Hamalijiwka (Lwiw)

Ort im Rajon Pustomyty, Ukraine

Hamalijiwka (ukrainisch Гамаліївка; russisch Гамалиевка Gamalijewka, polnisch Żydatycze) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 740 Einwohnern.

Hamalijiwka
Гамаліївка
Wappen fehlt
Hamalijiwka (Ukraine)
Hamalijiwka (Ukraine)
Hamalijiwka
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Lwiw
Höhe: 229 m
Fläche: 1,004 km²
Einwohner: 738 (2001)
Bevölkerungsdichte: 735 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 81123
Vorwahl: +380 3230
Geographische Lage: 49° 54′ N, 24° 10′ OKoordinaten: 49° 53′ 59″ N, 24° 9′ 51″ O
KATOTTH: UA46060270020068093
KOATUU: 4623681915
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Adresse: вул. Грушевського 78
81123 с. Гамаліївка
Statistische Informationen
Hamalijiwka (Oblast Lwiw)
Hamalijiwka (Oblast Lwiw)
Hamalijiwka
i1
Blick auf den Ort

Am 24. Dezember 2017 wurde das Dorf ein Teil der neugegründeten Landgemeinde Murowane (Мурованська сільська громада/Murowanska silska hromada)[1], bis dahin bildete es die gleichnamige Landratsgemeinde.

Am 12. Juni 2020 wurde der Ort, welcher bis dahin im Rajon Pustomyty lag, nach dessen Auflösung ein Teil des neugegründeten Rajons Lwiw[2].

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde im Jahre 1405 als Zydathicza urkundlich erwähnt, als die römisch-katholischen Einwohner (also ohne Ruthenen) des Dorfes das Magdeburger Recht erhielten. Später wurde er Zudaticz (1419), Zidathicze (1491), Zidatycze (1515) und ähnlich genannt. Der ursprüngliche Name ist patronymisch abgeleitet von der polnischen und ukrainischen Bezeichnung für Jude.[3]

Das Dorf gehörte zunächst zur Adelsrepublik Polen-Litauen, Woiwodschaft Ruthenien, Lemberger Land. Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Żydatycze 121 Häuser mit 781 Einwohnern, davon 475 polnischsprachige, 298 ruthenischsprachige, 8 deutschsprachige, 474 römisch-katholische, 293 griechisch-katholische, 14 Juden.[4]

Die römisch-katholische Pfarrei wurde im Jahr 1906 errichtet.[5]

Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Krieges 1919 kam die Gemeinde zu Polen. Im Jahre 1921 hatte sie 147 Häuser mit 903 Einwohnern, davon 749 Polen, 153 Ruthenen, 1 anderer Nationalität, 601 römisch-katholische, 291 griechisch-katholische, 1 evangelische, 1 andere Christ, 9 Juden (Religion).[6]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort zuerst zur Sowjetunion, ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine. Nach dem Krieg hieß der Ort zunächst ukrainisch Schydjatytschi (Жидятичі), erhielt aber später seinen heutigen Namen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hamalijiwka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. ЦЕНТРАЛЬНА ВИБОРЧА КОМІСІЯ ПОСТАНОВА від 12 жовтня 2017 року № 214 Про перші вибори депутатів сільських, селищних, міських рад об’єднаних територіальних громад і відповідних сільських, селищних, міських голів 24 грудня 2017 року
  2. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  3. Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 10, 222–223 (polnisch).
  4. Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  5. Marian kałuski: Polski Lwów w ukraińskim morzu? In: www.kresy.pl. 10. Januar 2016, abgerufen am 3. August 2016 (polnisch).
  6. Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).