Die Junge Bläserphilharmonie NRW ist ein sinfonisches Blasorchester in Trägerschaft des Landesmusikrates Nordrhein-Westfalen und des „Vereins zur Förderung von Landesjugendensembles NRW“. Das Auswahlorchester besteht aus rund 65 Holzbläsern, Blechbläsern und Schlagwerkern im Alter zwischen 14 und 24 Jahren. Die Mitglieder stammen aus Nordrhein-Westfalen und angrenzenden Ländern. Um in das Orchester aufgenommen zu werden, müssen sich die Musiker durch ein bestandenes Probespiel auszeichnen oder sich bei der Teilnahme an einer Probenphase bewiesen haben. Gute Platzierungen beim Landeswettbewerb Jugend musiziert sind oftmals auch ein Kriterium.[1] Die Junge Bläserphilharmonie ist ein Förderprojekt für den musikalischen Nachwuchs in NRW und dient vielen als Sprungbrett für eine Karriere als professioneller Musiker.[2]

Geschichte Bearbeiten

Die Junge Bläserphilharmonie NRW wurde 1985 als „LandesJugendblasOrchester“ von Reinhold Rogg, dem damaligen Leiter der Musikschule Krefeld, gegründet. Von 1997 bis 2011 war der Dirigent und Oboist Pierre Kuijpers Chefdirigent des Orchesters, für die Jahre 2012 bis 2016 folgte der Niederländer Harry Vorselen. Von 2017 bis 2023 lag die künstlerische Leitung in den Händen von Timor Oliver Chadik.

In seinem über 30-jährigen Bestehen führten Konzertreisen das Orchester über die europäischen Grenzen hinweg nach Belarus, in die Volksrepublik China, die USA und nach Singapur. Als einziges deutsches Orchester wurde die JBP 1999 zur Internationalen WASBE-Conference nach Kalifornien eingeladen. Live-Mitschnitte dokumentieren Stationen des Orchesters in Kalifornien und Singapur. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts konnte das Orchester 2009 eine Reise nach China antreten und Konzerte in Shanghai und Hangzhou geben. 2014 folgte dann eine Konzertreise nach Österreich und Ungarn mit Konzerten in Debrecen und vor Schloss Schönbrunn.[3] Im Sommer 2017 reiste das Orchester gemeinsam mit Dirigent Thomas Clamor nach Spanien,[4] wo auch ein Dokumentarfilm über die Tournee entstand.[5] Darüber hinaus sind regelmäßig Konzertmitschnitte der Jungen Bläserphilharmonie NRW auf WDR 3 zu hören.

Im Juli 2013 spielte die Junge Bläserphilharmonie NRW im Rahmen des World Music Contests (WMC) ein Galakonzert im niederländischen Kerkrade. Die Juroren bewerteten das Orchester mit dem 1. Platz in der Festival Division.[6] Der WMC ist eines der größten und wichtigsten Blasmusikfestivals weltweit.

„The Junge Bläserphilharmonie NRW [...] has become one of the finest ensembles of its kind in Europe, by playing and promoting the original wind orchestra literature.“

Johan de Meij, niederländischer Komponist und Dirigent[7]

Probenphasen und Repertoire Bearbeiten

Zwei- bis dreimal im Jahr trifft sich das Orchester zu Arbeitsphasen in der Landesmusikakademie NRW in Heek oder im Musikbildungszentrum Südwestfalen. Das zu erarbeitende Repertoire umfasst arrangierte Werke und Originalkompositionen, einschließlich Uraufführungen von Auftragswerken für das Orchester, z. B. von Alexander Comitas und Frank Zabel.[8][9]

Im Jahr 2022 haben sich ehemalige Mitglieder des Orchesters zusammengeschlossen und das Alumni-Netzwerk für die Junge Bläserphilharmonie NRW gegründet, das die Ehemaligen langfristig miteinander vernetzen möchte.[10]

Dirigenten Bearbeiten

Künstlerische Leiter Bearbeiten

Gastdirigenten (Auswahl) Bearbeiten

Ehemalige Orchestermitglieder (Auswahl) Bearbeiten

Diskographie (Auswahl) Bearbeiten

  • Werke von Wagner, Gulda, Berlioz und Lloyd Webber, Reinhold Rogg & Andreas Hilner (1995)[13]
  • WASBE San Luis Obispo, California: The Youth People’s Symphonic Band of North Rhine-Westphalia, Pierre Kuijpers (1999)[14]
  • WASBE Singapore: North Rhine Westphalia Youth Band, Pierre Kuijpers (2005)[15]
  • Neujahrskonzert Wetter 2010, Pierre Kuijpers (2010)
  • James Barnes: Third Symphony – „The Tragic“, Harry Vorselen, WDR (2013)
  • Neujahrskonzert Langenfeld 2013, Harry Vorselen, WDR (2013)[16]
  • WASBE Regional Conference Eastern Europe, Harry Vorselen (2015)[17]
  • 30 Jahre Junge Bläserphilharmonie NRW (2015)[18]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Biographie JBP, jbp.lje-nrw.de, abgerufen am 12. Januar 2017.
  2. Landesmusikrat NRW. In: www.lmr-nrw.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Januar 2017; abgerufen am 10. Januar 2017.
  3. JBP Konzertreise Ungarn, jbp.lje-nrw.de, abgerufen am 12. Januar 2017.
  4. Landesmusikrat NRW: Die Junge Bläserphilharmonie NRW in Spanien. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. September 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.lmr-nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Junge Bläserphilharmonie NRW: TEMPERAMENT - RHYTHMUS - EMOTION - Crowdfunding-Projekt - startnext.com. Abgerufen am 18. September 2017.
  6. Junge Bläserphilharmonie NRW erreicht 1. Platz im WMC Kerkrade@1@2Vorlage:Toter Link/www.musikrat.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven), musikrat.de, abgerufen am 12. Januar 2017.
  7. Karte der JBP NRW, up.picr.de, abgerufen am 12. Januar 2017.
  8. Helmut Schwietering: Musikalisches Spiel mit dem Publikum. In: Westfälische Nachrichten. (wn.de [abgerufen am 10. Januar 2017]).
  9. Frank Zabel - Komponist und Pianist. In: www.frank-zabel.de. Abgerufen am 10. Januar 2017.
  10. JBP Alumni – Das Alumni-Netzwerk für die Junge Bläserphilharmonie NRW. Abgerufen am 15. Juni 2022.
  11. Besichtigungs- und Begegnungsprogramm. In: Neue Musikzeitung. (nmz.de [abgerufen am 9. Februar 2017]).
  12. Till Brönner: Mann der sanften Töne goes Hollywood. In: Mitteldeutsche Zeitung. (mz-web.de [abgerufen am 9. Januar 2017]).
  13. Artisttrove; Junge Bläserphilharmonie NRW. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2017; abgerufen am 12. Februar 2017.
  14. MarkCustom MusicStore. Abgerufen am 12. Februar 2017.
  15. MarkCustom MusicStore. Abgerufen am 12. Februar 2017.
  16. Verein zur Förderung von Landesjugendensembles - CDs. Abgerufen am 12. Februar 2017.
  17. MarkCustom MusicStore. Abgerufen am 12. Februar 2017.
  18. Verein zur Förderung von Landesjugendensembles – CDs. Abgerufen am 12. Februar 2017.