Hugo Zenne

Oberheizer der Kaiserlichen Marine, einziger Überlebender der SMS Wiesbaden

Hugo Zenne (* vor 1915 in Jena[1]; † 1961 in Gotha[2]) war ein deutscher Oberheizer der Kaiserlichen Marine, der als einziger Überlebender des kleinen Kreuzers Wiesbaden in der Skagerrakschlacht Bekanntheit erlangte.

Oberheizer Hugo Zenne

Leben Bearbeiten

Zenne diente als Oberheizer auf der Wiesbaden und nahm mit dieser an der Skagerrakschlacht teil. Das Schiff wurde schon zu Beginn der Schlacht durch einen Volltreffer in den Maschinenraum manövrierunfähig geschossen. Im Verlauf der Schlacht wurde es weiterhin von britischen Schiffen beschossen und erhielt noch einen Torpedotreffer ins Heck. Am 1. Juni 1916 gang das Schiff schließlich mit der ganzen Besatzung, darunter Kapitän zur See Fritz Reiß und der Matrose Gorch Fock, unter. Zenne war einer von 22 Männern die sich auf drei Flöße retten konnten. Nach zwei Tagen war Zenne der einzige Überlebende und konnte von einem norwegischen Fischereifahrzeug Willy gerettet werden.[3]

Noch während des Krieges veröffentlichte Kapitänleutnant Edgar von Spiegel von und zu Peckelsheim im Jahr 1917 das Buch Oberheizer Zenne: Der letzte Mann der „Wiesbaden“, das die Geschehnisse aus Zennes Sicht (in der Ich-Form) schildert.[4]

Am 20. Mai 1916 wurde er mit der Tapferkeitsmedaille des Herzogtums Sachsen-Altenburg ausgezeichnet (Verleihungsnummer 3896).[5] Auch wurde er mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse ausgezeichnet.[6]

Nach Kriegsende heiratete er nach Gotha[2] und wirkte dort als Reichsbahn-Obersekretär. 1929 wurde er als 1. Vorsitzender des Marinevereins von Holtzendorff in der Schäferstraße 3 geführt.[7] In den 1930ern führte er die Marinekameradschaft Gotha.[2] Am 1. Juni 1935 trug sich Zenne anlässlich der Gedenkfeier der Skagerrakschlacht in das Goldene Buch der Stadt Wiesbaden ein.[8]

1949 wurde Zenne, nun im Ruhestand, weiterhin als Einwohner von Gotha in der Triniusstraße 7 aufgeführt.[9] Er starb 1961 in Gotha.[2]

Schriften Bearbeiten

  • Eberhard von Mantey: Die letzten Stunden der S.M.S. „Wiesbaden“. In: Auf See Unbesiegt. Lehmann, München 1921.

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Fritz-Otto Busch: Das Volksbuch vom Skagerrak: Augenzeugenberichte deutscher und englischer Mitkämpfer. Wilhelm Limpert, 1938 (google.com [abgerufen am 5. November 2022]).
  2. a b c d Heiko Stasjulevics: Marinekameradschaft Gotha feiert 20-jähriges Bestehen. In: Thüringer Allgemeine. Funke Thüringen Verlag, 3. Juli 2012, abgerufen am 7. November 2022.
  3. Schiff und Zeit. Koehlers Verlagsgesellschaft, 2003 (google.com [abgerufen am 5. November 2022]).
  4. Edgar Freiherr von Spiegel: Oberheizer Zenne: Der letzte Mann der „Wiesbaden," nach Mitteilungen des Oberheizers Zenne. A. Scherl., 1917 (google.de [abgerufen am 5. November 2022]).
  5. Stijn David: Die Verleihungen der Tapferkeitsmedaille des Herzogtums Sachsen-Altenburg im Ersten Weltkrieg. November 2015.
  6. Porträt Hugo Zenne - Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 5. November 2022.
  7. Adreßbuch der Stadt Gotha: sowie d. Vorortes Siebleben. Engelhardt-Reyher, 1929 (google.com [abgerufen am 5. November 2022]).
  8. Hugo Zenne. Landeshauptstadt Wiesbaden, abgerufen am 5. November 2022.
  9. Historische Adressbücher - Einträge aus Adressbuch der Stadt Gotha 1949. Abgerufen am 5. November 2022.