Julius Bouché

deutscher Gärtner, Gartengestalter, Gewächshaustechniker und Garteninspektor

Julius Bouché, eigentlich Carl Friedrich Julius Bouché oder Karl Friedrich Julius Bouché (* 8. August 1846 in Schöneberg; † 28. Juni 1922 in Bonn), war ein deutscher Gärtner, Gartengestalter und Gewächshaustechniker. Er war Garteninspektor des Königlichen Botanischen Gartens Bonn-Poppelsdorf. Julius Bouché ist ein Spross der berühmten Gärtner-Dynastie Bouché.

Leben und Werk

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Ausbildung

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Julius Bouché erlernte zunächst bei seinem Vater Carl David Bouché den Gärtnerberuf. 1869 legte er das Obergärtnerexamen ab und war ab 1870 unter Gustav Meyer Obergärtner im Humboldthain.

Botanischer Garten Bonn

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Von 1871 bis 1888 war er als Nachfolger von Wilhelm Sinning Garteninspektor des Königlichen Botanischen Gartens in Bonn-Poppelsdorf.

Zusammen mit Johannes von Hanstein (1822–1880) erweiterte er das Gartengelände im Südosten vom Schloßweiher über den in der Barockzeit als Ha-Ha dienenden Wassergraben hinaus in Richtung Venusberg (die heutige Koniferen-Abteilung).

Unter seiner Leitung wurden die unter Sinning errichteten Gewächshäuser ausgebaut und erweitert. Von ihm – und nicht von Michael Neumann, wie manchmal zu lesen – stammt sehr wahrscheinlich der Entwurf für das im schmuckvollen (jedoch eigentlich bereits überholten) Stil des Historismus gehaltene Palmenhaus (1873 oder 1875 in moderner Eisen-Glas-Bauweise errichtet, Firsthöhe 19 Meter), das runde Victoria-regia-Haus (1878 erbaut), vermutlich auch zwei Vermehrungs- und zwei Warmhäuser für Orchideen (1878–1880 erbaut). Julius Bouché hatte nämlich von seinem Vater, der das Palmenhaus im Botanischen Garten Berlin-Schöneberg entworfen hatte und eines der beiden grundlegenden Handbücher des 19. Jahrhunderts zum Gewächshausbau verfasst hat, gute Kenntnisse der Gewächshaustechnik erworben und dessen Schrift 1886 postum herausgegeben.

Gartengestaltung und Handelsgärtnerei

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Julius Bouché war außerdem der Gestalter des Alten Friedhofs in Bonn, sowie der Erweiterung des von Joseph Clemens Weyhe geschaffenen Lantz’schen Parks in Düsseldorf-Lohausen um einen Waldpark (1880, unter Einbezug des Lohauser Büschchens).

Ab 1887 bis 1907 betrieb Julius Bouché eine Handelsgärtnerei in Bonn.

Schriften

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  • Julius Bouché: Der Gemüsebau: Eine praktische Anleitung zur Erziehung und Kultur sämmtlicher Gemüse und Küchengewächse, (Landwirthschaftliche Bibliothek; 8), Berlin, 1874
  • Julius Bouché: Carl David Bouché (1809–1881), in: Deutsche Gärtnerzeitung, Jg. 6, 1882, S. 77–79, 91f., 102–104.
  • Julius Bouché: Die insectenfressenden Pflanzen: ein Beitrag zur Geschichte und Cultur derselben, Bonn: Strauß, 1884.
  • Julius Bouché (Hrsg.), Carl David Bouché (Verf.): Bau und Einrichtung der Gewächshäuser: ein Handbuch für Gärtner und Baumeister, 2 Bände (Text, Atlas), Bonn: Emil Strauß, 1. Ausgabe 1886, 2. Ausgabe [unter dem Titel: Das Gewächshaus] 1895.

Literatur

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  • Clemens Alexander Wimmer: Die Berliner Gärtnerfamilie Bouché 1740–1933, in: Erika Schmidt (Hrsg.): Garten – Kunst – Geschichte. Festschrift für Dieter Hennebo zum 70. Geburtstag, Worms am Rhein: Werner, 1994, ISBN 3-88462-107-6.
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