Johannes Breitmeier

deutscher Tier- und Landschaftsmaler sowie Buchillustrator

Johannes Breitmeier (* 14. Februar 1913 in Guben; † 8. April 2002 in Bernau) war ein deutscher Tier- und Landschaftsmaler sowie Buchillustrator, der besonders für seine genaue Beobachtungsgabe und seine fein ausgeführten (farbigen) Zeichnungen bekannt war.

Leben Bearbeiten

Während seiner Zeit in Frankfurt (Oder) in den 1960er-Jahren hielt Breitmeier regen Kontakt zum Ornithologen Otto Fehringer, der von 1933 bis 1938 einer der Geschäftsführer der damals frisch gegründeten gemeinnützigen Heidelberger Tiergarten-GmbH war. Breitmeier widmete sich hauptsächlich der detailgetreuen Illustration vieler bekannter Tierbücher für verschiedene Verlage der DDR und später auch der Bundesrepublik Deutschland. Er gab zudem anderen Künstlern Unterricht, u. a. der Malerin Elisabeth Zander von ihrem achten bis vierzehnten Lebensjahr.[1]

Breitmeiers „Akademie“ waren die Kaltenborner Berge, das Biotop am Schwarzen Fließ und die Gegend von Reichenbach. Pirschend durch Feld und Flur verbrachte er seine Freizeit, schulte er seine Beobachtungsgabe. Seine berufliche und künstlerische Entwicklung brach zunächst mit dem Krieg ab. Aber schon 1945 stellte er in der nun geteilten Stadt seine Bilder in einem Geschäft in der Kaltenborner Straße aus. Er engagierte sich im Kulturbund, gründete hier eine Sektion „Bildende Kunst“ und wurde ab 1948 Kulturreferent des Rates der Stadt. Wie alle Gubener litt er unmittelbar an den Folgen des Krieges; er wurde aus Überzeugung Vorsitzender eines Stadtfriedenskomitees und verfasste in dieser Funktion einen national beachteten Aufruf zur Ächtung der Atomwaffen als „Waffen des Schreckens und der Massenvernichtung“.

Beruflich zog es den Tiermaler 1950 nach Frankfurt/Oder, wo er sich jetzt als freischaffender Künstler niederließ. Später verlegte er seinen Wohnsitz nach Bernau bei Berlin und unterhielt engen Kontakt zu dem bekannten Ornithologen Otto Fehringer, der vor dem Krieg den Heidelberger Zoo mit aufgebaut hatte. Nahe Berlin konnte er auch seine wichtigen Kontakte zu den Verlagen pflegen, die ihn immer wieder mit Aufträgen versorgten und die Bücher mit seinen genauen Zeichnungen vielfach zu erfolgreichen Auslandsauflagen führten.

Veröffentlichungen Bearbeiten

  • Unsere Stubenvögel, Haltung / Pflege / Zucht, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Deutscher Bauernverlag, 1955
  • Biber Schwan und Wasserfloh, Illustrationen von Johannes Breitmeier, 1960 und 1974
  • Handbuch des Angelsports, Illustrationen von Willy Schulz-Kabbe und Johannes Breitmeier, Sportverlag Berlin, 1964
  • Ich weiß etwas. Tierbeobachtungen in Haus, Hof und Garten, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Jugendland Verlag, 1966
  • Tiere um uns. Ein Besuch in zoologischen Gärten und Tierparks der DDR, Illustrationen von Johannes Breitmeier, 1966
  • Angle richtig!, Illustrationen von Willy Schulz-Kabbe und Johannes Breitmeier, Sportverlag Berlin, 1966 und 1981
  • Fischkunde für Angler, Farbtafeln von Johannes Breitmeier, Sportverlag Berlin, 1967 und 1981
  •  
    Auf Vogelpirsch, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1968
  • Fremdländische Stubenvögel, 24 Farbtafeln von Johannes Breitmeier, Urania Verlag Leipzig Jena Berlin, 1969
  • Zwischen Düne und Meeresgrund: Tiere und Pflanzen des Ostseeraumes, 80 farbige und schwarzweisse Tafeln von Johannes Breitmeier und Heinz Dost, Urania Verlag Leipzig Jena Berlin, 1969
  • Spuren im Schilf, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Sportverlag Berlin, 1970
  • Schwäne, Gänse und Enten, 24 Tafeln von Johannes Breitmeier, Urania Verlag Leipzig Jena Berlin, 1972
  • Sittiche und andere Papageien, 24 Tafeln von Johannes Breitmeier, Urania Verlag Leipzig Jena Berlin, 1973
  • Geschützte und jagdbare Vögel, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Urania Verlag Leipzig Jena Berlin, 1973 und 1980
  • Wir bestimmen Tiere, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Aulis Verlag Deubner + Co, 1975
  • Aus der Wildnis entführt: Tier- und Pflanzenzüchtung gestern, heute und morgen, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1975
  • Rund um die Biologie, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1977
  • Ein Jahr in der Natur: Pflanzen und Tiere unserer Heimat, Illustrationen von Johannes Breitmeier, 1978
  • Pflanzen und Tiere – Ein Naturführer, Illustrationen von Johannes Breitmeier, 1979
  • Tiere aus aller Welt, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1980
  • Birke, Reh und Schwalbenschwanz, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1980
  • Kleine Ferienfibel, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1981
  • Fisch- und Gewässerkunde. Ein Nachschlagewerk für Angelsportler, Illustrationen von Reiner Zieger, Wolfgang Hornuff, Roland Jäger, Johannes Breitmeier, Sportverlag Berlin, 1982
  • Vögel im Käfig, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1982
  • Amsel Drossel Fink und Star, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1983 und 1991
  • Maulwurf, Wal und Fledermaus, farbige Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1984
  • Ich weiß etwas, Tierbeobachtungen in Wald und Feld, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1986
  • Wir bestimmen Pflanzen, Illustrationen von Hille Blumfeldt, Johannes Breitmeier, Peter Gröbner, Wolfgang Heinrich, Hella Helk u. v. a., 1987
  • Feigenbaum und Seidenspinner, Pflanzen und Tiere ferner Länder, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1989
  • Adler, Kiebitz, Storch und Schwan, Gebundene Ausgabe Illustrationen von Johannes Breitmeier, Kinderbuchverlag Berlin, 1998
  • Jonny Jet der Eisvogel, Illustrationen von Johannes Breitmeier, Verlag Fischer München, 2006

Ausstellungen Bearbeiten

  • 1983: Leipzig, Galerie der Georg-Maurer-Bibliothek (Einzelausstellung; Illustrationen)
  • 1984: Berlin, Galerie im Prater (Kinderbuchillustrationen)

Weblinks Bearbeiten

Belege Bearbeiten

  1. Wo der Sommer noch ein Sommer ist. Münchner Merkur, 12. Juni 2013. Abgerufen am 25. März 2023