Herrmann Kricheldorff

deutscher Kameramann in der Stummfilmzeit

Karl Adolf Julius Hermann Kricheldorff[A 1], auch Hermann Kricheldorf bzw. Herrmann Krichelsdorf (* 5. Juli 1868 in Berlin[1]; † 5. Juni 1928 ebenda[2]) war ein deutscher Kameramann in der Stummfilmzeit.

Hintergrund Bearbeiten

Kricheldorff, der auch Hermann Kricheldorf bzw. Krichelsdorf[3] geschrieben wurde,[4] war während der 1920er Jahre nachweislich an sechs Filmen beteiligt.

1918 filmte er für die Gesellschaft des William Karfiol den Lustspiel-Zweiakter „Aha, jetzt hab ich sie“[5] und für die „B.Z.-Film“ des Dr. Linsert (Berlin) das ukrainische National-Epos „Mazeppa, der Volksheld der Ukraine“ mit Werner Krauß in der Titelrolle.[6] 1919 fotografierte er, wiederum für die „B.Z.-Film“, deren „sozialpolitischen“[7] Film “Die Nackten”, welcher nach der Entscheidung der Zensurbehörde in “Schwester Martha” umbenannt werden musste;[8] Verfasser des Manuskripts und Regisseur beider Filme war Martin Berger. 1920 stand er für die Lux-Film GmbH Berlin bei ihrem von Rudi Bach inszenierten Gesellschaftsdrama „Zwischen Lipp' und Kelchesrand“[9] und für die Deutsche Lichtbild-Gesellschaft e.V. (DLG) in Berlin bei Hans Werckmeisters Filmdrama “Algol” an der Kamera, hier jedoch nur die letzten drei Drehtage in Ablösung für Axel Graatkjaer.

Im April 1919 beteiligte er sich als Mitgründer an der Rire-Film Werner & Co. OHG.[10] 1926 trat er auch als Produzent der kurzen Dokumentarfilme “Erlauschtes aus dem Leben der Insekten” und “Auf dem Bergriesen”[11] in Erscheinung, die beide bei der “Terra-Filmverleih GmbH” in Berlin[12] entstanden.

Filmographie (Auswahl) Bearbeiten

  • 1918: Aha, jetzt hab ich sie
  • 1918: Mazeppa, der Volksheld der Ukraine, auch: Mazeppa, der Held der Ukraine
  • 1919: Die Nackten. Ein sozialpolitischer Film
  • 1920: Zwischen Lipp' und Kelches Rand[13]
  • 1920: Algol, auch: Algol – Tragödie der Macht
  • 1926: Erlauschtes aus dem Leben der Insekten (Kurz-Dokumentarfilm, 1 Akt, 211 m)
  • 1926: Auf dem Bergriesen (Kurz-Dokumentarfilm, 1 Akt, 232 m)

Anmerkung:[A 2]

Literatur Bearbeiten

  • Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main: Walter Reimann, Maler und Filmarchitekt. (= Schriftenreihe des Deutschen Filmmuseums Frankfurt). Verlag Deutsches Filmmuseum, 1997, ISBN 3-88799-055-2, S. 206.
  • Bert Hogenkamp, Sekretariat für Gemeinsame Kulturarbeit in Nordrhein-Westfalen: Bergarbeiter im Spielfilm. Verlag K.M. Laufen, Oberhausen 1982, ISBN 3-87468-015-0, S. 196.

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Namensschreibweise laut Heirats- und Sterbeurkunde. Im Taufregister vom 10. Juli 1869 ist er als Carl Adolph Julius Hermann Kricheldorff eingetragen.
  2. Leider gibt es auf filmportal.de bei den Filmen der Rire-Film (Der Badegatte, Hausfreund A.D. etc.) keine Einträge in der Rubrik Kamera.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Quelle: Heiratsurkunde Nr. 656 vom 20. Oktober 1914, Standesamt Berlin XIIa, Landesarchiv Berlin.
  2. Quelle: Sterbeurkunde Nr. 893, Standesamt Berlin XIIa, Landesarchiv Berlin.
  3. so bei GECD #3118
  4. vgl. filmportal.de
  5. vgl. GECD #17208
  6. vgl. GECD #29528
  7. vgl. GECD #30439
  8. vgl. Urteile der Filmprüfstelle Berlin B.02722 und der Oberprüfstelle B.91.21, (PDF)
  9. vgl. GECD #39384; die Verfasserin des Manuskripts, Auguste Gärtner, schrieb auch die Illustrationsmusik zu dem Vierakter.
  10. Handelsregister Berlin HRA Nr. 49256
  11. Zensurtitel in Deutschland: „Vom Fels zum Meer. Auf den Bergriesen“, vgl. filmportal.de
  12. vgl. filmportal.de
  13. der Titel „Zwischen Lipp' und Kelchesrand / Schwebt der finstern Mächte Hand“ zitiert einen Vers des deutschen Juristen, Dichter und Erzähler Johann Friedrich Kind (1768–1843), welcher das Libretto zur Oper “Der Freischütz” verfaßt hat, vgl. aphorismen.de ; Hartmut Geerken und Detlef Thiel erwähnen in ihrer Ausgabe von Salomo Friedlaenders/Mynonas „Berliner Nachschlüsselroman“ “Graue Magie” (= Salomo Friedlaender, Gesammelte Schriften. Band 14). Verlag BOD, 2013, ISBN 978-3-7322-5551-1, S. 390 Anm. 189 sowohl Kind und seinen Vers, als auch den Film, den sie auf 1919 datieren und als „phantastisch“ bezeichnen.