Iris Fink

österreichische Autorin

Iris Fink (* 5. April 1966 in Voitsberg) ist eine österreichische Autorin, Kabaretthistorikerin und Leiterin des Österreichischen Kabarettarchivs.

Iris Fink 2016

Leben Bearbeiten

Iris Fink wuchs in Rosental an der Kainach auf und studierte nach der Matura an der Handelsakademie Voitsberg an der Karl-Franzens-Universität Graz Betriebswirtschaft, danach Volkskunde/Kulturanthropologie. Ihre Diplomarbeit und Dissertation verfasste sie zu verschiedenen Aspekten des österreichischen Kabaretts.[1] Während der Schul- und Studienzeit war Fink auch auf literarischem Gebiet tätig, schrieb vor allem Theaterstücke, für die sie auch ein Dramatikerstipendium erhielt. Das Stück „Anna“ war sowohl als Hörspiel im ORF-Radio als auch in der Bühnenversion in einer Inszenierung im Theater im Keller, Graz, 1990 zu sehen.[2] 1994 bis 1998 war sie Geschäftsführerin und künstlerische Leiterin der Kleinkunstbühne Hin & Wider im Grazer Theatercafé. Fink ist Mitbegründerin des Österreichischen Kabarettarchivs und seit 2000 dessen Leiterin.[3] Ihre weiteren Tätigkeiten umfassen: Kuratorin und Organisatorin von Ausstellungen und Veranstaltungen im In- und Ausland, Vorträge, Beiträge (unter anderem für den Kultursender Ö1)[4][5][6][7] sowie Publikationen und Aufsätze. Sie hat Lehraufträge an der Universität Wien am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften.

Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: Kabarett, Kleinkunst und Satire im deutschsprachigen Raum.

Publikationen Bearbeiten

Als Autorin Bearbeiten

  • Von Trávníček bis Hinterholz 8. Kabarett in Österreich ab 1945 von A bis Zugabe. Verlag Styria, Graz 2000. ISBN 978-3-222-12773-1.
  • Der komische Vogel aus Graz. Der „Grazer Kleinkunstwettbewerb“ in Anekdoten und Fakten. 1987-2003. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2004.
  • Iris Fink, Hans Veigl: Des Sängers Fluch. Am 16. November 1901 eröffnete Felix Salten das „Jung-Wiener Theater zum lieben Augustin“. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz-Wien 2001; 3. verb. Aufl., 2008.
  • Iris Fink, Hans Veigl: Verdrängte Jahre. Unterhaltungskultur im Schatten der Krisen. Ausstellungsdokumentation. Österreichisches Kabarettarchiv, Straden 2008.
  • Iris Fink, Hans Veigl: Bronner, Merz, Qualtinger & Co. Ein namenloses Erfolgsensemble in den 50er Jahren. Österreichisches Kabarettarchiv, Straden 2010.
  • Hans Veigl, Iris Fink: Galgenhumor. Kleine Kunst im Großen Krieg. Ein Beitrag zur k. k. Unterhaltungskultur 1914 bis 1918. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2014. ISBN 978-3-9501427-4-7.
  • Iris Fink, Hans Veigl: „... und Lachen hat seine Zeit“. Kabarett zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder. Kleinkunst in Österreich 1945-1970. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2016. ISBN 978-3-9501427-7-8.[8]
  • Iris Fink, Roland Knie: „Überlandpartie!“ Kabarett auf Sommerfrische. Böhlau Verlag, Wien 2018. ISBN 978-3-205-20671-2[9]
  • Iris Fink, „… und das Lachen höret nimmer auf“. Von politischer Kleinkunst zum Kabarettboom. Kleinkunst in Österreich 1970 bis 2000. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2022. ISBN 978-3-9504628-3-8.[10]

Als Herausgeberin Bearbeiten

  • Iris Fink, Charly Mohr u. Hannes Töbich: „... als wär's ein Stück Kultur ....“ Festschrift. 10 Jahre Kleinkunstbühne Hin & Wider im Theatercafé. Graz 1993.
  • (Red.) „Aufg'spießt“. Kabarettistische Reflexionen 1945-2000. politicum 88. Josef Krainer Haus Schriften. Graz, November 2000.
  • Iris Fink, Hans Veigl: Lukas Resetarits. „Es ist bitte Folgendes ...“ Mit einem Vorwort von Franz Schuh. Wien 2007. ISBN 978-3-218-00778-8.
  • Hans Veigl, Iris Fink: Verbannt, verbrannt, vergessen und verkannt. Kurzbiographien zum Thema Verfolgung und Vertreibung österreichischer Kabarett- und Kleinbühnenkünstler 1933-1945. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2012. ISBN 978-3-9501427-1-6.

