Jesse Rogers

US-amerikanischer Old-Time- und Country-Musiker

Jesse Rogers (* 5. März 1911 in Waynesboro, Mississippi, als Jesse Otto Rodgers; † 4. Dezember 1973 in Crosby, Texas) war ein US-amerikanischer Old-Time- und Country-Musiker. Rogers war der Cousin des „Blue Yodelers“ Jimmie Rodgers.

Leben Bearbeiten

Kindheit und Jugend Bearbeiten

Jesse Rodgers wurde 1911 (anderen Angaben nach schon 1910[1] bzw. erst 1913[2]) als Sohn von Eff Rogers geboren. Kurz nach Rogers Geburt zog die Familie ins südliche Mississippi zu Rogers Onkel Arron, Vater des später berühmten Jimmie Rodgers. Jesses Vater arbeitete fortan bei derselben Eisenbahngesellschaft wie Jimmies Vater und Jesse wuchs mit dem älteren Jimmie auf. Sein Vater kaufte später viel Land entlang des Mississippi River, das er von afroamerikanischen Arbeitern bebauen ließ. Jimmie und der junge Jesse verbrachten viel Zeit mit den Feldarbeitern und hörten den Gospel- sowie Blues-Gesängen zu, was beide nachhaltig beeinflusste.

Karriere Bearbeiten

Jimmie wurde 1928 quasi über Nacht mit Hits wie T For Texas oder In the Jailhouse Now berühmt und sicherte seinem Cousin einen Plattenvertrag mit Victor Records. Jesses erste Platten erschienen 1933, ein Jahr nach Jimmie Rodgers’ frühem Tod, auf Victors Sublabel Bluebird Records. Diese Aufnahmen waren im Stil von Jesses Cousin gehalten, der von Jodeln und Gitarrenbegleitung geprägt war. Jesse Rogers imitierte jedoch nicht die Stimme seines Cousins und versuchte in diesen Jahren immer wieder seinen eigenen Stil zu finden, wofür er auch eigenes Songmaterial verwandte. Mit seinen eigenen Titeln wie Auto Love Song gingen die Verkaufszahlen aber zurück – lediglich den Jimmie-Rodgers-Interpretationen war mäßiger Erfolg beschieden. Zudem waren Rogers’ Fähigkeiten auf der Gitarre – im Gegensatz zu denen seines Cousins – nur rudimentär und auch den Jodeln fehlte es an Präzision.[3] Für Bluebird wurden bis 1937 72 Titel eingespielt. Nachdem der Vertrag geendet hatte, änderte Jesse seinen Namen zu Jesse Rogers, da er zu oft mit seinem berühmten Cousin verglichen wurde.[3]

 
Plain Old Lovin’

In den 1940er und 1950er Jahren hatte er mit Phil Shirdian seine eigene Radioshow auf WFIL in Philadelphia. Rogers blieb während der 1940er-, 1950er- und 1960er-Jahre der Musikszene Philadelphias treu, in der Künstler wie Bill Haley, Rusty Wellington und Al Rex aktiv waren. Auch seine Frau Sally Starr war Radiomoderatorin und Sängerin. Zudem trat er als „Ranger Joe“ und in verschiedenen TV- und Radioshows auf, die teilweise national über das Columbia Broadcasting System übertragen wurden. Rogers hatte auch Shows in Kansas City, Dallas, St. Louis und anderen großen Städten. Ab 1949 stand Rogers für das Label Apollo Records aus New York City unter Vertrag; davor hatte er bereits für RCA Victor, Sonora Records und MGM Records aufgenommen. 1950 moderierte er die Covered Wagon Caravan Show auf WOAM in Camden, New Jersey. Seinen einzigen Chart-Hit hatte Rogers 1949 in den Top-40.[1]

In den 1950er Jahren nahm Rogers für das regionale Label Arcade Records auf. Rogers erste Single für Arcade erschien 1957 mit Jukebox Cannonball, ein Song der von Bill Haley geschrieben und später auch aufgenommen wurde. 1961 versuchte Rogers sich bei Arcade mit Jump Cats Jump – ohne Erfolg.

Insgesamt betrachtet kam Rogers nie an den Erfolg seines Cousins Jimmie Rodgers heran, konnte aber ein beträchtliches Maß innerhalb Philadelphia erreichen. Die Angaben über sein Todesdatum sind widersprüchlich; während die meisten Quellen 1973 angeben, nennt seine Enkelin den 15. Mai 1970 als Todesdatum.

Diskografie Bearbeiten

Diskografie ist nicht vollständig.

Jahr Titel # Anmerkungen
Bluebird Records
1935 I Wish You Were Here Dear / The Rambler’s Yodel BB-5443
My Brown Eyed Texas Rose / Way Down in Mississippi BB-5499
My Mary / My Winding River Home BB-5632
Roghneck Blues / Yodeling Railroad Blues BB-5689
Rattlesnake Daddy / The Auto Love Song BB-5839
Let Me Call You Mine / Headin’ Home BB-5853
The Empty Cot in the Old Bunkhouse / An Old Rugged Road BB-5910
? / Leave Me Alone Sweet Mama BB-5942
Down in the Hills / Lonely Days in Texas BB-5958
Back in Troubled in Mind and Blue / Telling on Me BB-6942
1937 Back in Jail Again / Second Class Hotel BB-7042
RCA Victor
Plain Old Lovin‘ / I Can Fool the World 20-0389 mit den 49'ers
Blue Christmas / Here Comes Santa Claus 20-3243
Hadacol Boogie / Country Boy 32-0001
Mind Your Own Business / Why Don’t You Haul Off and Love Me 33-0001 mit den 49'ers
Sonora Records
Ridin’ Down the Canyon / Old Conestoga Wagon 1129
The Yellow Rose of Texas / Patent Leather Boots 1130
The Cattle Call / Back in the Saddle Again 1131
When the Bloom Is on the Sage / Roll Along Prairie Moon 1132
1947 Go West, Young Man, Go West / Days are Long, Nights are Lonely H-7032
Tomorrow You’ll Be Sorry That You Broke My Heart Today / Mary from Maryland H-7036 mit den Pecos Pioneers
Apollo Records
1949 The Drunkard’s Child / It’s Nobody’s Fault But Your Own 209
MGM Records
1954 I Never Knew I Needed You / I Gotta Love Just Like I Live 11884
Impatient Heart / The Waltz You Saved for Me 11983 mit den Rio Grande Playboys
Arcade Records
1957 Jukebox Cannonball / You Can’t Hang That Monkey on My Back 143
1960 Nightwind / Say It Again 162
1961 Jump Cats Jump / You’ve Changed My Whole Life Into a Song 169

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Bart Plantenga: Yodel-ay-ee-oooo: The Secret History of Yodeling Around the World (2004), S. 207; Routledge Group, ISBN 0-415-93990-9
  2. Rob Finnis: „The Return of Rockaphilly!“, 1980 – Rollercoaster Records
  3. a b Barry Mazor: Meeting Jimmie Rodgers (2009), S. 128; Oxford University Press, ISBN 0-19-532762-4