Hawandawaki

Landgemeinde in Niger

Hawandawaki (auch: Hawan Dawaki, Hawandawanki) ist eine Landgemeinde im Departement Tessaoua in Niger.

Landgemeinde Hawandawaki
Landgemeinde Hawandawaki (Niger)
Landgemeinde Hawandawaki (Niger)
Landgemeinde Hawandawaki
Koordinaten 13° 21′ N, 8° 14′ OKoordinaten: 13° 21′ N, 8° 14′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Maradi
Departement Tessaoua
Einwohner 39.739 (2012)

Geographie Bearbeiten

Hawandawaki liegt in der Sahelzone und grenzt im Südwesten an den Nachbarstaat Nigeria. Die Nachbargemeinden in Niger sind Gazaoua im Nordwesten, Korgom im Norden, Tsaouni im Nordosten und Dan-Barto im Südosten.

Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 29 Dörfer und 64 Weiler.[1] Der Hauptort der Landgemeinde ist Hawandawaki,[2] bestehend aus den Dörfern Hawandawaki Haoussa und Hawandawaki Peulh.[1] Haoussa ist die französische Bezeichnung für die Volksgruppe der Hausa und Peulh für die Volksgruppe der Fulbe.

Durch die Gemeinde verläuft das Trockental Goulbi May Farou.

Geschichte Bearbeiten

Der Markt im Dorf Dodori war in den 1960er Jahren ein wichtiger Umschlagplatz für Erdnüsse, dem damals bedeutendsten Exportgut Nigers.[3] Die Landgemeinde Hawandawaki ging 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem südlichen Teil des Kantons Korgom hervor.

Bevölkerung Bearbeiten

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 39.739 Einwohner, die in 4.934 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 35.143 in 4.859 Haushalten.[4]

Im Dorf Hawandawaki Haoussa lebten bei der Volkszählung 2012 664 Einwohner in 111 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 816 in 113 Haushalten[4] und bei der Volkszählung 1988 272 in 48 Haushalten.[5]

Im Dorf Hawandawaki Peulh lebten bei der Volkszählung 2012 1.031 Einwohner in 139 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 708 in 98 Haushalten[4] und bei der Volkszählung 1988 776 in 129 Haushalten.[5]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet der Hausa-Untergruppe Daurawa und von Fulbe.[6]

Politik Bearbeiten

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 14 Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 7 PNDS-Tarayya, 3 MPR-Jamhuriya, 1 CPR-Inganci, 1 RDR-Tchanji, 1 RPP-Farilla und 1 RSD-Gaskiya.[7]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze der 29 Dörfer in der Gemeinde, darunter Hawandawaki Haoussa und Hawandawaki Peulh.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Die Gemeinde liegt in jener schmalen Zone entlang der Grenze zu Nigeria, die von Tounouga im Westen bis Malawa im Osten reicht und in der Bewässerungsfeldwirtschaft für Cash Crops betrieben wird.[8]

Im Hauptort ist ein Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden.[9] Der CEG Hawandawaki ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[10] Beim Centre de Formation aux Métiers de Hawandawaki (CFM Hawandawaki) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[11]

Durch Hawandawaki verläuft die Nationalstraße 20, die den Ort mit der Nachbargemeinde Korgom verbindet. In der anderen Richtung endet die Nationalstraße 20 beim in Hawandawaki gelegenen Dorf Bossossoua, wo sich ein Grenzposten zu Nigeria findet.[12]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 290–292, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  2. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  3. Yves Péhaut: L’arachide au Niger (= Études d’économie africaine. Série Afrique noire. Nr. 1). Pedone, Paris 1970, S. 87.
  4. a b c Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  5. a b Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 200 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  6. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  7. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  8. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  9. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  10. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. Institut National de la Statistique de la République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  11. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 91, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
  12. Dan Bawa: Maradi/Inauguration du Poste de Police frontalier de Bossossoua : La République Fédérale d’Allemagne appuie le Niger pour renforcer les capacités de la Police Nationale. In: aNiamey.com. 12. Oktober 2015, abgerufen am 27. Dezember 2021 (französisch).