Hansjörg Durz

deutscher Politiker (CSU), MdB

Hansjörg Durz (* 29. Juli 1971 in Augsburg) ist ein deutscher Politiker (CSU) und Diplom-Kaufmann. Seit 2013 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages. Zuvor war er Bürgermeister der Stadt Neusäß.

Hansjörg Durz (2021)

Leben, Ausbildung und Beruf Bearbeiten

Hansjörg Durz wuchs im Neusässer Stadtteil Täfertingen auf. Nach der Grundschule besuchte er das Rhabanus-Maurus-Gymnasium St. Ottilien, an dem er 1991 das Abitur ablegte. Anschließend absolvierte er bei der Kreissparkasse Augsburg eine Banklehre, ehe er an der Universität Augsburg Betriebswirtschaftslehre studierte und als Diplom-Kaufmann Univ. abschloss. 1999 gründete er ein Handelsunternehmen, dessen Geschäftsführer er bis zur Wahl zum 1. Bürgermeister war. Durz ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er ist römisch-katholischer Konfession.[1]

Politischer Werdegang Bearbeiten

Durz ist seit 1992 Mitglied der CSU und seit 1996 Mitglied der Jungen Union. Seit 1997 gehört er der Kreisvorstandschaft der CSU Augsburg-Land an und war von 1996 bis 2002 stellvertretender Kreisvorsitzender der Jungen Union Augsburg-Land.

1996 wurde Hansjörg Durz im Alter von 24 Jahren in den Stadtrat Neusäß gewählt, 2002 zum Zweiten Bürgermeister und am 2. März 2008 zum Bürgermeister. Seit 2002 ist er Mitglied des Kreistag Augsburg Land.

Am 18. Januar 2013 wurde er als Nachfolger von Eduard Oswald als Bundestagskandidat für den Bundestagswahlkreis Augsburg-Land nominiert[2] und bei der Bundestagswahl 2013 mit 60,6 % gewählt.[3] Bei der Bundestagswahl 2017 verteidigte er mit 47,8 % der Stimmen das Direktmandat. Bei der Bundestagswahl 2021 konnte Durz mit 40,6 Prozent der Erststimmen sein Direktmandat verteidigen.[4]

Im 19. Deutschen Bundestag war Durz stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Digitale Agenda und leitete den Ausschuss in den Jahren 2018 und 2019. Durz war zudem digitalpolitischer Sprecher der CSU im Deutschen Bundestag und gehörte der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz an.[1][5]

Außerdem war Durz ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und Mitglied der Kommission Wettbewerbsrecht 4.0 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, die in ihrem 2019 veröffentlichten Abschlussbericht Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung des europäischen Wettbewerbsrechts angesichts der Herausforderungen der Digitalwirtschaft unterbreitet hat.[6]

Durz plädierte als einer der ersten Politiker öffentlich für die Etablierung einer Forschungsklausel, aufgrund derer Wissenschaftler Zugang zu den Daten von Sozialen Netzwerken bekommen, um die Meinungsbildung im Netz und die Auswirkungen von Hassrede und Falschnachrichten auf die demokratische Diskussionskultur empirisch besser untersuchen zu können.[7] Eine solche Klausel fand anschließend erstmals bei der Reform des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes im Jahr 2020 Anwendung.[8]

In der 19. Legislatur war Durz zudem Mitglied einer Projektgruppe „Zukunft und Innovation“ seiner Fraktion, in der er zusammen mit Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion das Projekt NEUSTAAT initiierte und als Co-Autor im gleichnamigen Buch eine Reihe an Vorschlägen für die Modernisierung des Staates machte. Das Buch stand auf der Shortlist des Deutschen Wirtschaftsbuchpreises 2020 und erreichte Platz 23 der Spiegel-Bestseller-Liste.[9]

Im 20. Deutschen Bundestag vertritt Durz als Obmann die CDU/CSU-Fraktion im Wirtschaftsausschuss und ist ordentliches Mitglied im Digitalausschuss. Zudem ist Durz stellvertretender Landesgruppenvorsitzender der CSU im Deutschen Bundestag.[5]

Veröffentlichungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hansjörg Durz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Deutscher Bundestag – Hansjörg Durz. In: bundestag.de. Abgerufen am 12. September 2023.
  2. CSU wählt Hansjörg Durz zum Bundestagskandidaten. In: csu.de. 2. Oktober 2013, abgerufen am 12. September 2023.
  3. Hermann Schmid, Christian Lichtenstern: Durz siegt hoch und jubelt verhalten. In: augsburger-allgemeine.de. Abgerufen am 12. September 2023.
  4. Deutscher Bundestag – Abgeordnete. In: bundestag.de. Abgerufen am 12. September 2023.
  5. a b Hansjörg Durz. In: csu-landesgruppe.de. CSU-Landesgruppe, abgerufen am 12. September 2023.
  6. Kommission Wettbewerbsrecht 4.0. In: bmwk.de. BMWK-Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, abgerufen am 12. September 2023.
  7. Facebook, Youtube und Co.: Desinformation und Wahlmanipulation: Koalition will soziale Netzwerke zu Transparenz zwingen. In: handelsblatt.com. Abgerufen am 12. September 2023.
  8. Netzwerkdurchsetzungsgesetz: Koalition will soziale Netzwerke zu mehr Transparenz beim Umgang mit problematischen Inhalten verpflichten. In: handelsblatt.com. Abgerufen am 12. September 2023.
  9. „Die Bitch Bibel“ schießt auf Platz 2. In: boersenblatt.net. Abgerufen am 12. September 2023.