John Diebold

US-amerikanischer Computervisionär und Unternehmer

John Diebold (* 8. Juni 1926 in Weehawken, New Jersey, USA; † 26. Dezember 2005 in New York, NY) war ein US-amerikanischer Computervisionär und Unternehmer.[1]

John Diebold, Medien und IT-Pionier

Leben Bearbeiten

Nach dem Abschluss an der Weehawken High School, schrieb er sich am Swarthmore College, und war während des Zweiten Weltkrieges an United States Merchant Marine Academy und diente von 1944 bis 1945 in der United States Merchant Marine,[2] nach dem Krieg kehrte er ans Swarthmore College und machte einen Bachelor of Science in Engineering. 1951 schloss er die Harvard Business School mit einem MBA ab.[3]

Diebold entwickelte bereits im Jahr 1952 Geschäftsmethoden auf Basis von Computern. In seinem Buch Automation beschrieb er schon damals die Vernetzung von Computern und Firmen als Vision.[4] Er prägte damit den Begriff Automation in seiner heutigen Bedeutung.[3]

Unternehmerisch hatte Diebold seinen ersten großen Erfolg mit der elektronischen Umstellung der Kontoführung der Bowery Savings Bank in New York im Jahr 1961.[4]

Bereits im Jahr 1963 demonstrierte er Zeitungsverlegern die Texteingabe und -verarbeitung per Computer-Konsole und 1968 bei der Chase Manhattan Bank das elektronische Banksystem. Beides wurde allerdings erst einige Jahre danach implementiert.[4]

Im Jahr 1991 verkaufte Diebold sein 1954 als John Diebold & Associates gegründetes Unternehmen, die Diebold Group, an die Daimler-Benz-Tochter Debis AG (siehe auch Detecon) und konzentrierte sich auf sein 1968 gegründetes Diebold Institute.[2][5][6][7]

Im deutschen Fernsehen/NDR wurde John Diebold 1981 von Max H. Rehbein als Mann in Eile (New-York-Trilogie, Teil 3) porträtiert.[8]

John Diebold, in der Branche auch 'Mr. Automation' genannt, war Berater mehrerer amerikanischer Präsidenten. Als Buchautor hat er mehrere Bestseller geschrieben.[1]

Privatleben Bearbeiten

Johan Diebold war der Sohn eines Anwaltes und hatte einen Bruder. Er war zweimal verheiratet und hatte aus erster Ehe eine Tochter und aus zweiter Ehe eine Tochter und einen Sohn.[2]

Literatur (Auswahl) Bearbeiten

  • Die automatische Fabrik - Ihre industriellen und sozialen Probleme. Nest-Verlag, Frankfurt am Main 1956.
  • Beyond automation; managerial problems of an exploding technology. Praeger, New York 1964.
  • Man and the computer - technology as an agent of social change. Praeger, New York 1969.
  • Business decisions and technological change. Praeger, New York 1970.
  • The role of business in society. Amacon, New York 1982, ISBN 0-8144-5743-6.
  • Automation. Müller-Verlag, Köln-Braunsfeld 1984, ISBN 3-481-30591-5.
  • Business in the age of information. American Management Association, New York 1985, ISBN 0-8144-5792-4.
  • Die Zukunft machen. Econ-Verlag, Düsseldorf 1985, ISBN 3-430-12092-6.
  • Innovators. Econ-Verlag, New York 1991, ISBN 3-430-12094-2.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Jennifer Bayot: John Diebold, 79, a Visionary of the Computer Age, Dies. In: The New York Times. 27. Dezember 2005. Abgerufen am 16. Januar 2021.
  2. a b c John Diebold in der Notable Names Database (englisch)
  3. a b Jeffrey R. Yost: Making IT Work: A History of the Computer Services Industry. The MIT Press, Cambridge, Massachusetts 2017, ISBN 978-0-262-03672-6.
  4. a b c Computerpionier, -Visionär und -Prophet John Diebold verstorben. heise.de, 28. Dezember 2005.
  5. Diebold Institute for Public Policy Studies. (worldcat.org)
  6. John Diebold will seine Vermögensverhältnisse ordnen: Debis AG und Diebold Group führen Gespräche über Fusion, Computerwoche, 1. März 1991.
  7. Ein Amerikaner in Berlin Trotz großer Hindernisse: Der Deal zwischen John Diebold und der Daimler-Benz InterServices ist perfekt. In: Manager Magazin. 1. April 1991, S. 14, Namen und Nachrichten, auf genios.de
  8. Diese Woche im Fernsehen, Mittwoch, 30. 12. In: Der Spiegel. 53/1981, 27. Dezember 1981. (spiegel.de)