Gökay Sofuoglu

Landesvorsitzender der Türkischen Gemneinde in Baden-Württemberg und Bundesvorsitzender der TGD

Gökay Sofuoğlu, auch: Gökay Sofuoglu (* 21. März 1962 in Kayseri, Türkei), ist ein deutscher Verbandsfunktionär. Er ist seit 1999 Landesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg und seit Mai 2014 Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland. Zudem wurde er 2014 in den Gemeinderat der Stadt Fellbach gewählt.[1]

Leben Bearbeiten

Sofuoğlu machte sein Abitur in seiner Geburtsstadt Kayseri und wanderte im Jahr 1980 aus politischen Gründen nach Deutschland aus, nachdem das Haus der Familie bei Unruhen beschossen wurde. Er studierte Sozialpädagogik und arbeitete später als Sozialpädagoge in Kornwestheim und Stuttgart. Aufgrund seiner ehrenamtlichen Tätigkeit hat er 2013 den Verdienstorden des Landes Baden-Württembergs erhalten.[2]

Er ist Mitglied der SPD, von Verdi, den Naturfreunden, der AWO, von TEMA, des Deutsch-Türkischen Forums, der Deutsch-Türkischen Gesellschaft und der DKSM.

Positionen Bearbeiten

Sofuoğlu begrüßt die Idee einer Art Kirchensteuer für Muslime.[3]

Zur Diskussion über die von Bundesinnenminister Thomas de Maizière angestoßene Debatte über eine Leitkultur sagte Sofuoglu im Juni 2017 in Berlin: „Wir brauchen keine Leitkultur, sondern ein Einwanderungs- und Partizipationsgesetz.“[4]

Sofuoğlu setzt sich in seinen Interviews immer wieder gegen Rassismus ein und appelliert an Migranten sich stärker in der Gesellschaft einzubringen[5] und "die Zukunft dieses Landes mitgestalten" sollten.[2]

Sofuoğlu leugnet den Völkermord an den Armeniern und kritisierte die Armenien-Resolution, mit der der Bundestag den Genozid am armenischen Volk am 2. Juni 2016 fast einstimmig anerkannte. Der Genozid an den Armeniern müsse nach Ansicht von Sofuoğlu zunächst „wissenschaftlich aufgearbeitet“ werden und sei „juristisch und historisch (...) zu wenig beleuchtet“.[6][7]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Meine Ehrenämter. Eigene Internetseite von Gökay Sofuoğlu, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  2. a b Anna Koktsidou: Gökay Sofuoglu, Bundesvorsitzender der türkischen Gemeinde in Deutschland, im Gespräch. SWR 2, 15. Juni 2019, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  3. Claudia Keller, Antje Sirletschov: "Zu viel Druck bewirkt das Gegenteil". Der Tagesspiegel, 18. Juli 2016, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  4. dpa: Türkische Gemeinde: "Brauchen keine Leitkultur". Westfälische Nachrichten, 11. Juni 2017, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  5. Redaktionsnetzwerk Deutschland: Türkische Gemeinde befürchtet feindliche Stimmung. Neue Presse, 25. Oktober 2017, abgerufen am 29. Dezember 2020.
  6. Türkische Gemeinde nennt Völkermord-Debatte "Polit-Show". Der Spiegel, 2. Juni 2016, abgerufen am 1. November 2021.
  7. Deutschtürken fühlen sich übergangen. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung. 9. Juni 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. November 2021; abgerufen am 6. November 2021 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.haz.de