Weitere Publikationen Bearbeiten

  • Vom „Igel“ zum „Gimpel“. Beitrag über die Grazer Kabarettgeschichte. In: Lesezirkel. Beilage zur Wiener Zeitung. Nr. 56, März 1992.
  • Vom „Igel“ zum „Kleinkunstvogel“. Kabarett in der Steiermark von 1945 bis in die Gegenwart. In: „Aufg'spießt“. Kabarettistische Reflexionen 1945-2000. politicum 88. Josef Krainer Haus Schriften. Graz 2000.
  • „Wien, Wien nur Du allein …“ – Das Wiener Lied im österreichischen Kabarett als Ort der Identitätsfindung. In: Joanne McNally / Peter Sprengel (Hg.): Hundert Jahre Kabarett. Zur Inszenierung gesellschaftlicher Identität zwischen Protest und Propaganda. Königshausen & Neumann, Würzburg 2003.
  • Quasi im Kastl. Der Kabarettist Helmut Qualtinger auf der Bühne und im Fernsehen. In: Günter Krenn (Hg.): Helmut Qualtinger, Die Arbeiten für Film und Fernsehen. Filmarchiv Austria, Wien 2003.
  • Das „namenlose“ Ensemble: Qualtinger und das Kabarett der fünfziger Jahre. In: Arnold Klaffenböck, Wolfgang Kos, Ulrich N. Schulenburg, Alexandra Hönigmann (Hg.): Quasi ein Genie. Helmut Qualtinger (1928-1986). Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Wien Museum. Deuticke Verlag, Wien 2003.
  • „Tellerwäscher & Co.“ Kabarett in und aus Graz. In: Joseph F. Desput (Hg.): Vom Bundesland zur europäischen Region. Die Steiermark von 1945 bis heute (= Geschichte der Steiermark, Bd. 10). Im Selbstverlag der Historischen Landeskommission für Steiermark, Graz 2004.
  • „Made in Styria“ – Kabarett in und aus Graz. Eine Bestandsaufnahme. In: Friedrich Bouvier und Nikolaus Reisinger: Stadtgeschichte aktuell (= Historisches Jahrbuch der Stadt Graz, Bd. 42). Graz 2012.
  • Österreichisches Kabarettarchiv. Zur Entwicklungsgeschichte – Ein Abriss. In: Friedrich Bouvier und Nikolaus Reisinger: Stadtgeschichte aktuell (= Historisches Jahrbuch der Stadt Graz, Bd. 42). Graz 2012.
  • Der größte Durchfall seines Lebens. Felix Salten und das „Jung-Wiener Theater Zum lieben Augustin“. In: Im Schatten von Bambi. Felix Salten entdeckt die Wiener Moderne. Leben und Werk. Herausgegeben von Marcel Atze unter Mitarbeit von Tanja Gausterer. Wienbibliothek im Rathaus/Residenz Verlag, Salzburg-Wien 2020, S. 398–409.
  • „Kabarett für alle“. Heinz Conrads und die Kleinkunst der Nachkriegszeit. In: Suzie Wong und Thomas Mießgang (Hg.): Griaß eich die Madln, servas die Buam! Das Phänomen Heinz Conrads. Conférencier, Schauspieler, Medienstar. Wienbibliothek im Rathaus/Residenz Verlag, Salzburg-Wien 2021, S. 190–199.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Iris Fink – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Fabian Kleindienst: Grazer Original: Iris Fink, die Bewahrerin des Kabaretts, auf der Webseite von grazer.at, abgerufen am 28. November 2022
  2. Theater im Keller, Archiv aller Produktionen, Spielzeit 1989/1990, auf der Webseite von tik-graz.at, abgerufen am 20. Februar 2017
  3. Veronika Schmidt: Österreichisches Kabarettarchiv auf Herbergssuche In: Die Presse, vom 6. Juni 2010
  4. Contra – Kabarett und Kleinkunst, Aber der Nowak lässt mich nicht verkommen, auf der Webseite von oe1.orf.at, abgerufen am 20. Februar 2017
  5. Contra – Kabarett und Kleinkunst, Der Mond schlug grad halb acht, auf der Webseite von oe1.orf.at, abgerufen am 20. Februar 2017
  6. Contra – Kabarett und Kleinkunst, Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht …, auf der Webseite von oe1.orf.at, abgerufen am 6. März 2018
  7. Contra – Kabarett und Kleinkunst, "Es war nie mein Traum, im Kabarett Karriere zu machen" - zum 100. Geburtstag von Cissy Kraner, auf der Webseite von oe1.orf.at, abgerufen am 6. März 2018
  8. Mathias Ziegler: Wie das Lachen zurückkehrte (Memento des Originals vom 8. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tagblatt-wienerzeitung.at In: Wiener Zeitung vom 18. Jänner 2017, abgerufen am 20. Februar 2017
  9. Sommerbühnen: Das fast vergessene Kabarett, auf der Webseite wien.orf.at, aufgerufen am 9. Juli 2018
  10. „Und das Lachen höret nimmer auf“, auf der Webseite von diepresse.com, abgerufen am 28. November 2022