Johannes Cuno (Schriftsteller)

Cuno (Kuhne, Khun, Khün), Johannes Dramatiker, * 1555 Erfurt, † 1598 Calbe/Saale (an der Pest). (evangelisch)

Johannes Cuno (eigentlich Johannes Kuhne (Kühne); * 1550 oder 1555 in Erfurt; † 1598 oder Ende 1597 in Calbe (Saale)) war ein deutscher evangelischer Theologe, Pädagoge, Hebraist und Dramatiker.

Leben Bearbeiten

Als wichtigste Quelle zu Cunos Leben gilt sein Epitaph in der St.-Stephani-Kirche in Calbe, dessen Beginn lautet:

“Hic situs est Pastor Johannes Cuno, Magister
Venit Hierifluis, qui natus in urbe sub auras
A Christo nato cum lustra trecentra decenos
orbe suo Titan & quinque peregerat annos, […]”[1]

Aus der Zeitangabe lustrum = fünf Jahre errechnete Eberlein das Jahr 1550 als Geburtsjahr,[2] Biereye dagegen das Jahr 1555.[3]

Cuno war zunächst Schüler und dann ab 1566 Student in Erfurt. 1574 wurde er dort Magister und immutrikulierte sich dann als Student in Jena. 1576 wurde er Konrektor in Mühlhausen/Thüringen. 1577 wurde er Pastor in Horsmar, 1578 in Hemleben, 1584 in Bindersleben, wo er allerdings abgesetzt wurde. Ab 1590 war er am Gymnasium Eisleben Lektor für Hebräisch und gab eine hebräische Schulgrammatik heraus. Von 1592 bis zu seinem Tod wirkte er schließlich als Rektor in Calbe, ab 1594 war er zusätzlich Diakon an der dortigen St.-Stephani-Kirche. Er starb an der Pest.

Um dem verweltlichten Heischebrauch der Sternsinger um das Epiphaniasfest herum etwas entgegenzusetzen, verfasste er ein volktümliches Weihnachtsspiel, das 1595 veröffentlicht wurde und in den nächsten Jahren jährlich aufgeführt worden sein dürfte.

Johannes Biereye identifizierte Johannes Cuno mit jenem Prediger, gegen den Philipp Nicolai um 1603 als „kryptocalvinistisch“ agitierte.[4] Cuno war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits seit fünf Jahren tot, es handelt sich um eine Verwechslung mit dem gleichnamigen Pfarrer Johann Cuno (um 1542–1609)[5] aus Freyburg, der in Salzwedel des Kryptocalvinismus bezichtigt worden war.[6]

Werke Bearbeiten

  • Grammatica Hebraea || IN VSVM || SCHOLARVM || INCLYTI COMI-||tatus Mansfeldiaci || ... Studio ... || conscripta & edita || Autore || M. IOHANNE CVNONE ER-||fordiano, verbi diuini ministro, & lin-||guarum studioso.|| 1590, urn:nbn:de:gbv:3:1-145709.
  • Ein schoen Christlich Action/|| Von der Geburt || vnd Offenbarung vnsers || HERRN vnd Heylandts || Jhesu CHristi.|| ... Sampt eingesprengten Lehrentrost ... || Gestellet vnd in Deudsche Reim geffaset.|| Durch || M. Iohannem Cunonem/ Diaconum zu || Calbe an der Sala.|| Jm Jahr M.D.XCV.|| 1595; C 6344 im VD 16..

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Johann Heinrich Hävecker: Kurtz gefaste Chronica und Beschreibung Der Städte Calbe, Acken und Wantzleben. Gensch, Halberstadt 1720, S. 45 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  2. Eberlein 1931, S. 224.
  3. Biereye 1932, S. 237.
  4. Julius August Wagenmann, Victor Schultze: Nicolai, Philipp. In: Albert Hauck (Hrsg.): Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 14. Hinrich, Leipzig 1904, S. 28–32, hier S. 31, Textarchiv – Internet Archive.
  5. DNB 120824175
  6. Hans Hinrich Wendt: Dr. Philipp Nicolai, Hauptpastor zu St. Catharinen in Hamburg. Nolte & Köhler, Hamburg 1859, S. 51 f.; Digitalisat in der Google-Buchsuche