Johann Peisker (Philologe)

deutscher Philologe, Pädagoge und Poet

Johann Peisker (* 29. Juli 1631 in Langenbach (Pausa-Mühltroff); † 7. Februar 1711 in Wittenberg) war ein deutscher Lehrer und Dichter.

Johann Peisker

Leben und Werk Bearbeiten

Er studierte in Leipzig und Wittenberg und wurde 1659 zum Magister der Philosophie („dem höchsten Grad in der Philosophie“) promoviert. Daneben befasste er sich unter anderem mit griechischer Grammatik und Poetik. Als Verfasser deutscher und lateinischer Gedichte erlangte er den Titel eines Poeta Laureatus. Außerdem stammen einige deutsche Kirchenlieder aus seiner Feder (u. a. „Siehe, liebste Seele...“).

Am 13. September 1670 heiratete er Magdalene Trebeljahr (9. November 1650 – 14. Januar 1698), die Tochter des kurfürstlichen Speisemeisters Martinus Trebeljahr und seiner Frau Salome[1]. 1698 verwitwet, heiratete er am 19. Oktober 1700 in zweiter Ehe Elisabeth Hartmann, die Tochter des Delitzscher Chirurgen Esaias Hartmann[2].

Ab 1669 war er Rektor der Stadtschule zu Wittenberg. Bei seinem Tod hinterließ er eine große Bibliothek, deren Katalog postum publiziert wurde.

Deutschgesinnte Genossenschaft Bearbeiten

1678 wurde Johann Peisker in die Deutschgesinnte Genossenschaft aufgenommen und zum „MitErtzschreinhalter“ (Mitverwalter des Archivs) ernannt. Unter seinem Zunftnamen „Der Ungemeine“ (d. h. der Besondere) erstellte er aus Informationen Philipp von Zesens ein nach Zünften und deren Zunftsitzen gegliedertes Verzeichnis aller zunächst bis 1685 in die Gesellschaft aufgenommenen Mitglieder. Nach von Zesens Tod 1689 führte er offenbar das Zunftbuch weiter, denn es erschien 1705 eine zweite Auflage des Verzeichnisses mit Ergänzungen weiterer Mitglieder, wodurch sich deren Gesamtzahl auf 207 erhöhte[3].

Schriften Bearbeiten

  • Tabulae ad faciliorem grammatices graecae Wellerianae tractationem accommodatae. Wittenberg 1695 Glückstadt 1704.
  • Institutio poetica, eaque universalis, decem tabulis inclusa. Glückstadt 1704.
  • Der Hochpreiswürdigen Deutschgesinnten Genossenschaft Zunft-, Tauf- und Geschlechts-Nahmen, dabei der Ort, wo sie gebohren...angezeigt wird. 1. Aufl. 1685, 2. Aufl. Wittenberg 1705.[4]

Literatur Bearbeiten

  • Deutsches Biographisches Archiv DbA I 938, 237–242 (6 Digitalisate aus deutschen Nachschlagewerken)
  • Philipp von Zesen: Sämtliche Werke. Hrsg. v. Ferdinand van Ingen. Bd. 12: Deutsch-lateinische Leiter. Gesellschaftsschriften. Berlin 1985, SS. 421ff.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Leichenpredigt für Magdalene Peisker: https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/searchresults?query=peisker+johann+magdalenen&thumbnail-filter=on&isThumbnailFiltered=true
  2. Glückwunschgedicht der Familie Löscherisch: http://vd17.bibliothek.uni-halle.de/pict/2007/3:698553S/3-698553S_001_X.jpg
  3. Philipp von Zesen: Sämtliche Werke. Hrsg. v. Ferdinand van Ingen. deGruyter: Berlin 1970ff. Band 12: Deutsch-lateinische Leiter. Gesellschaftsschriften. Berlin 1985, SS. 421ff
  4. Online-Ausgabe: http://digitale.bibliothek.uni-halle.de/id/2921947 (Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt)