Johann Christoph Bach IV

deutscher Kantor, Organist und Komponist

Johann Christoph Bach (* 13. Januar 1673 in Erfurt; † 30. Juli 1727 in Gehren) war ein deutscher Kantor, Organist und Komponist der Musikerfamilie Bach.

LebenBearbeiten

Bach war Sohn von Johann Christian Bach I (1640–1682) und Anna Margarethe Bach, geborene Schmidt. Da sein Vater 1682 verstarb, ging er nach Eisenach zu seinem Bruder Johann Jakob Bach (1668–1692) und lebte bei Johann Sebastian Bachs Vater Johann Ambrosius Bach, der ihm Musikunterricht erteilte.

Bach studierte Theologie und Musik in Eisenach. Im Jahr 1693 heiratete er Susanne Margarethe König, mit der er fünf Kinder hatte. 1695 wurde er zunächst Kantor in seiner Heimatstadt Erfurt. Danach bewarb er sich am 19. April 1698 für die Stelle des Kantors und Organisten in Gehren. Diese bekam er und zog daraufhin mit seiner Familie ndorthin, wo er bis zu seinem Tode blieb.[1] Bach war zusätzlich als Komponist und Kopist tätig und erstellte Notenbücher für Tasteninstrumente. Er starb mit 54 Jahren in Gehren.[2]

In Johann Sebastian Bachs handschriftlichem Ursprung der musicalisch-bachischen Familie von 1735 wird er unter Nr. 17 erwähnt.[3]

LiteraturBearbeiten

  • Yoshitake Kobayashi: Der Gehrener Kantor Johann Christoph Bach (1673–1727) und seine Sammelbände für Tasteninstrumente. In: Wolfgang Rehm (Hrsg.): Bachiana et alia musicologica. Festschrift Alfred Dürr. Bärenreiter, Kassel 1983, ISBN 3-7618-0683-3, S. 168–177.
  • Ulrich Leisinger, Peter Wollny: Die Bach-Quellen der Bibliotheken in Brüssel. Katalog, mit einer Darstellung von Überlieferungsgeschichte und Bedeutung der Sammlungen Westphal, Fétis und Wagener (= Leipziger Beiträge zur Bach-Forschung. 2). Olms, Hildesheim 1997, ISBN 3-487-10303-6, S. 127, 130 f.
  • Peter Wollny: Bach, Johann Christoph Georg. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 1 (Aagard – Baez). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 1999, ISBN 3-7618-1111-X, Sp. 1298 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  • Christoph Wolff, Walter Emery, Peter Wollny, Ulrich Leisinger, Stephen Roe: Bach family. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Johann Christoph Bach. Abgerufen am 28. Mai 2023.
  2. Bach digital – Bach, Johann Christoph (Gehren). Abgerufen am 28. Mai 2023.
  3. Johann Sebastian Bach: Ursprung der musicalisch-bachischen Familie. 1735. In: Bach-Dokumente. Band 1: Werner Neumann, Hans-Joachim Schulze (Hrsg.): Schriftstücke von der Hand J. S. Bachs. 2. Aufl. Bärenreiter, Kassel 2012, ISBN 978-3-7618-0025-6, S. 255–267. Auch online: 1735, Ende des Jahres: Ursprung der musicalisch-Bachischen Familie. In: jsbach.de, abgerufen am 18. Mai 2023, sowie: „Der Ursprung“ 1735 von Johann Sebastian Bach. In: bachueberbach.de, abgerufen am 18. Mai 2023.