Gafur Achmedowitsch Rachimow

usbekischer Geschäftsmann
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Gafur Achmedowitsch Rachimow (* 22. Juli 1951, Taschkent, Usbekische SSR, Sowjetunion) ist ein usbekischer Geschäftsmann und Sportfunktionär. Er war von November 2018 bis 2020 Präsident des Box-Weltverbandes (AIBA).[1] Neben dem usbekischen besitzt er auch den russischen Pass.

Beruflicher Werdegang

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Rachimow war Boxer und später Boxtrainer. 1995 wurde er Vorsitzender der AIBA Business Commission.[2] Seitdem war er langjähriger Vizepräsident der AIBA sowie zugleich auch Vizepräsident des Olympic Council of Asia (OCA).

Im Januar 2018 wurde Rachimow als Nachfolger von Franco Falcinelli zum Interims-Präsident der AIBA gewählt, dieser hatte das Amt im Dezember 2017 kommissarisch nach der Absetzung des Taiwanesen Wu Ching-Kuo wegen finanzieller Misswirtschaft übernommen.[3]

Im November 2018 gewann Rachimow die Präsidentenwahl im Rahmen des AIBA-Kongresses in Moskau. Er setzte sich mit 86 von 134 Stimmen gegen seinen einzigen Kontrahenten, den Kasachen Serik Qonaqbajew, durch.[1] Im März 2019 kündigte er seinen Rücktritt an, um die Teilnahme des Verbandes an den Olympischen Spielen zu ermöglichen.[4]

Vorwürfe über Verbindungen zur organisierten Kriminalität

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Rachimow gilt als äußerst umstritten, ihm werden Verbindungen zur organisierten Kriminalität, darunter in die Drogenproduktion Zentralasiens und weltweiten Heroinhandel, nachgesagt.[5] Laut Kriminalisten soll er zeitweise einen Großteil des Drogenhandels in den ehemaligen mittelasiatischen Sowjetrepubliken kontrolliert haben.[6] Zu den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurde Rachimow die Einreise verweigert.

Die französische Grenzpolizei bezeichnete ihn in einer Mitteilung vom 5. Februar 1998 als führendes Mitglied der usbekischen Mafia, das Verbindungen zu den Gangster-Autoritäten Alimzhan Tursunowitsch Tochtachunow (Deckname: Taiwantschik) und Salim Abduwalijew habe.[7]

Craig Murray, der ehemalige britische Botschafter in Usbekistan, nannte Rachimow eine der „wichtigsten Figuren im globalen Heroinhandel“ und einen „gefährlichen Gangster“. Rachimow stand zudem lange Jahre auf der Interpol-Fahndungsliste, von der er inzwischen gestrichen wurde.

Seit 2012 steht er auf der Sanktionsliste des US-Finanzministeriums und seine US-amerikanischen Konten wurden eingefroren. Das Ministerium verdächtigt ihn, Mitglied des sogenannten Brothers’ Circle zu sein. Rachimow bestreitet das, eine konkrete Straftat konnte ihm bisher nie nachgewiesen werden.

Des Weiteren existieren Fotos, die Rachimow mit den russischen Mafiabossen Aslan Ussojan und Konstantin Jakowlew zeigen, die im Drogenhandel aktiv und für zahlreiche Morde verantwortlich waren.[8]

Das IOC drohte im Vorfeld der AIBA-Präsidentenwahl mit einem Ausschluss des Boxverbands von den Olympischen Spielen 2020, sollte Rachimow die Wahl gewinnen. Als sein Nachfolger wurde Ende 2020 Umar Kremlew gewählt.

Einzelnachweise

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  1. a b mmm/dpa/AP: Nach Aiba-Präsidentenwahl: Boxen bei Olympischen Spielen vor dem Aus? In: Spiegel Online. 3. November 2018, abgerufen am 26. April 2020.
  2. Members of the AIBA Executive Committee, auf der Website der AIBA. Abgerufen am 11. November 2018.
  3. Hans-Joachim Leyenberg: Der Boxpräsident und die Mafia. In: FAZ.net. 2. Februar 2018, abgerufen am 26. April 2020.
  4. jan/sid: Boxen: Umstrittener Aiba-Präsident Gafur Rachimow kündigt Rücktritt an. In: Spiegel Online. 22. März 2019, abgerufen am 26. April 2020.
  5. Wegen Rachimow: Sanktionen oder russische Lösung?, auf handelsblatt.com. Abgerufen am 11. November 2018.
  6. Jens Weinreich: Box-Verband Aiba und Kandidat Gafur Rachimow: "Gefährlicher Gangster". In: Spiegel Online. 2. November 2018, abgerufen am 26. April 2020.
  7. DIRECTION GENERALE DE LA POLICE NATIONALE: DES MOUVEMENTS D’HOMMES D’AFFAIRESEN RELATION AVEC LA MAFIA, vom 5. Februar 1998, abgerufen am 21. Mai 2020.
  8. Boxen - Weltverband droht der Olympia-Ausschluss, auf sportschau.de, vom 11. November 2018. Abgerufen am 11. November 2018.