Julius Lasker

preußischer Mediziner und Schriftsteller

Ignaz Julius Lasker (* 20. Januar 1811 in Breslau; † 16. November 1876 in Berlin) war ein preußischer Mediziner und Schriftsteller, der auch unter dem Pseudonym Julius Sincerus veröffentlichte.

Leben Bearbeiten

Julius Lasker immatrikulierte sich an der Universität Breslau und begann mit einem Philosophie- und Medizin-Studium, das er an der Universität Berlin fortsetzte.

Er promovierte 1833 mit seiner Dissertation Foetus humani brevis historia zum Dr. med. und ließ sich dann, nachdem er die Staatsprüfungen bestanden hatte, als praktizierender Arzt in Breslau nieder. Später siedelte er noch nach Krotoschin und Posen über und lebte ab 1837 in Danzig, bevor er 1843 nach Berlin zog.

1840 initiierte er in Danzig, nach langjährigen Auseinandersetzungen mit den Behörden, zur Vierhundertjahr-Feier der Buchdruckerkunst eine Feier am Danziger Artushof.[1]

Bereits 1848 ging er nach Breslau zurück und war von 1848 bis 1852 als Dramaturg des Breslauer Stadttheaters tätig und zog dann nach Berlin zurück, wo er zuletzt Sekretär und Dramaturg des Victoria-Theaters war.

Schriftstellerisches Wirken Bearbeiten

Aufgrund seiner schriftstellerischen Neigungen gab er bereits 1832, während seines Studiums, einen kleinen Gedichtband heraus. Er war, neben seiner ärztlichen Tätigkeit in Breslau, auch literarisch tätig und redigierte dazu 1836 die Schlesischen Provinzialblätter und die Kunst- und Literaturzeitung Breslauer Zeitung. Unter dem Pseudonym Julius Sincerus gab er unter anderem 1837 die Nachtwandlerin, eine Zeitschrift für Scherz und Ernst, in der unter anderem auch Max Ring Gedichte veröffentlichte[2], und den Band Schmetterlinge, der von 814 Lesern subskribiert wurde[3], heraus. Nach dem Tod von Wilhelm Schumacher führte er von 1838 bis 1844 die Redaktion des Danziger Dampfboots.

Nachdem er 1843 nach Berlin übergesiedelt war, übernahm er anfangs die Redaktion des Freimüthigen Journal für Litteratur, Kunst und öffentliches Leben und ab 1845 die des Volksfreundes.

Während seines Aufenthaltes von 1848 bis 1852 in Breslau redigierte er die dortige Morgenzeitung.

Mitgliedschaften Bearbeiten

Julius Lasker war Mitglied der 1827 gegründeten literarischen Gesellschaft Tunnel über der Spree und führte den Vereinsnamen Haller.

Bühnenveröffentlichungen Bearbeiten

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

 
Titelblatt. Julius Lasker: Des deutschen Volkes Erhebung im Jahre 1848, sein Kampf um freie Institutionen und sein Siegesjubel. Ein Volks- und Erinnerungsbuch für die Mit- und Nachwelt. Friedrich Gerhard, Danzig 1848.

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Christian Pletzing: Vom Völkerfrühling zum nationalen Konflikt: deutscher und polnischer Nationalismus in Ost- und Westpreussen 1830–1871. Otto Harrassowitz Verlag, 2003, ISBN 978-3-447-04657-2 (Google Books [abgerufen am 7. März 2020]).
  2. Deutsches Textarchiv – Brümmer, Franz: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913. Abgerufen am 7. März 2020.
  3. Peter Oliver Loew: Das literarische Danzig 1793 bis 1945: Bausteine für eine lokale Kulturgeschichte. Peter Lang, 2009, ISBN 978-3-631-57571-0 (Google Books [abgerufen am 7. März 2020]).
  4. Text-Buch zu Weiberlist, oder Die Schule der Männer : Zauberposse mit Gesang und Tanz in 3 Akten und einem Vorspiel – Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 7. März 2020.