James Duderstadt

US-amerikanischer Physiker, Reaktortechniker und ehemaliger Präsident der University of Michigan

James Johnson Duderstadt (* 5. Dezember 1942[1] in Fort Madison, Iowa) ist ein US-amerikanischer Physiker, Reaktortechniker und ehemaliger Präsident der University of Michigan.

Leben Bearbeiten

Duderstadt erwarb 1964 seinen Bachelor-Grad an der Yale University und seinen Master-Grad in Ingenieurwissenschaften 1965 am California Institute of Technology, wo er 1967 in Ingenieurwissenschaften und Physik promoviert wurde. 1968 wechselte er an das Department of Nuclear Engineering der University of Michigan in Ann Arbor, dort wurde er 1975 ordentlicher Professor. Nachdem er 1981 zunächst Dekan und ab 1986 Vizepräsident für akademische Angelegenheiten war, wurde er 1988 zum Präsidenten der University of Michigan gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1996. Anknüpfend an seine Erfahrungen als Universitätspräsident publizierte er zahlreiche Aufsätze und Bücher zur künftigen Entwicklung der Hochschulbildung und der Rolle der Universitäten im 21. Jahrhundert. Er war Mitglied in vielen die US-Regierung beratenden Behörden, verschiedener Komitees wissenschaftlicher Akademien sowie Berater in der Industrie und privater Institutionen.

Duderstadt arbeitete auf dem Gebiet der statistischen Mechanik von Nichtgleichgewichtszuständen (Transporttheorie), zur Theorie und zum Design von Kern- und Fusionsreaktoren, über die Wechselwirkung von intensiven Laser- und Teilchenstrahlen mit Plasmen, zur Trägheitsfusion (inertial confinement fusion) und zur Energiepolitik und Systemanalyse. Er publizierte mehr als 200 Fachaufsätze und etwa 30 Bücher.

Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. 1991 wurde er mit der National Medal of Technology ausgezeichnet, 2015 erhielt er den Vannevar Bush Award. 1987 wurde er zum Mitglied der National Academy of Engineering[2] und 1993 der American Academy of Arts and Sciences[3] gewählt. 1994 wurde er Fellow der American Association for the Advancement of Science.

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • J. J. Duderstadt, L. J. Hamilton: Nuclear Reactor Analysis. John Wiley, New York 1976, ISBN 978-0-471-22363-4, S. 672.
  • J. J. Duderstadt, W. R. Martin: Transport Theory. John Wiley, New York 1979, ISBN 0-471-04492-X, S. 613.
  • J. J. Duderstadt, G. A. Moses: Inertial Confinement Fusion. John Wiley, New York 1982, ISBN 0-471-09050-6, S. 347.
  • J. J. Duderstadt: A University for the 21st Century. The University of Michigan Press, Ann Arbor 2000, ISBN 0-472-11091-8.
  • J. J. Duderstadt, D. E. Atkins, D. Van Houweling: Higher Education in the Digital Age: Technology Issues and Strategies for American Colleges and Universities. Rowman & Littlefield Publ., 2002, ISBN 978-1-57356-520-2, S. 304.
  • J. J. Duderstadt: The View from the Helm: Leading the American University during an Era of Change. The University of Michigan Press, Ann Arbor 2007, ISBN 978-0-472-11590-7, S. 400.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nomination of James Johnson Duderstadt To Be a Member of the National Science Foundation. The American Presidency Project, abgerufen am 14. März 2018 (englisch).
  2. Members: Dr. James J. Duderstadt. National Academy of Engineering, abgerufen am 14. März 2018 (englisch).
  3. Book of Members 1780–present, Chapter D. (PDF; 910 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 15. März 2018 (englisch).