Hydraziniumdichlorid

chemische Verbindung

Hydraziniumdichlorid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Hydraziniumsalze.

Strukturformel
Strukturformel von Hydrazinium 2+
Allgemeines
Name Hydraziniumdichlorid
Andere Namen

Hydrazoniumdichlorid Diazandiiumchlorid (IUPAC)

Summenformel N2H6Cl2
Kurzbeschreibung

hellgelber geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 5341-61-7
EG-Nummer 226-283-2
ECHA-InfoCard 100.023.894
PubChem 17548
Wikidata Q3706993
Eigenschaften
Molare Masse 104,97 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,42 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

198 °C (Zersetzung)[1]

Löslichkeit
  • sehr leicht in Wasser (2700 g·l−1 bei 20 °C, andere Quelle 272 g·l−1 bei 18 °C[2])[1]
  • wenig löslich in Ethanol[3]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301+311+331​‐​317​‐​350​‐​410
P: 201​‐​273​‐​280​‐​301+310+330​‐​302+352+312​‐​304+340+311[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Gewinnung und Darstellung

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Hydraziniumdichlorid kann durch Reaktion von Hydrazin mit Salzsäure in einem speziellen Prozess gewonnen werden, da die Reaktion normalerweise Hydraziniumchlorid oder eine Mischung beider Verbindungen ergibt.[5]

Eigenschaften

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Hydraziniumdichlorid ist ein nicht brennbarer, hellgelber, geruchloser Feststoff. Er zersetzt sich bei Erhitzung über etwa 198 °C in Hydraziniumchlorid und Chlorwasserstoff. Seine wässrige Lösung reagiert stark sauer.[1][5] Die Verbindung besitzt eine kubische Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pa3 (Raumgruppen-Nr. 205)Vorlage:Raumgruppe/205 (a = 1,249 nm, b = 2,185 nm, c = 0,441 nm).[6]

Verwendung

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Hydrazindihydrochlorid wird als Chlorfänger in Chlorwasserstoff-Gasströmen eingesetzt.[3] In der Fotoindustrie dient es als Entwicklerzusatz zur Erhöhung der Entwicklergeschwindigkeit.[2] Es fand früher auch Verwendung in Kupfer- und Messingreinigungsmitteln.[5]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Eintrag zu Hydraziniumdichlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  2. a b Werner Baumann, Thomas Rothardt: Druckereichemikalien Daten und Fakten zum Umweltschutz 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-58474-9, S. 585 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Datenblatt Hydrazine dihydrochloride, 98+% bei Alfa Aesar, abgerufen am 18. November 2016 (Seite nicht mehr abrufbar).
  4. a b Datenblatt Hydraziniumdichlorid bei Merck, abgerufen am 18. November 2016.
  5. a b c Patent US2978296A: Manufacture of hydrazine dihydrohalides. Angemeldet am 22. September 1958, veröffentlicht am 4. April 1961, Anmelder: Olin Mathieson, Erfinder: Bernard H. Nicolaisen, Richard C. Harshman.
  6. R. W. G. Wyckoff: The crystal structure of hydrazine dihydrochloride. In: American Journal of Science. s5-5, 1923, S. 15, doi:10.2475/ajs.s5-5.25.15.