Johannes Steinberg

deutscher Juraprofessor

Johann Steinberg, auch Johannes Steinberg (* 13. Januar 1592 in Görlitz; † 23. Oktober 1653 in Groningen),[1] war ein deutscher Juraprofessor.

Johann Steinberg im Jahr 1652

Leben Bearbeiten

Johannes Steinberg war ein Sohn des Görlitzer Bürgermeisters Melchior Steinberg.[2] Er ging in Görlitz zur Schule, der Rektor Caspar Dornau war sein Lehrer.[3]

In seiner Jugend ging Steinberg auf die „vornehmsten Academien“ und studierte im Anschluss Jura in Wittenberg und Heidelberg. Er wurde Professor in Genf, wohin er sich nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges begeben hatte. Nach „mehrere[n] Jahre[n]“ in Genf wurde er in Groningen Antecessor primarius, ein Professor mit dem Recht, bei öffentlichen Anlässen vor anderen Professoren voranzuschreiten.[4][5]

Im Jahr 1641 vermittelte Bernhard Wilhelm Nüßler Johann Kunsch an Johann Steinberg, um bei ihm zu studieren. Steinberg schickte ihn aber weiter zu Nicolaus Vedel (Vedelius; † 1642), Professor der Theologie in Franeker, und unterrichtete Vedels Söhne. Später rief er ihn wieder zurück.[6]

Eckard Lefèvre nannte Steinberg bedeutend, der reformierte Theologe Christoph Wittich, ein Klassenkamerad Steinbergs Sohnes Johann Melchior Steinberg, bezeichnete ihn als „Patron und Förderer“.[7]

Steinberg starb im Oktober 1653, Jacob Balde schrieb ihm den Nachruf Oratio funebris in obitum Joannis Steenbergii in Academia Groningana Antecessoris primarii.[4]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Series cum summariis titulorum in Digestorum et Codicis contentorum, simulque disp. de interpretatione et fictione juris. Groningen 1641. (Online)

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eduard Maria Oettinger: Moniteur des dates: biographisch-genealogisch-historisches Welt-Register enthaltend die Personal-Akten ... von mehr als 100 000 geschichtlichen Persönlichkeiten aller Zeiten und Nationen. Band 5, 1868 (google.de [abgerufen am 14. August 2023]).
  2. Suzanne Stelling-Michaud: Le Livre du recteur de l’Académie de Genève : 1559-1878. T. I, Le Texte. Librairie Droz, 1959, ISBN 978-2-600-33192-0 (google.de [abgerufen am 15. August 2023]).
  3. Robert Seidel: Späthumanismus in Schlesien: Caspar Dornau (1577-1631) Leben und Werk. Niemeyer, 1994, ISBN 3-484-36520-X, S. 395 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b Eckard Lefèvre: Martinus Schoockius: Encomium Surditatis – Lob der Schwerhörigkeit (1650): Einführung, Text, Übersetzung, Kommentar. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2021, ISBN 978-3-11-073188-0 (google.de [abgerufen am 15. August 2023]).
  5. Rudolf von Thadden: Die brandenburgisch-preussischen Hofprediger im 17. und 18. Jahrhundert: ein Beitrag zur Geschichte der absolutistischen Staatsgesellschaft in Brandenburg-Preussen. De Gruyter, 1959, ISBN 978-3-11-128041-7, Heinrich August Steinberg, S. 208 (google.de [abgerufen am 8. September 2023]).
  6. Lothar Noack, Jürgen Splett: Berlin-Cölln 1640–1688. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2015, ISBN 978-3-05-007177-0 (google.de [abgerufen am 15. August 2023]).
  7. Kai-Ole Eberhardt: Christoph Wittich (1625–1687): Reformierte Theologie unter dem Einfluss von René Descartes. Vandenhoeck & Ruprecht, 2018, ISBN 978-3-647-55283-5 (google.de [abgerufen am 15. August 2023]).