Kaliumtellurit

chemische Verbindung

Kaliumtellurit ist eine anorganische chemische Verbindung des Kaliums aus der Gruppe der Tellurite, die gewöhnlich als Trihydrat vorliegt.

Kristallstruktur
Elementarzelle von Kaliumtellurit
_ K+ 0 _ O2−0 _ Te4+
Kristallsystem

trigonal

Raumgruppe

P3 (Nr. 147)Vorlage:Raumgruppe/147

Gitterparameter

a = 6,2792 Å, c = 7,0694 Å[1]

Allgemeines
Name Kaliumtellurit
Andere Namen
  • Kaliummonotellurit
  • Kalium telluricum
  • Kaliumtellurat(IV)
Verhältnisformel K2TeO3
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 65186
Wikidata Q3983056
Eigenschaften
Molare Masse 253,79 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

2,52 g·cm−3 (Trihydrat)[3]

Schmelzpunkt

460–470 °C (Zersetzung)[4]

Löslichkeit

löslich in Wasser (2300 g·l−1 bei 20 °C, Trihydrat)[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301
P: 301+330+331+310[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Kaliumtellurit kann durch Reaktion von Tellurdioxid mit Kaliumhydroxid oder Kaliumcarbonat gewonnen werden. Je nach Mischungsverhältnis können dabei auch Kaliumditellurit K2Te2O5, Kaliumtritellurit oder Kaliumtetratellurit K2Te4O9 entstehen.[5][3]

Eigenschaften Bearbeiten

Kaliumtellurit ist ein weißer Feststoff,[2] der in Wasser mit alkalischer Reaktion löslich ist. Bei Erwärmung auf 460–470 °C erfolgt Zersetzung[6] durch Aufnahme von Sauerstoff und Bildung von Kaliumtellurat.[5] Das Trihydrat besitzt eine Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62.[3] Das Anhydrat besitzt eine trigonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe P3 (Raumgruppen-Nr. 147)Vorlage:Raumgruppe/147.[1]

Verwendung Bearbeiten

Kaliumtellurit wird in Lösungen 1:50000 zur Erkennung lebender pathogener Bakterien (z. B. Diphtheriebakterien) in Seren und dergleichen verwendet. Diese rufen durch Reduktion charakteristische Schwärzung hervor.[7][8]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b L. Andersen, V. Langer, A. Strömberg, D. Strömberg: The structure of K2TeO3 – an experimental and theoretical study. In: Acta Crystallographica Section B Structural Science. 45, 1989, S. 344, doi:10.1107/S0108768189004684.
  2. a b c d e Datenblatt Potassium tellurite, ≥95.0% (calc. on dry substance, RT) bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 29. Dezember 2017 (PDF).
  3. a b c G. B. Johansson, O. Lindqvist: The crystal structure of dipotassium tellurate(IV) trihydrate, K2TeO3.3H2O. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. 34, 1978, S. 2959, doi:10.1107/S0567740878009826.
  4. a b Datenblatt Kaliumtellurit-Hydrat bei Merck, abgerufen am 29. Dezember 2017.
  5. a b Karl A. Hofmann: Lehrbuch der anorganischen Experimentalchemie. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-663-04369-0, S. 767 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Eintrag zu Kaliumtellurit. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 29. Dezember 2017.
  7. P. H. List, Ludwig Hörhammer: Chemikalien und Drogen (H-M). Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-65643-9, S. 387 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. K. Pichhardt: Lebensmittelmikrobiologie Grundlagen für die Praxis. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-96849-5, S. 112 (google.de).