Johann Dietrich Lendorf

deutscher Knecht

Johann Dietrich Lendorf (* 8. April 1743 in Degersen; † 30. November 1815 ebenda) war ein deutscher Knecht.

Lendorf-Denkmal

Leben Bearbeiten

Lendorf war königlicher hannoverscher Holzknecht im Dienste der Oberförsterei Wennigsen. Er arbeitete in königlichen Forstbezirken im Westerholz bei Degersen und am Suerserberg. Diese wurden in den 1840er Jahren gegen den bis dahin privaten Forstbezirk am Suerser Brink im Deister getauscht, an dessen Rand Lendorfs Denkmal steht. Sein Geburts- und Sterbehaus steht noch heute in Degersen, in der Straße Neuer Hagen 2. Teile der Inschrift des Lendorf-Denkmals besagen:

Geschätzt von seinen Vorgesetzten, geehrt im Kreise seiner Bekannten, weihte er mit rastloser Tätigkeit dem Schutz und der Pflege des Waldes sein tadelloses Leben. Der Redlichkeit und der Treue während 44-jähriger Dienstzeit. Seines Fleißes Zeugen umschatten diesen Gedenkstein.

Der Knecht Lendorf galt im 19. Jahrhundert als Musterbild des monarchischen Waldarbeiters.

Denkmal Bearbeiten

Zu Ehren von Johann Dietrich Lendorf wurde das Lendorf-Denkmal am Georgsplatz in Wennigser Mark errichtet. Es handelt sich bei dem Stein um ein eingetragenes Kulturdenkmal. Lendorf und der um ihn getriebene Kult des treuen und braven Waldarbeiters erlangte solche Popularität, dass in seinem Geburtsort Degersen, der heute zur Gemeinde Wennigsen gehört, eine Straße nach ihm benannt wurde.

Das Denkmal ist ein frühes Beispiel für ein Arbeiterdenkmal. Das Deisterholz war in jenen Jahren einer der wichtigsten Wirtschaftszweige im Calenberger Land. Ohne dieses konnte auch der Bergbau im Deister nicht seine volle Wirkung entfalten.

Weblinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Friedrich Wüllner: Aus Wennigsens Vergangenheit. Beiträge zur Ortsgeschichte. Wennigsen, Eigenverlag, 1973; S. 192
  • Günther Klapproth: Gedenksteine im Deister. Hannover, Landbuch-Verlag 2003, ISBN 3784206646, S. 41
  • Heinz Mießen. Ein Denkmal für den fleißigen Holzknecht sowie Königlicher Holzknecht gab der Straße den Namen. Deister-Leine-Zeitung, 1. November 2005, S. 14 [Zwei Berichte auf einer Sonderseite anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Gemeinde Wennigsen (Deister)].