Helga Gallas

deutsche Germanistin und Publizistin

Helga Gallas (geboren 6. Mai 1940 in Altenburg) ist eine deutsche Germanistin, Publizistin und Literaturwissenschaftlerin.

Leben Bearbeiten

Helga Gallas wurde in Altenburg, Thüringen als Tochter des Ingenieurs Otto Gallas und seiner Ehefrau Frieda geboren. Sie besuchte von 1946 bis 1958 die Grundschule und das Gymnasium in Halle. Im Mai 1958 legte sie die Reifeprüfung ab. Sie studierte Germanistik und Publizistik an der Universität Tübingen und in Berlin. 1969 promovierte sie an der FU-Berlin. Von 1965 bis 1982 wirkte sie als Redakteurin der Zeitschrift „alternative“. Von 1971 bis 1974 lehrte sie an der Universität Hamburg. Von 1974 bis zu ihrer Emeritierung lehrte sie an der Universität Bremen „Deutsche Literaturwissenschaft“ mit dem Schwerpunkt Literaturtheorie und Interpretationsmethoden am Fachbereich 10 (=Sprach- und Literaturwissenschaften). Von 1993 bis 1995 war sie Konrektorin für Strukturreform.

Schwerpunkte setzte Helga Gallas in die Erforschung des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und der Kontroversen um den Realismus in der Zeitschrift Die Linkskurve, die Nutzung des Strukturalismus für die Literaturwissenschaft und die Genderforschung im Bereich der Literaturwissenschaft.

Werke Bearbeiten

Aufsätze (Auswahl)

  • Helmut Lethen, Helga Gallas: Arbeiterdichtung – Proletarische Literatur. Ein historische Skizze. In: alternative. 9. Jg. 1966, Heft 51, S. 156–161.
  • Zur Brecht-Lukács-Kontroverse. Bemerkungen zum Beitrag Anders/Klobusicky und zu Lukács' Wangenheim-Kritik. In: alternative. 15. Jg. 1972, Heft 84/85, S. 121–123.
  • Proletarische Literatur und bürgerliche Rezipienten. Bericht über einen Einführungskurs in das Studium der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft anhand von Willi Bredels Roman „Maschinenfabrik N.&K.“ (1973). In: alternative. 16. Jg. 1973, Heft 90, S. 138–147.
  • Beiträge zum Strukturalismus in der Literaturwissenschaft. Kleists Penthesilea und Lacans vier Diskurse. In: Kontroversen, alte und neue. Akten des VII. Internationalen Germanistenkongresses. Göttingen 1985. Niemeyer, Tübingen 1986. ISBN 3-484-10524-0
  • Der Blick aus der Ferne. Die mythische Ordnung der Welt und der Strukturalismus. In: Macht des Mythos – Ohnmacht der Vernunft? Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1989. ISBN 3-596-26643-2, S. 267–288.
  • Antikenrezeption bei Goethe und Kleist: Penthesilea – eine Anti-Iphigenie?. In: Thomas Metscher (Hrsg.): Kulturelles Erbe zwischen Tradition und Avantgarde. Böhlau, Köln, Weimar, Wien 1991. ISBN 3-412-06590-0
  • Sexualität und Begehren in E. Jelineks Roman Lust. In: Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996. ISBN 3-88479-243-1
  • Begehren und Sexualität im Werk Heinrich von Kleists. In: Erotik und Sexualität im Werk Heinrich von Kleists. Heilbronner Kleist-Kolloquien II. Hrsg. von Günther Emig. Kleist-Archiv Sembdner, Heilbronn 2000. ISBN 3-931060-48-9, S. 232–238.
  • Der Beitrag der strukturalen Psychoanalyse (Lacan) zur Literaturwissenschaft. In: Theorie Studies? Konturen komparatistischer Theoriebildung zu Beginn des 21. Jahrhunderts, hrsg. von Beate Burtscher-Bechter und Martin Sexl. StudienVerlag, Innsbruck 2001. ISBN 3-7065-1692-6, S. 49–56.
  • Suchfigur Ulrike Meinhof in Elfriede JelineksUlrike Maria Stuart. In: Ulrike Maria Stuart, hrsg. von Ortrud Gutjahr. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007. ISBN 3-8260-3619-0, S. 97–105.
  • Auf Umwegen zur Psychoanalyse. In: Wolfram Mauser, Carl Pietzcker (Hrsg.): Literatur und Psychoanalyse. Erinnerungen als Bausteine einer Wissenschaftsgeschichte. Königshausen & Neumann, Würzburg 2008. ISBN 978-3-8260-3787-0, S. 191–208.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Redakteurin: Helga Gallas.
  2. Berlin, FU., Phil. Fak., Diss. vom. 18. November 1969.
  3. 3. Aufl. 1974 Luchterhand; 4. Aufl. Roter Stern, Frankfurt am Main 1974.
  4. Übersetzungen: Spanisch 1973; Italienisch 1974; Serbokroatisch 1977.
  5. Gallas grenzt sich hier gegenüber den Auffassungen von Alfred Schmidt und Urs Jaeggi ab. (Seite IX–XI).