Jacques Nicolas Bellavène

französischer Divisionsgeneral

Jacques Nicolas Bellavène (* 20. Oktober 1770 in Verdun; † 8. Februar 1826 in Milly-la-Forêt) war ein französischer Général de division.

Leben Bearbeiten

Am 24. März 1791 trat Belavène als Kadett in die Armee ein und wurde bereits ein Jahr darauf zum Sous-lieutenant befördert. Als solcher fungierte er als Ordonnanzoffizier im Stab der Rheinarmee. Mit Wirkung vom 19. Mai 1793 berief man ihn zum Aide-de-camp.

Bellavène nahm an der Belagerung von Mainz (14. April bis 23. Juli 1793) teil; u. a. war er mit seinen Truppen maßgeblich an der Gefangennahme 600 „Rotröcken“ beteiligt. Als er in der Schlacht bei Rastatt (5. Juli 1796) General Jean-Chrysostôme Bruneteau de Sainte-Suzanne zu Hilfe eilen wollte, wurde er von seinem Pferd geschossen und verlor durch diese Verletzung ein Bein.

Nach dem Frieden von Lunéville (9. Februar 1801) beauftragte ihn Napoleon, die École speciale militaire de Saint-Cyr neu zu organisieren und diese auch zu leiten.

Während der Restauration wurde Bellavène von seinen Posten abgesetzt (2. August 1814) und am 1. Januar 1815 mit halben Sold mehr oder weniger entlassen. Als Napoleon die Insel Elba verlassen hatte und die Herrschaft der Hundert Tage begann, bekam Bellavène seine früheren Ämter wieder übertragen. Aus Dankbarkeit stiftete dieser 4.000 Francs für die Ausrüstung der Garde nationale.

Als Napoleon nach der Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) zur Abdankung gezwungen wurde (22. Juni 1815), gab Bellavène freiwillig alle Ämter und Posten auf und ließ sich am 27. September desselben Jahres in seiner Heimatstadt nieder. Er starb am 8. Februar 1826 im Alter von über 55 Jahren und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.

Ehrungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Karl Bleibtreu: Marschälle, Generale, Soldaten, Napoleons I. VRZ Verlag, Hamburg 1999, ISBN 3-931482-63-4 (Nachdr. d. Ausg. Berlin 1899).
  • David Chandler: The campaigns of Napoleon. Weidenfeld, London 1993, ISBN 0-297-81367-6 (Nachdr. d. Ausg. London 1966).
  • Kevin F. Kiley: Once there were titans. Napoleon’s generals and their battles, 1800–1815. Greenhill, London 2007, ISBN 978-1-85367-710-6.
  • Charles Mullié: Biographie des célébrités militaires des armées de terre et de mer de 1789 à 1850. Poignavant, Paris 1852 (2 Bde.).
  • Georges Six: Dictionnaire biographique des généraux & amiraux français de la révolution et de l’émpire. 1792–1814. Saffroy, Paris 1999, ISBN 2-901541-06-2 (Nachdr. d. Ausg. Paris 1934).
  • Digby Smith: The Napoleonic Wars data book. Greenhill, London 1998, ISBN 1-85367-276-9.