Fritz Kaindl

österreichischer Kardiologe und Hochschullehrer

Fritz Kaindl (* 23. April 1922 in Stockerau; † 13. September 2015 in Wien) war ein österreichischer Kardiologe und Hochschullehrer.

Leben Bearbeiten

Fritz Kaindl besuchte zunächst sechs Klassen des Realgymnasiums in Stockerau, danach wechselte er in die Mittelschule in die Albertgasse in Wien-Josefstadt. Nach der Matura wurde er zum Arbeits- und Kriegsdienst eingezogen, begann während Studienurlauben mit dem Studium und promovierte 1946. Anschließend erhielt er eine Ausbildung bei Franz Brücke am Pharmakologischen Institut der Universität Wien und war an der II. Medizinischen Universitätsklinik bei Karl Fellinger tätig, wo er unter anderem Röntgenkinematografie der Arterien und Venen einführte.[1] Im Rahmen von Studienaufenthalten in Stockholm erhielt er zusätzliche Ausbildungen über kardiologische Untersuchungstechniken, insbesondere über Herzkatheteruntersuchungen. In der Lungenheilanstatt Hochegg erhielt er eine pulmologische Ausbildung.[2]

1957 habilitierte er sich, 1964 wurde er Professor für Kardiologie und Angiologie an der Universität Wien. Mit 1. Jänner 1968 wurde eine eigene Kardiologische Universitätsklinik eingerichtet, deren Vorstand er bis Ende 1992 war. In dieser Funktion trug er zum Aufbau der Spezialdisziplin Kardiologie in Österreich bei. Zu seinen Studenten zählten unter anderem die späteren Universitätsprofessoren Felix Unger und Otmar Pachinger.[3]

1968 gründete er die Österreichische Kardiologische Gesellschaft und war deren erster Vorstand. 1971 startete Kaindl gemeinsam mit ORF-Generaldirektor Gerd Bacher die Gesundheits-Kampagne Schach dem Herztod. Die Aktion diente unter anderem der Finanzierung der Einrichtung von Herz-Überwachungsstationen und legte die Basis für den Österreichischen Herzfonds dessen Ehrenpräsident Kaindl zuletzt war.[1][4]

Fritz Kaindl war Autor von etwa 250 wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Er starb am 13. September 2015 im Alter von 93 Jahren.[5][4]

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Karl Heinz Tragl: Chronik der Wiener Krankenanstalten. Böhlau-Verlag, Wien 2007, ISBN 978-3-205-77595-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Eintrag zu Fritz Kaindl im Austria-Forum (Biographie)
  3. Herzfonds: Österreichischer Kardiologie-Pionier Prof. Fritz Kaindl 90 Jahre alt. Artikel vom 23. April 2012, abgerufen am 22. September 2015.
  4. a b Tiroler Tageszeitung: Gründer des Österreichischen Herzfonds gestorben. APA-Meldung vom 18. September 2015, abgerufen am 9. März 2020.
  5. Medizinische Universität: Trauer um Fritz Kaindl. Abgerufen am 22. September 2015.