kalvarienbergkapelle, Kalvarienberg

Der Kalvarienberg wurde 1760 auf dem Kälberstein (seinerzeit genannt: Georgenberg[1] oder Görgenberg[2]) in Berchtesgaden (Bayern) angelegt. Er verfügt über vier Stationen in Kapellenform sowie über eine größere Hauptkapelle mit der Kreuzigungsszene am Soleleitungsweg und gehört zu Berchtesgadens römisch-katholischer Pfarrei St. Andreas innerhalb der Erzdiözese München und Freising.[3]

Gebäude und Geschichte

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Den Berchtesgadener Kalvarienberg stattete Fürstpropst Michael Balthasar von Christalnigg wenige Monate vor seinem Tod 1760 mit vier Nebenkapellen und einer Hauptkapelle aus, nachdem er nur zwei Jahre zuvor unweit davon auf halber Höhe des Kälbersteins 1758 auch das Schloss Fürstenstein auf eigene Kosten[2] hatte erbauen lassen.[4]

Die Stationen des Kalvarienbergs wurden am Wegrand als gemauerte Kapellenhäuschen mit Gesimsen und Pilastern errichtet, die jeweils mit einem nur kurz auslaufenden Knickhelm überdacht sind. Die offenen Seiten der vier Nebenkapellen wurden als geschweifte Nischen errichtet, die mit kunstvoll geschmiedetem Blattwerk sowie Rocaillen verzierten Gittern geschützt sind. Topographisch wie thematisch bildet die Haupt- bzw. Kreuzigungskapelle den Höhepunkt bzw. Abschluss des Kalvarienberg-Ensembles.[5]

Die Nischen enthalten nahezu lebensgroße, farbig gefasste Holzskulpturen, die die Leidensstationen von Jesus Christus darstellen: Gebet am Ölberg, Geißelung, Dornenkrönung und Kreuztragung. In der Haupt- bzw. Kreuzigungskapelle sind Jesus Christus am Kreuz mit Maria, Johannes und Maria Magdalena zu sehen. Seitlich davon rahmen die Kreuze der Schächer die Szene ein. Die Vorderseite des felsigen Sockels für die Hauptszene erlaubt dank einer Segmentbogen-Öffnung den Blick in die Grabesnische von Jesus Christus.[5]

Auf Initiative von Anna Wurm, der Witwe des ersten „privaten“ Besitzers des Hofbrauhaus Berchtesgaden, wurde 1841 eine Stiftung zum Erhalt des Kalvarienbergs gegründet.[5] Zuletzt sind zwischen 2011 und 2012 alle Holzfiguren und nicht zuletzt die schwer durch Umwelteinflüsse geschädigte Hauptkapelle restauriert worden.[6][5]

Einzelnachweise

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  1. A. Helm, Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973, S. 99.
  2. a b Erst Sommersitz für den Fürstpropst, dann Lehrerheim, Kurzbericht vom 10. März 2020 im Berchtesgadener Anzeiger, online unter berchtesgadener-anzeiger.de
  3. Der Kalvarienberg (Memento vom 31. Oktober 2016 im Internet Archive), ehemalige Homepage der römisch-katholischen Pfarrei St. Andreas in Berchtesgaden, online unter stiftskirche-berchtesgaden.de.
  4. Manfred Feulner: Berchtesgaden – Geschichte des Landes und seiner Bewohner. S. 182
  5. a b c d Martina Außermeier: Kalvarienberg von St. Andreas, Berchtesgaden, online unter erzbistum-muenchen.de
  6. Der Kalvarienberg (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Zum Berchtesgadener Kalvarienberg, mit Bildern der Hauptkapelle vor der Renovierung ab 2011, online unter stiftskirche-berchtesgaden.de
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Commons: Kalvarienberg (Berchtesgaden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 37′ 53,5″ N, 12° 59′ 55,2″ O