Hans-Erich Schmidt-Uphoff

deutscher Maler und Grafiker

Hans-Erich Schmidt-Uphoff (* 16. November 1911 in Neumark; † Juni 2002 in Dresden) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben und Werk Bearbeiten

Hans-Erich Schmidt-Uphoff (geb. Schmidt) wurde 1911 als zweiter Sohn eines Bahnhofsvorstehers geboren. Er war der Bruder von Helmut Schmidt-Kirstein. Die Familie zog 1920 wegen der beruflichen Tätigkeit des Vaters von Neumark nach Aue, 1922 nach Lauter und 1925 nach Zwickau. Dort besuchte Schmidt-Uphoff bis zum Abitur das Realgymnasium, wo er bereits seine malerische Begabung zeigte. So entstand z. B. 1927 das erstaunlich reife Aquarell Markt in Zwickau.[1]

Von 1928 bis 1931 machte Schmidt-Uphoff eine Lehre als Dekorationsmaler. 1931 bis 1933 besuchte er die Staatliche Akademie für Kunstgewerbe[2] in Dresden, die er jedoch nicht abschloss. Er blieb als bildender Künstler lebenslang Autodidakt.

1934 zog Schmidt-Uphoff nach Dessau, wo er zunächst als Lackierer und ab 1935 als Gebrauchsgrafiker im Stammwerk der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG arbeitete. Er entwarf u. a. Werbeplakate des Unternehmens und gestaltete propagandistische Schulungsliteratur für die Beschäftigten, z. B. 1939 das Heft Junkersmann, auf Dich kommt’s an! Denk’an uns, arbeite gewissenhaft![3]

1942 wurde Schmidt-Uphoff zum Kriegsdienst eingezogen. Von 1945 bis 1946 war er in Italien in britischer Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung arbeitete er kurzzeitig als Dekorationsmaler in Venedig, ehe er 1946 nach Rosslau zurückkehrte. Dort arbeitete er bis zu seinem Tod, nun unter dem Namen Schmidt-Uphoff. Es entstanden „sehr moderne, traumverlorene Kompositionen … bevor die unsägliche Formalismusdebatte in der DDR der fünfziger Jahre diese fruchtbare künstlerische Phase beendete. Schmidt-Uphoff verlegte sich auf baugebundene dekorative Arbeiten in den verschiedensten Materialien für den öffentlichen Raum, in Betrieben und Gaststätten unserer Stadt. Die meisten davon sind … nach 1990 untergegangen.“[1] Im Spätwerk dominieren Reiseimpressionen, die er „Unterwegsbilder“ nannte.[1]

Schmidt-Uphoff war Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR und u. a. 1948 auf der Großen Kunstausstellung Sachsen-Anhalt in Halle mit sechs Arbeiten[4] und 1949 auf der 2. und 1958 auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung in Dresden vertreten.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Häuser in Wildensee (Aquarell, 1948; Lindenau-Museums Altenburg/Thüringen)[5]
  • Winterbild 1948 (Aquarell; auf der Großen Kunstausstellung Sachsen-Anhalt)[6]
  • Hüttenwerk (Aquarell; auf der 2. Deutschen Kunstausstellung)[7]
  • Venedig (Tafelbild, Öl; 1952; auf der 2. Deutschen Kunstausstellung)[8]
  • Sommerlicher Garten mit Tieren (Batik; auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung)[9]
  • Straße in Zwickau Mariental (Aquarell, 1961; Museum Schloss Bernburg)[10]
  • Figuren der Bauhausbühne in Dessau 1927 (Tafelbild, Blattgold, Metallfolie, Lack, Acryl und Tempera; 1980)[11]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Gedanken über Blumendarstellungen von Iris bis Iris. In: Iris und Lilien. Deutsche Iris- und Liliengesellschaft, 1969, S. 19ff.
  • Skizzen des Jahrhunderts. Verlag Bussert und Stadler, Quedlinburg 1999, ISBN 3-93290614-4.

Ausstellungen (unvollständig) Bearbeiten

Einzelausstellungen Bearbeiten

  • 1949: Halle, Galerie Hennig (Aquarelle, Ölbilder)
  • 1977: Dessau, Staatliche Galerie (Bilder aus den Jahren 1927 bis 1977; Malerei und Grafik aus 5 Jahrzehnten)
  • 1981/1982: Halle, Galerie Marktschlösschen (Aquarelle, Ölbilder, Radierungen)
  • 1982: Bernburg, Museum Schloss Bernburg (Aquarelle, Ölbilder, Radierungen)
  • 2018 Dessau, Johannbau (aus dem Nachlass)

Beteiligung an Ausstellungen Bearbeiten

  • 1948: Halle/Saale, Große Kunstausstellung Sachsen-Anhalt[12]
  • 1949 und 1958: Dresden, 2. und Vierte Deutsche Kunstausstellung
  • 1954: Zwickau, Städtisches Museum („Künstler aus Zwickau“)[13]
  • 1974: Frankfurt/Oder, Galerie Junge Kunst („Aquarell, Gouache, Tempera, Pastell“)
  • 1974 und 1979: Halle/Saale, Bezirkskunstausstellungen

Literatur (Auswahl) Bearbeiten

  • Horst Dauer: Mensch, Umwelt und Natur. Zum Werk von Erich Schmidt-Uphoff. In: Bildende Kunst. Berlin 1982, S. 506–509.
  • Schmidt-Uphoff, Erich. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 840

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Was übrig bleibt. Aus dem Nachlass des Dessauer Malers Erich Schmidt-Uphoff (1911-2002). Auf verwaltung.dessau-rosslau.de
  2. Erich Schmidt-Uphoff, auf bildatlas-ddr-kunst.de, abgerufen am 17. Januar 2021.
  3. Junkersmann, auf Dich kommt’s an! Denk’ an uns, arbeite gewissenhaft! (Buch, 1939) [WorldCat.org]
  4. http://digital.slub-dresden.de/id1729176089/19
  5. Bildindex Kunst & Architektur
  6. http://digital.slub-dresden.de/id1729176089/46
  7. Hüttenwerk, auf deutschefotothek.de, abgerufen am 17. Januar 2021
  8. Venedig, auf deutschefotothek.de, abgerufen am 17. Januar 2021
  9. SLUB Dresden: Vierte deutsche Kunstausstellung Dresden 1958. Abgerufen am 27. September 2021 (deutsch).
  10. Straße in Zwickau-Mariental, auf st.museum-digital.de, abgerufen am 17. Januar 2021
  11. 400 Schmidt-Uphoff, Hans Erich, auf lehr-kunstauktionen.de, abgerufen am 17. Januar 2021
  12. SLUB Dresden: Grosse Kunstausstellung 1948 Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 23. Juni 2023 (deutsch).
  13. SLUB Dresden: Künstler aus Zwickau. Abgerufen am 23. Juni 2023 (deutsch).