Ignatz von Predl

bayerischer Verwaltungsbeamter und Amateurkünstler

Franz Jakob Josef Ignatz von Predl (* 10. Juli 1759 in Plattling; † 1806 in Vilsbiburg) war ein bayerischer Verwaltungsbeamter und Amateurkünstler.

Ignatz von Predl stammte aus einer Familie aus Plattling, die dort seit dem frühen 18. Jahrhundert den Marktschreiber stellte. Er studierte zunächst an der Münchener Zeichenakademie und erhielt dort 1775 eine silberne Medaille. Auf Geheiß seiner Familie musste er jedoch das Kunststudium aufgeben und schrieb sich 1780 an der Universität Ingolstadt für Jura ein.[1] Er schloss das Studium mit dem Lizenziat ab. 1787 heiratete er Veronika von Kärner und erhielt das Pfleg- und Kastenamtskommissariat Teisbach mit Sitz in Schloss Teisbach. Mit Einrichtung eines provisorischen Landgerichts in Teisbach 1799 wurde er bis zu dessen Auflösung 1803 Landrichter. Von 1803 bis zu seinem Tode 1806 war er Landrichter in Vilsbiburg. Neben seiner Amtstätigkeit war er auch künstlerisch als Zeichner und Kupferstecher tätig, von ihm sind mehrere Kupferstiche bekannt.

Seine Kinder waren die Malerin Katharina von Predl, verheiratete Grassis de Predl, (1790–1871) und der Offizier Franz Xaver von Predl (1795–1866), zwei weitere Söhne Georg Ignatz und Emanuel Martin starben jung im Krieg gegen Russland.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Eine größere Sammlung seiner Zeichnungen und Graphiken, darunter zwei gezeichnete Selbstporträts, befindet sich in der Staatlichen Graphischen Sammlung München.[4]

Literatur Bearbeiten

  • Georg Kaspar Nagler: Neues Allgemeine Künstler Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner, Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc. Band 12, Verlag E. A. Fleischmann, München 1842, S. 30 (als „F. von Predl“, mit Auflistung von neun zwischen 1777 und 1797 datierten Kupferstichen bzw. Kupferstichfolgen, Digitalisat).
  • Predl, F. von. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 370 (biblos.pk.edu.pl).
  • Herbert Paulus: Wer war Ignatz von Predl? In: Unser Bayern. Heimatbeilage der Bayerischen Staatszeitung, Jahrgang 3, 1954, Nr. 2, S. 13.
  • Edwin Fecker: Die Malerin Katharina von Predl, verheiratete Grassis de Predl (1790–1871). In: Verhandlungen des Historischen Vereins für Niederbayern 131, 2005, S. 37–70, hier S. 38 (erweiterte digitale Fassung).

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Das Matrikelbuch der Universität Ingolstadt-Landshut-München. München 1872, S. 92.
  2. Exemplar im Metropolitan Museum of Art.
  3. „Jos. Bergler Filius delin. V. Predl Sc 1799“; Roman Prahl (Hrsg.): Joseph Bergler and Graphic Art in Prague 1800–1830. Olomouc 2007, ISBN 978-80-85227-98-7, S. 393.
  4. Auflistung aller in der Sammlung vertretenen Künstler, als „Predl, Josef von“.