Jean-Ami Martin

13.3.1736 Genf, 31.5.1807 Genf, ref., von Genf. Sohn des Th

Jean-Ami Martin (* 13. März 1736 in Genf; † 31. Mai 1807 ebenda) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Bibliothekar.

Leben Bearbeiten

Familie Bearbeiten

Jean-Ami Martin war der Sohn des Pariser Bankiers Théophile Martin (* 28. September 1687 in Genf; † 12. Januar 1779 ebenda) und dessen Ehefrau Madeleine, Tochter von Jean de Chapeaurouge (1660–1722); er hatte noch einen Bruder.

Er verheiratete sich 1761 mit Jeanne-Elisabeth (* 1735; † 16. November 1818 in Genf)[1], die einer hugenottischen Flüchtlingsfamilie entstammte[2] und die Tochter von Jean-Louis Gourgas (1692–1756) war; gemeinsam hatten sie drei Kinder[3]. Sein Schwager war der Politiker Pierre-Henri Gourgas (1743–1832)[4].

Werdegang Bearbeiten

Jean-Ami Martin begann am 12. Juni 1754 ein Theologiestudium an der Académie de Genève und wurde 1758 ordiniert.

Er war anfangs von 1763 bis 1766 als Pfarrer im reformierten Ortsteil von Chêne-Bougeries, darauf von 1766 bis 1778 als Pfarrer in Genf und in dieser Zeit von 1770 bis 1778 auch in Vandœuvres tätig.

1790 wurde er Bibliothekar in Genf und war 1804 Präsident des Konsistoriums. 1807 erfolgte seine Berufung zum Dekan.

Geistliches und berufliches Wirken Bearbeiten

Jean-Ami Martin war 1804 bei der Kaiserkrönung Napoleons der Vorsitzende der Delegation der reformierten Kirche Frankreichs[5].

Er betätigte sich auch schriftstellerisch und verfasste unter anderem 1772 Catéchisme chrétien, nachdem bereits vor ihm verschiedene Ausgaben des Katechismus erschienen waren[6], 1805 Recueil de prières, de psaumes et d’instructions, tirées de l’Ecriture-Sainte und postum wurde 1810 seine zweibändige Schrift Dévotions à l’usage des familles veröffentlicht.

1759 stand er auch in Schriftverkehr mit Jean-Jacques Rousseau[7].

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Family tree of Jeanne Elisabeth GOURGAS. Abgerufen am 11. April 2021 (englisch).
  2. Jacques Barrelet; Ernst Grell (Übersetzung): Gourgas. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 17. Juli 2007, abgerufen am 11. April 2021.
  3. Jacques Augustins Galiffe: Notices généalogiques sur les familles genevoises depuis les premiers temps jusqu’à nos jours. J. Jullien, 1892 (google.com [abgerufen am 11. April 2021]).
  4. Jacques Barrelet; Ernst Grell (Übersetzung): Pierre-Henri Gourgas. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 6. Dezember 2005, abgerufen am 11. April 2021.
  5. Claudius Fontaine-Borgel: Histoire des communes genevoises de Vandoeuvres, Collonge-Bellerive, Cologny et des Eaux-Vives. éditeur non identifié, 1890 (google.com [abgerufen am 11. April 2021]).
  6. Hermann Goltz (Freiherr von der): Genève religieuse au dix-neuvième siècle: ou Tableau des faits qui, depuis 1815, ont accompagné dans cette ville, de développement de l’individualisme ecclésiastique du réveil, mis en regard de l’ancien système théocratique de l’église de Calvin. H. Georg, 1862 (google.com [abgerufen am 11. April 2021]).
  7. La religion de Jean-Jacques Rousseau. Slatkine (google.com [abgerufen am 11. April 2021]).