Johann Friedrich Kayser
Johann Friedrich Kayser (auch Fuerstenerius Caesarinus; * 11. April 1685 in Gießen; † 5. Dezember 1751 ebenda) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer.
Leben
BearbeitenKayser war Sohn eines Registrators. Er besuchte das Pädagogium Gießen, ab 1701 für die philosophischen Kurse die Universität Gießen. Später wechselte er dort zum Studium der Rechtswissenschaft. Das setzte er ab 1709 an der Universität Halle fort. In Halle studierte er insbesondere bei Christian Thomasius, Johann Peter von Ludewig, Justus Henning Böhmer, Nikolaus Hieronymus Gundling und Johann Samuel Stryk. Mit der Dissertation De Ivre Principis Evangelici Circa Divortia wurde er 1715 unter Böhmer in Halle zum Lic. iur. promoviert. Anschließend begleitete er als Hofmeister Söhne der Familie von Bodeck auf deren Grand Tour durch West- und Mitteleuropa.
Kayser erhielt zum 29. Juli 1718 durch Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt einen Ruf als außerordentlicher Professor der Rechte an der Universität in Gießen, wurde 1720 Inspektor der Vermögensverwaltung der Universität, 1723 Beisitzer der Juristischen Fakultät und am 23. Juli desselben Jahres ordentlicher Professor der Rechte, insbesondere des kanonischen Rechts und der Praxis. 1726 wurde er außerdem zum Universitätssyndikus ernannt. Dieses Amt legte er, mittlerweile mit dem Titel eines fürstlichen Rats ausgezeichnet, bereits 1729/1730 wieder nieder und wurde zugleich Erster ordentlicher Professor der Juristischen Fakultät.
Kayser wurde 1742 unter Landgraf Ludwig VIII. von Hessen-Darmstadt zugleich zum Kanzleidirektor des Konsistoriums und der zivilen Regierung der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt ernannt.
Kayser starb unverheiratet in Folge eines Geschwürs.
Werke (Auswahl)
Bearbeiten- Abgenöthigter Gegen-Beweis, daß die Ehescheidungen in dem natürlichen und geoffenbarten Recht nicht gäntzlich verbotten, sondern aus vielen Ursachen erlaubet sein, Kiel 1717.
- De Ivre Principis Evangelici Circa Divortia, 2. Auflage, Gruner, Halle 1720.
- Fundamenta doctrinae de divortiis, Grunert, Halle 1737.
- De autonomia Iudaeorum: commentatio academica, Muller, Gießen 1739.
- Von des Kayserlichen Cammer-Gerichts Jurisdiction, Regensburg 1748.
Literatur
Bearbeiten- Friedrich Wilhelm Strieder: Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten- und Schriftsteller-Geschichte, seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten, Band 7, Cramer, Kassel 1787, S. 27 f.
- Christian Gottlieb Jöcher, Johann Christoph Adelung, Heinrich Wilhelm Rotermund: Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Dritter Band, Jöntzen, Delmenhorst 1810, Sp. 158.
- Johann Friedrich von Schulte: Kayser, Johann Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 513.
- Herman Haupt, Georg Lehnert: Chronik der Universität Gießen, 1607–1907. Alfred Tölpelmann, Gießen 1907, S. [71] (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Werke von und über Johann Friedrich Kayser in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Johann Friedrich Kayser im Digitalen Portraitindex
- Kayser, Johann Friedrich. Hessische Biografie. (Stand: 24. März 2023). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Personendaten | |
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NAME | Kayser, Johann Friedrich |
ALTERNATIVNAMEN | Caesarinus, Fuerstenerius |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 11. April 1685 |
GEBURTSORT | Gießen |
STERBEDATUM | 5. Dezember 1751 |
STERBEORT | Gießen |